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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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an General Kendall übergab. »Dieses Päckchen«, sagte sie, »enthält Details über alle Typhon-Agenten im Auslandseinsatz.«
    LaValle sah sie weiter mit seinem verächtlichen Gesichtsausdruck an. »Und was geht mich das an?«
    Zum zweiten Mal hatte Soraya Mühe, ihre Verblüffung zu verbergen. »Man sieht hier, wie Ihr Stellvertreter vertrauliche Cl-Informationen entgegennimmt.«
    »Dann sollten Sie wohl besser auf Ihre Leute aufpassen.«
    »Wollen Sie bestreiten, dass Sie General Kendall angewiesen haben, Rodney Feir als Maulwurf anzuheuern?«
    »Genau das.«
    Soraya blieb die Luft weg. »Ich glaube Ihnen nicht.«
    LaValle sah sie mit einem eisigen Lächeln an. »Was Sie glauben, spielt keine Rolle. Was zählt, sind allein die Tatsachen.« Er schnippte das Foto mit dem Fingernagel weg. »Was General Kendall getan hat, hat er auf eigene Faust getan. Ich weiß nichts davon.«
    Soraya fragte sich, wie das alles so unglaublich schiefgehen hatte können, als LaValle erneut sein Handy über den Tisch zu ihr schob.
    »Jetzt rufen Sie Bourne an.«
    Es schnürte ihr die Brust zusammen, und das Blut rauschte in ihren Ohren. Was nun?, fragte sie sich. Großer Gott, was soll ich tun?
    »Was soll ich ihm sagen?«, hörte sie sich fragen.
    LaValle zog ein Stück Papier hervor, auf dem eine Uhrzeit und eine Adresse standen. »Er soll um diese Zeit dort hingehen. Sagen Sie ihm, dass Sie in München sind, dass Sie wichtige Informationen über den Anschlag der Schwarzen Legion haben, die Sie ihm nicht am Telefon mitteilen können.«
    Sorayas Hand war so feucht vom Schweiß, dass sie sie an ihrer Serviette abwischen musste. »Er wird misstrauisch sein, wenn ich ihn nicht mit meinem Handy anrufe. Ja, er wird nicht einmal rangehen, weil er nicht weiß, dass ich es bin.«
    LaValle nickte, doch als sie ihr Handy herausnahm, sagte er: »Ich werde genau zuhören, was Sie sagen. Wenn Sie versuchen, ihn zu warnen, dann verspreche ich Ihnen, dass Ihr Freund Tyrone dieses Haus nicht mehr lebend verlässt. Alles klar?«
    Sie nickte, sagte aber nichts.
    Er betrachtete sie wie einen aufgeschnittenen Frosch auf dem Seziertisch. »Ich weiß, dass Sie das nicht tun wollen. Ich weiß, wie sehr es Ihnen widerstrebt. Aber Sie werden Bourne anrufen, und Sie werden ihm die Falle stellen, weil ich stärker bin als Sie. Ich bekomme, was ich will, um jeden Preis, aber Sie nicht – Ihnen liegt zu viel an einer langen Laufbahn im Geheimdienstgeschäft. Sie können nichts gegen mich machen, das wissen Sie genau.«
    Soraya hatte schon nach seinen ersten Worten aufgehört, ihm zuzuhören. Sie hatte sich geschworen, dass sie alles tun würde, um die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen, um das Desaster irgendwie in einen Sieg umzuwandeln – und so überlegte sie fieberhaft, wie sie weiter vorgehen sollte. Einen Schritt nach dem anderen, sagte sie sich. Ich darf jetzt nicht an Tyrone denken, an den misslungenen Plan mit Kendall, und auch nicht an meine eigenen Schuldgefühle. Ich muss jetzt an diesen Anruf denken. Wie kann ich Jason anrufen und dafür sorgen, dass er nicht gefasst wird?
    Die Aufgabe schien unlösbar, doch solche Gedanken waren jetzt absolut verboten. Trotzdem – was sollte sie tun?
    »Nach Ihrem Anruf«, sagte LaValle, »werden Sie hierbleiben, unter ständiger Überwachung, bis wir Bourne in Gewahrsam haben.«
    Sie spürte seinen eindringlichen Blick auf sich, als sie ihr Handy aufklappte und Jason anrief.
    Als sie seine Stimme hörte, sagte sie: »Hallo, ich bin’s, Soraya.«
    Bourne stand in Egon Kirschs Wohnung und blickte auf die Straße hinunter, als sein Handy klingelte. Er sah Sorayas Nummer auf dem Display, meldete sich und hörte sie sagen: »Hallo, ich bin’s, Soraya.«
    »Wo bist du?«
    »Also, ich bin in München.«
    Er setzte sich auf die Armlehne eines gepolsterten Stuhls. »Wirklich? In München?«
    »Ja, du hast richtig gehört.«
    Er runzelte die Stirn und hörte ferne Echos im Kopf. »Ich bin überrascht.«
    »Ich auch. Du bist auf Überwachungsaufnahmen der CI auf dem Flughafen aufgetaucht.«
    »Das ließ sich nicht vermeiden.«
    »Verstehe. Übrigens bin ich nicht in einer offiziellen CI- Sache hier. Wir haben die Kommunikation der Schwarzen Legion weiterverfolgt und haben jetzt endlich einen Durchbruch erzielt.«
    Er stand auf. »Worum geht’s?«
    »Das Telefon ist zu unsicher dafür«, sagte sie. »Wir sollten uns treffen.« Sie nannte ihm Zeit und Ort.
    Er sah auf seine Uhr. »Das ist in etwas mehr als

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