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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nach Herzenslust zu plündern und zu stehlen. Was im Irak passiert, bleibt im Irak. Niemand wird irgendetwas überprüfen. Sie müssen keine Konsequenzen befürchten, wenn sie vom Leid anderer Leute profitieren.«
    Soraya führte die Direktorin in ein Bekleidungsgeschäft, wo sie so taten, als sähen sie sich Mieder an, um vom ernsten Inhalt ihres Gesprächs abzulenken.
    »Ich bin zur CI gekommen, weil ich die Dinge bei Black River nicht verändern konnte – und hier habe ich diese Möglichkeit schon gesehen. Der Präsident hat mir den Auftrag erteilt, eine Organisation zu verändern, die in Unordnung geraten ist, die schon vor langer Zeit vom Weg abgekommen ist.«
    Sie verließen den Laden durch den Hinterausgang und eilten weiter die Straße entlang. Sie bogen mehrmals ab, bis sie ein großes Restaurant betraten, in dem fast alle Tische besetzt waren. Perfekt. Innerhalb all der Geräusche und Stimmen würde ihr eigenes Gespräch unmöglich aufzuspüren sein.
    Auf Wunsch der Direktorin bekamen sie einen Tisch im hinteren Bereich, wo sie sowohl das Restaurant als auch die Eingangstür im Blick hatten. Von hier aus entging ihnen niemand, der das Lokal betrat.
    »Gut gemacht«, lobte Veronica, als sie sich an den Tisch setzten. »Ich sehe, Sie haben das schon öfter gemacht.«
    »Es gab Zeiten – vor allem, als ich mit Jason Bourne zusammenarbeitete –, da musste ich hin und wieder einen Beschatter von der CI abschütteln.«
    Die Direktorin überflog die umfangreiche Speisekarte. »Glauben Sie, dass der Van von der CI war?«
    »Nein.«
    Veronica sah Soraya über die Speisekarte hinweg an. »Ich auch nicht.«
    Sie bestellten Bachforelle, Cäsarsalat und Mineralwasser. Abwechselnd begutachteten sie die Leute, die das Restaurant betraten.
    Als sie ihre Salate zur Hälfte gegessen hatten, sagte Soraya: »Wir haben in den vergangenen beiden Tagen ungewöhnliche Gespräche aufgefangen. Ich glaube, das Wort alarmierend wäre nicht übertrieben.«
    Die Direktorin legte die Gabel auf den Teller. »Wie das?«
    »Es könnte sein, dass ein neuer Anschlag auf amerikanischem Boden vorbereitet wird.«
    Veronica Harts Haltung änderte sich augenblicklich. Sie war sichtlich bestürzt. »Was zum Teufel machen wir dann hier?«, sagte sie ungehalten. »Warum sind wir nicht im Büro, damit ich die Truppen mobilisieren kann?«
    »Warten Sie, bis Sie die ganze Geschichte gehört haben«, erwiderte Soraya. »Sie wissen ja, dass die Leitungen und Frequenzen, die Typhon abhört, fast alle irgendwo im Ausland sind, darum ist das, was wir bekommen, viel konzentrierter und präziser als das Gequatsche anderer Geheimdienste. In dem üblichen Geplapper findet man ja bekanntlich auch jede Menge Fehlinformationen. Nicht so bei den Terroristen, die wir im Auge haben. Natürlich überprüfen wir die Informationen gründlich auf ihre Richtigkeit, aber solange nicht das Gegenteil bewiesen ist, gehen wir davon aus, dass es stimmt. Wir haben allerdings zwei Probleme – deshalb wär’s nicht ratsam, die CI zu mobilisieren.«
    Drei Frauen kamen angeregt plaudernd herein. Der Manager begrüßte sie wie alte Freundinnen und führte sie zu einem runden Tisch beim Fenster, wo sie Platz nahmen.
    »Erstens haben wir einen ganz bestimmten Zeitrahmen – das heißt, der Anschlag soll in einer Woche, höchstens zehn Tagen stattfinden. Das Problem ist aber, dass wir fast nichts über das Ziel haben; wir wissen nur, dass es groß und komplex ist, deshalb denken wir an ein Gebäude – und zwar eines, das große wirtschaftliche und symbolische Bedeutung hat.«
    »Aber wir haben keinen bestimmten Standort?«
    »An der Ostküste, wahrscheinlich New York.«
    »Mir ist nichts auf den Schreibtisch gekommen – das heißt, unsere Schwesterorganisationen haben keine Ahnung von der Sache.«
    »Das meine ich eben«, stimmte Soraya zu. »Das ist allein unsere Sache, die von Typhon. Dafür sind wir da.«
    »Sie haben mir aber noch nicht gesagt, warum wir nicht die Homeland Security informieren und die CI mobilisieren sollen.«
    »Weil die Quelle dieser Information ganz neu ist. Glauben Sie wirklich, Homeland oder die NSA würde unsere Information einfach für bare Münze nehmen? Sie würden eine Bestätigung suchen, und die würden sie über ihre eigenen Quellen nicht bekommen. Außerdem würden sie mit ihren Aktivitäten die Fortschritte gefährden, die wir schon gemacht haben.«
    »Da haben Sie Recht«, pflichtete die DCI ihr bei. »Sie sind ungefähr so unauffällig wie ein

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