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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bourne.
    »Das wollte er«, antwortete der Professor. »Aber bevor er’s tun konnte, wurde er gefasst und in Ikupows Villa gebracht, wo ihn Arkadin gefoltert und ermordet hat.«
    Bourne überlegte einen Augenblick, was die neuen Informationen bedeuteten, die ihm der Professor gegeben hatte. »Glauben Sie, dass er ihnen gesagt hat, dass er Ihr Sohn ist?«
    »An diese Möglichkeit musste ich vor allem nach der versuchten Entführung oft denken. Ich fürchte, dass Ikupow weiß, dass wir blutsverwandt sind.«
    »Dann sollten Sie Vorsichtsmaßnahmen treffen, Professor.«
    »Genau das habe ich auch vor, Jason. Ich werde die Washingtoner Gegend in einer Stunde verlassen. Inzwischen haben meine Leute einiges herausgefunden. Ich weiß jetzt, dass Ikupow Arkadin losgeschickt hat, um sich die Pläne von Pjotrs Netzwerk anzueignen. Sein Weg ist mittlerweile von Leichen gepflastert.«
    »Wo ist er jetzt?«, fragte Bourne.
    »In Istanbul, aber das wird Ihnen nicht viel nützen«, meinte Specter. »Bis Sie dort sind, wäre er bestimmt längst fort. Es ist aber wichtiger denn je, dass Sie ihn finden, weil wir nämlich gerade erfahren haben, dass er unseren Kurier in Istanbul ermordet und ihm die Pläne abgenommen hat. Und bis zum Anschlag ist nicht mehr viel Zeit.«
    »Von wo ist dieser Kurier gekommen?«
    »Aus München«, antwortete der Professor. »Er war das letzte Glied in der Kette, bevor die Pläne zu mir gelangen sollten.«
    »Nach dem, was Sie mir sagen, ist klar, dass Arkadin zwei Ziele verfolgt«, sagte Bourne. »Erstens sollte er die Pläne beschaffen, zweitens Pjotrs Netzwerk vernichten, indem er einen nach dem anderen tötet.«
    »Es ist nur noch ein Mann übrig, und der ist in München.«
    »Und an wen sollte Ihr Kurier die Pläne in München übergeben?«
    »Egon Kirsch. Kirsch ist mein Mann«, antwortete Specter. »Ich habe ihn bereits vor der Gefahr gewarnt.«
    Bourne überlegte einen Augenblick. »Weiß Arkadin, wie Kirsch aussieht?«
    »Nein, und die junge Frau, die bei ihm ist, weiß es auch nicht. Ihr Name ist Devra. Sie war eigentlich eine von Pjotrs Leuten, aber jetzt hilft sie Arkadin, ihre ehemaligen Kollegen zu töten.«
    »Warum tut sie das?«, fragte Bourne.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, antwortete der Professor. »Sie war nur eine Nummer in Sewastopol, wo sie sich Arkadin anschloss. Keine Freunde, keine Verwandten – ein Waisenkind. Meine Leute haben bisher nichts Brauchbares herausgefunden. Jedenfalls werde ich Kirsch aus München abziehen.«
    Bourne überlegte fieberhaft. »Tun Sie das nicht. Er soll seine Wohnung verlassen und einen sicheren Ort irgendwo in der Stadt aufsuchen. Ich nehme den ersten Flug nach München. Vorher will ich aber alle Informationen über Kirschs Leben, die Sie mir geben können – wo er geboren und aufgewachsen ist, seine Freunde, Familie, Ausbildung, alles, was er Ihnen über sich sagen kann. Ich studiere das dann im Flugzeug und treffe mich in München mit ihm.«
    »Jason, mir gefällt das nicht, was Sie da andeuten«, erwiderte Specter. »Ich furchte, ich weiß, was Sie vorhaben. Wenn ich das richtig sehe, wollen Sie Kirschs Platz einnehmen. Das kann ich nicht zulassen. Sie können sich nicht als Zielscheibe für Arkadin zur Verfügung stellen. Das ist viel zu gefährlich.«
    »Es ist ein bisschen spät für solche Bedenken, Professor«, meinte Bourne. »Ich muss diese Pläne unbedingt bekommen, das haben Sie ja selbst gesagt. Sie machen Ihren Teil, und ich den meinen.«
    »Also gut«, sagte Specter nach kurzem Zögern. »Aber zu meinem Teil gehört auch, dass ich einen Freund von mir aktiviere, der von München aus operiert.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Bourne mit einem unguten Gefühl.
    »Ich weiß, dass Sie grundsätzlich allein arbeiten, Jason, aber dieser Mann namens Jens ist jemand, den Sie sicher gern als Rückendeckung haben. Er hat eine Menge Erfahrung mit solchen Einsätzen.«
    Ein Auftragskiller, dachte Bourne. »Danke, Professor, aber lieber nicht.«
    »Das ist keine Bitte, Jason«, erwiderte Specter in strengem Ton. »Jens ist meine Bedingung dafür, dass Sie Kirschs Platz einnehmen. Ich werde es nicht zulassen, dass Sie sich ganz allein in diese Bärenfalle begeben. Meine Entscheidung steht fest.«
    Dimitri Maslow und Boris Karpow umarmten sich wie alte Freunde, während Bourne schweigend danebenstand. Eigentlich hätte ihn nichts mehr überraschen sollen, was in den russischen Machtzirkeln vor sich ging, aber es war trotzdem

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