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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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starrte zu Bourne hinauf. Er lachte kurz auf und sagte: »Jetzt bist du ein toter Mann.«

Kapitel zehn
     
    Rob Batt traf seine Vorkehrungen mit Hilfe von General Kendall, LaValles Stellvertreter. Durch ihn konnte Batt auf einige NSA-Spezialisten für »black ops«, für »schwarze Operationen«, zurückgreifen. Keine Beaufsichtigung durch den Kongress, keine Schwierigkeiten, keine langen Diskussionen. Für die Regierung waren diese Leute nichts anderes als Aushilfspersonal für das Pentagon; man nahm an, dass diese Leute in irgendeinem muffigen Büro Papierkram erledigten.
    Also, so sollte ein Geheimdienst geführt werden, sagte sich Batt, als er den acht jungen Männern, die in einem Besprechungsraum im Pentagon um ihn versammelt waren, die Operation erklärte, von der kein Kongress-Ausschuss je erfahren würde.
    Der Plan war sehr einfach, so wie alle seine Pläne. Andere Leute mochten es gern besonders raffiniert und ausgeklügelt, aber nicht Batt. »Nullachtfuffzehn«, hatte Kendall gemeint. Aber je komplizierter ein Plan war, umso mehr konnte schiefgehen – so sah Batt die Sache. Keiner der Beteiligten würde ein Problem haben, seinen Teil zu erledigen – und der Plan ließ sich auch mit neuem Personal umsetzen, wenn es sein musste. Und mit diesen NSA-Agenten ließ sich wirklich gut arbeiten. Sie kapierten sofort, worum es ging – es waren keine langen Erklärungen notwendig. Und sie schienen sich alles zu merken, was man ihnen sagte.
    Das Beste aber war, dass sie aufgrund ihres militärischen Hintergrunds Befehle nie infrage stellten, ganz im Gegensatz zu den Agenten in der CI – wie zum Beispiel Soraya Moore –, die immer glaubten, sie wüssten alles besser. Was noch dazukam, war, dass diese harten Jungs keine Skrupel hatten, den Abzug zu drücken. Wenn sie den Befehl dazu bekamen, würden sie ein Ziel ausschalten, ohne eine Frage zu stellen oder auch nur mit der Wimper zu zucken.
    Für Batt war es ein einzigartiges Gefühl, zu wissen, dass ihm niemand über die Schulter guckte, dass er niemandem eine Erklärung würde geben müssen, nicht einmal der neuen DCI. Er hatte eine völlig neue Arena betreten, in der er weitreichende Entscheidungen treffen und Operationen planen und durchführen konnte, die ihm nicht hinterher auf den Kopf fallen konnten – ganz einfach weil es niemanden gab, der ihn dafür vor einen Kongress-Ausschuss zitieren würde. Mit geröteten Wangen und beschleunigtem Puls kam er ans Ende der Einsatzbesprechung.
    Batt versuchte, nicht an das Gespräch mit dem Verteidigungsminister zu denken, in dem man ihm klargemacht hatte, dass Luther LaValle Typhon leiten würde. Es war ihm zutiefst zuwider, eine so mächtige Waffe gegen den Terrorismus aus der Hand zu geben, aber Halliday hatte ihm keine Wahl gelassen.
    Ein Schritt nach dem anderen, sagte er sich. Wenn es einen Weg gab, wie man Halliday und LaValle austricksen konnte, so war Batt überzeugt, dass er ihn finden würde. Im Moment richtete er seine ganze Aufmerksamkeit auf die aktuelle Aufgabe. Niemand würde ihn daran hindern können, Jason Bourne zu schnappen, dessen war er sich ganz sicher. In wenigen Stunden würde er Bourne in Gewahrsam haben, so gut verwahrt, dass nicht einmal ein Houdini wie er einen Ausweg finden würde.
    Soraya Moore war unterwegs zu Veronica Harts Büro. Zwei Männer kamen heraus – Dick Symes, Leiter der Abteilung Beschaffung, und Rodney Feir, Leiter der Abteilung Einsatzunterstützung. Symes war ein klein gewachsener, rundlicher Mann, dessen roter Kopf direkt auf den Schultern zu sitzen schien. Der einige Jahre jüngere Feir war blond, athletisch und hatte einen Gesichtsausdruck so verschlossen wie ein Banktresor.
    Beide Männer grüßten sie betont freundlich, doch Symes’ Lächeln hatte etwas widerlich Herablassendes.
    »Auch unterwegs in die Höhle der Löwin?«, sagte Feir.
    »Ist sie schlecht aufgelegt?«, fragte Soraya.
    Feir zuckte mit den Achseln. »Kann man noch nicht sagen.«
    »Wir wollen mal sehen, ob sie das Gewicht der Welt auf ihren zarten Schultern tragen kann«, warf Symes ein. »Genau wie bei Ihnen, Director.«
    Soraya lächelte mit zusammengebissenen Zähnen. »Sie sind zu freundlich, Gentlemen.«
    Feir lachte. »Stets zu Diensten, Ma am.«
    Soraya sah den beiden nach. Dann steckte sie den Kopf in das Machtzentrum der DCI. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger hatte Veronica Hart klargemacht, dass ihre Tür für ihre hochrangigen Mitarbeiter immer offen war. Sie wollte damit ein

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