Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
ein Banker. Er stand auf, als Kendall sie zu dem Platz am Fenster führte. Drei Stühle standen um einen antiken Spieltisch.
    »Director Moore, nachdem ich schon so viel von Ihnen gehört habe, ist es mir eine wirkliche Freude, Sie kennenzulernen.« Mit einem breiten Lächeln zeigte LaValle auf einen Sessel. »Bitte.«
    Soraya hatte keinen Grund gesehen, die Einladung abzulehnen – auch wenn sie nicht nur neugierig, sondern auch einigermaßen beunruhigt war. Sie blickte sich etwas überrascht in dem Raum um. »Wo ist Minister Halliday? General Kendall hat gesagt, dass die Einladung von ihm kommt.«
    »Oh, das stimmt auch«, antwortete LaValle. »Leider musste der Verteidigungsminister zu einer Sitzung ins Oval Office. Er hat mich angerufen; es tut ihm sehr leid, dass er nicht kommen kann, aber wir sollen uns dadurch nicht aufhalten lassen.«
    Soraya war klar, dass Halliday in Wahrheit nie die Absicht gehabt hatte, an diesem Gespräch teilzunehmen. Sie bezweifelte, dass er überhaupt davon wusste.
    »Nun«, sagte LaValle, als Kendall auf dem dritten Stuhl Platz genommen hatte, »wenn Sie schon einmal hier sind, können Sie sich doch eine kleine Erfrischung genehmigen.« Er hob die Hand, und Willard erschien wie durch Zauberhand. »Möchten Sie etwas trinken, Director? Ich weiß, dass Sie als Muslimin keinen Alkohol trinken, aber wir haben eine reiche Auswahl an alkoholfreien Getränken.«
    »Tee, bitte«, sagte sie, zu Willard gewandt. »Ceylon, wenn Sie haben.«
    »Selbstverständlich, Ma am. Milch? Zucker?«
    »Nein, danke.« Sie hatte sich nie mit den britischen Gepflogenheiten anfreunden können.
    Willard deutete eine Verbeugung an, ehe er lautlos verschwand.
    Soraya wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den beiden Männern zu. »Nun, Gentlemen, was kann ich für Sie tun?«
    »Ich würde sagen, es ist eher umgekehrt«, antwortete General Kendall.
    Soraya legte den Kopf auf die Seite. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ehrlich gesagt«, antwortete LaValle, »glauben wir, dass Typhon wegen der Unruhen in der CI in seiner Arbeit behindert ist.«
    Willard erschien mit Sorayas Tee und den Whiskys der beiden Männer. Er stellte das mit Japanlack überzogene Tablett mit der Tasse, den Gläsern und dem Teeservice auf den Tisch und ging.
    LaValle wartete, bis Soraya sich Tee eingeschenkt hatte, ehe er fortfuhr: »Ich denke, dass Typhon immens davon profitieren würde, wenn es auf die Ressourcen der NSA zurückgreifen könnte. Wir könnten Ihnen sogar helfen, Ihre Tätigkeit über die CI hinaus auszuweiten.«
    Soraya hob die Tasse an die Lippen und nahm einen Schluck von dem köstlichen Ceylontee. »Offenbar wissen Sie mehr über Typhon, als irgendjemand in der CI gedacht hätte.«
    LaValle lachte leise. »Okay, reden wir nicht lange um den heißen Brei herum. Wir hatten einen Maulwurf in der CI. Sie wissen ja jetzt, wer es ist. Er hat einen schweren Fehler gemacht, indem er Jason Bourne erwischen wollte und scheiterte.«
    Veronica Hart hatte Rob Batt heute früh seines Amtes enthoben, eine Tatsache, die LaValle wohl nicht verborgen geblieben war, zumal sein Nachfolger Peter Marks die Ernennung von Veronica Hart von Anfang an befürwortet hatte. Soraya kannte Peter gut und hatte gegenüber der Direktorin die Ansicht vertreten, dass er die Ernennung auf jeden Fall verdiente.
    »Arbeitet Batt jetzt für die NSA?«
    »Mr. Batt hat seine Nützlichkeit eingebüßt«, antwortete Kendall in steifem Ton.
    Soraya wandte sich dem General zu. »So könnte es Ihnen auch eines Tages gehen, meinen Sie nicht auch, General?«
    Kendall sah sie mit versteinerter Miene an, doch ein kaum zu erkennendes Kopfschütteln von LaValle bewog ihn, sich eine scharfe Erwiderung zu verbeißen.
    »Es stimmt schon, dass das Leben in den Geheimdiensten rau, ja sogar brutal sein kann«, warf LaValle ein, »aber es gibt doch bestimmte Personen, die sozusagen immun gegen solche Wechselfälle des Schicksal sind.«
    Soraya wandte den Blick nicht von Kendall ab. »Ich schätze, ich könnte eine von diesen bestimmten Personen sein.«
    »Ganz bestimmt.« LaValle legte auf seinem Knie eine Hand über die andere. »Ihr Wissen über die muslimische Denkweise, Ihre Erfahrung als Martin Lindros’ rechte Hand, als er Typhon zusammenstellte, sind von unschätzbarem Wert.«
    »Sie sehen, wie die Dinge stehen, General«, sagte Soraya. »Eines Tages könnte eine Person von unschätzbarem Wert wie ich Ihren Posten übernehmen.«
    LaValle räusperte sich. »Heißt das, Sie sind an

Weitere Kostenlose Bücher