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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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einer Stunde.«
    »Ja, das wäre ganz prima, wenn du das schaffen könntest. Meinst du, es lässt sich machen?«
    »Ich denke schon«, sagte er. »Bis dann.«
    Er unterbrach die Verbindung, trat ans Fenster, lehnte sich gegen den Fensterrahmen und ging das Gespräch in Gedanken noch einmal Wort für Wort durch.
    Ein kurzer Ruck ging durch ihn hindurch, ein Gefühl, als hätte er seinen Körper verlassen und würde etwas erleben, das jemand anderem passiert war. In seinen Nervenzellen regte sich etwas, und er spürte, dass eine ferne Erinnerung in ihm hochkommen wollte. Bourne wusste, dass er dieses Gespräch schon einmal geführt hatte, aber er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, wann und wo, oder inwieweit das jetzt für ihn von Bedeutung sein konnte.
    Er hätte sich wohl noch länger den Kopf zermartert, hätte es nicht unten an der Haustür geklingelt. Er wandte sich vom Fenster ab, schritt durch das Wohnzimmer und drückte den Knopf, der die Haustür öffnete. Der Moment war also gekommen, in dem er und Arkadin sich gegenüberstehen würden; er würde mit dem legendären Killer zusammentreffen, der unbemerkt in ein russisches Hochsicherheitsgefängnis eingedrungen war und dem es gelungen war, Pjotr und sein gesamtes Netzwerk auszuschalten.
    Es klopfte an der Tür. Er trat nicht an den Spion, sondern blieb neben der Tür stehen, als er sie entriegelte. Es kam kein Schuss, kein Holz und Metall splitterte. Stattdessen ging die Tür auf, und ein eleganter Mann mit dunkler Haut und Bart trat in die Wohnung.
    »Drehen Sie sich langsam um«, sagte Bourne.
    Der Mann hielt die Hände so, dass Bourne sie sehen konnte, und drehte sich zu ihm um. Es war Semjon Ikupow.
    »Bourne«, sagte er.
    Bourne zog seinen Reisepass hervor und schlug ihn auf der letzten Seite auf.
    Ikupow nickte. »Ich verstehe. Wollen Sie mich hier auf Anweisung von Dominic Specter töten?«
    »Sie meinen Asher Sever.«
    »Du meine Güte«, sagte Ikupow, »ich gebe zu, ich bin verblüfft.« Er lächelte. »Trotzdem gratuliere ich Ihnen, Mr. Bourne. Sie wissen Dinge, die sonst niemand weiß. Wie Sie das herausgefunden haben, ist mir ein absolutes Rätsel.«
    »Belassen wir’s dabei«, erwiderte Bourne.
    »Nun, dann muss ich wenigstens keine Zeit damit verschwenden, Sie davon zu überzeugen, dass Sever sie benutzt hat. Nachdem Sie seine Lügen schon entlarvt haben, können wir gleich zum nächsten Schritt übergehen.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen zuhören werde?«
    »Wenn Sie über Severs Lügen Bescheid wissen, dann kennen Sie auch die jüngere Geschichte der Schwarzen Legion. Sie wissen, dass wir einmal wie Brüder waren und dass wir heute erbitterte Feinde sind, Sever und ich. Dann ist Ihnen auch klar, wie unser Krieg enden muss.«
    Bourne sagte nichts.
    »Ich möchte Ihnen helfen, zu verhindern, dass seine Leute Ihr Land angreifen, ist das klar genug?« Er zuckte mit den Achseln. »Ja, natürlich, ich verstehe, dass Sie skeptisch sind. Ich wär’s auch an Ihrer Stelle.« Er fasste mit der linken Hand ganz langsam an seinen Mantel und zog ihn zurück, so dass das Futter zu sehen war. Aus einer Innentasche guckte etwas hervor. »Bevor irgendetwas passiert, was wir beide nicht wollen, sollten Sie sich vielleicht einmal das hier ansehen.«
    Bourne beugte sich vor und nahm die SIG Sauer an sich, die Ikupow in einem Holster am Gürtel trug. Dann zog er das Päckchen aus der Manteltasche.
    Als er es öffnete, sagte Ikupow: »Ich habe große Anstrengungen unternommen, um meinem Feind das hier abzunehmen.«
    Bourne sah vor sich die Baupläne des Empire State Buildings. Als er aufblickte, sah er, dass Ikupow ihn aufmerksam musterte. »Das ist also das Ziel des Anschlags der Schwarzen Legion. Wissen Sie, wann es passieren soll?«
    »Das weiß ich tatsächlich.« Ikupow sah auf seine Uhr. »In genau dreiunddreißig Stunden und sechsundzwanzig Minuten.«

Kapitel achtunddreißig
     
    Veronica Hart hatte gerade den Drudge Report vor sich auf dem Bildschirm, als Stu Gold General Kendall in ihr Büro führte. Sie saß vor ihrem Schreibtisch, den Monitor zur Tür gerichtet, damit Kendall sich selbst und die Frau aus dem Glass Slipper deutlich sehen konnte.
    »Das ist nur eines von vielen«, sagte sie und winkte sie zu den drei Stühlen, die ihr gegenüber aufgestellt worden waren. »Es gibt noch viele andere.« Als ihre Gäste Platz genommen hatten, wandte sie sich an Kendall. »Was wird Ihre Familie sagen, General? Ihr Pfarrer, die

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