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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ließen die Waffe sinken.
    »Warum?«, fragte Arkadin. »Warum hast du ihn erschossen?«
    »Er war ein Idiot. Verdammt, ich hasse sie alle.«
    Der Regen prasselte auf sie herab und trommelte auf das Hausdach. Der schwarze Himmel verdunkelte die Welt um sie herum. Es war, als stünden sie allein auf einem hohen Berg. Arkadin sah, wie sie auf ihn zukam. Sie setzte einen Fuß vor den anderen und ging mit steifen Beinen. Sie kam ihm vor wie ein wildes Tier – zornig und ungezähmt, als gehörte sie nicht in die zivilisierte Welt. So wie er. Er war an sie gebunden, doch er verstand sie nicht und konnte ihr nicht trauen.
    Als sie ihm die Hand hinhielt, nahm er sie.

Kapitel neun
     
    »Ich habe immer den gleichen Albtraum«, erzählte Verteidigungsminister Ervin Reynolds »Bud« Halliday. »Ich sitze hier im Aushak in Bethesda, da kommt plötzlich Jason Bourne herein, so wie in Der Pate zwei, und schießt mir in den Hals und dann zwischen die Augen.«
    Halliday saß an einem Tisch im hinteren Bereich des Restaurants zusammen mit Luther LaValle und Rob Batt. Das Aushak, etwa auf halbem Weg zwischen dem National Naval Medical Center und dem Chevy Chase Country Club gelegen, war ein Ort, an dem er gern solche Treffen abhielt. Nachdem es in Bethesda lag und noch dazu ein afghanisches Restaurant war, kam niemand hierher, den er kannte oder vor dem er Geheimnisse hatte. Der Verteidigungsminister fühlte sich wohl an solchen Orten, wo sich kein anderer Politiker blicken ließ. Er verachtete den Kongress mit seinen Aufsichtsausschüssen, die sich immer in Dinge einmischten, von denen sie nichts verstanden.
    Die drei Männer hatten das Gericht bestellt, nach dem das Restaurant benannt war: gekochte Lauchtaschen mit Fleischsauce und dazu köstlicher Joghurt aus dem Mittleren Osten mit kleinen Minzestückchen. Sie waren sich einig, dass Aushak ein ideales Wintergericht war.
    »Diesen Albtraum werden Sie bald endgültig vergessen können, Sir«, sagte LaValle mit einer Unterwürfigkeit, die Batt anwiderte. »Stimmt’s, Rob?«
    Batt nickte entschieden. »Stimmt. Ich habe einen Plan, der praktisch idiotensicher ist.«
    Offenbar war das nicht ganz das, was Halliday hören wollte. »Kein Plan ist idiotensicher, Mr. Batt, schon gar nicht, wenn er mit Jason Bourne zu tun hat.«
    »Ich versichere Ihnen, das weiß niemand besser als ich, Mr. Secretary.«
    Als ranghöchster der sieben Abteilungschefs war es Batt gewohnt, sich gegen Widerstand zu behaupten. Er hatte genug Erfahrung damit, sich gegen Leute durchzusetzen, die ihm seine Anwartschaft auf die Krone streitig machen wollten.
    Er schob seinen Teller von sich weg. Es war ihm bewusst, dass er sich auf ein riskantes Spiel einließ; andererseits strahlte Minister Halliday etwas Besonderes aus. Batt war in das wahre Machtzentrum des Staates vorgedrungen – etwas, wonach er sich schon lange sehnte und was ihm nun ein echtes Hochgefühl verschaffte.
    »Nachdem es bei dem Plan um DCI Hart geht«, sagte Batt, »habe ich die Hoffnung, dass wir in diesem Fall zwei Tontauben mit einem Schuss erwischen.«
    »Kein Wort mehr« – Halliday hob abwehrend eine Hand – »zu keinem von uns. Luther und ich müssen jederzeit in der Lage sein, alles glaubwürdig zu bestreiten. Wir können es uns nicht leisten, dass uns diese Operation irgendwann auf den Kopf fällt. Ist das klar, Mr. Batt?«
    »Vollkommen klar, Sir. Das ist voll und ganz meine Operation.«
    Halliday lächelte. »Mein Junge, diese Worte sind Musik in meinen großen texanischen Ohren.« Er zupfte sich am Ohrläppchen. »Also, ich nehme an, Luther hat mit Ihnen schon über Typhon gesprochen.«
    Batt blickte zwischen den beiden Männern hin und her und runzelte die Stirn. »Nein, Sir, das hat er nicht.«
    »Ein Versehen«, warf LaValle aalglatt ein.
    »Na, dann eben jetzt«, sagte Halliday, immer noch lächelnd.
    »Wir glauben, dass eines der Probleme der CI Typhon ist«, begann LaValle. »Nachdem der Direktor in Zukunft alle Hände voll zu tun haben wird, die CI wieder auf Vordermann zu bringen, wird er sich nicht auch noch um Typhon kümmern können. Deshalb werden wir Ihnen die Verantwortung dafür abnehmen. Ich werde diesen Bereich in Zukunft persönlich leiten.«
    LaValle sagte das alles in ruhigem, höflichem Ton, doch Batt erkannte die Absicht dahinter. Diese Leute hatten Typhon von Anfang an unter ihre Kontrolle bringen wollen. »Typhon ist ein reines Cl-Projekt«, sagte er. »Martin Lindros hat es entwickelt.«
    »Martin Lindros

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