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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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meinem Vater. Er hat mich nie nach Hause eingeladen; und ich bin nie hingegangen.«
    Veronica legte ihre Stäbchen auf den Tisch. »Das tut mir leid.«
    »Das braucht es nicht. Es ist, wie es ist. Sehen Sie Ihren Vater noch manchmal?«
    »Ja, aber er erkennt mich nicht einmal mehr. Meine Mutter lebt nicht mehr, und das ist eigentlich ein Glück. Ich glaube nicht, dass sie es ertragen hätte, ihn so zu sehen.«
    »Es muss schwer für Sie sein«, meinte Soraya. »Der furchtlose Kampfpilot – so hilflos.«
    »Es gibt einen Punkt im Leben, wo man seine Eltern loslassen muss.« Veronica aß weiter, wenn auch langsamer als vorher. »Der Mann, der da in dem Bett liegt, das ist nicht mein Vater. Er ist schon vor langer Zeit gestorben.«
    Soraya sah einige Augenblicke auf ihr Essen hinunter. »Ich würde gern wissen, woher Sie das NSA-Safehouse kennen.«
    »Ach, das.« Veronicas Gesicht hellte sich auf. Sie war sichtlich froh, wieder von der Arbeit sprechen zu können. »In meiner Zeit bei Black River wurden wir oft von der NSA angeheuert. Das war bevor sie ihre eigenen Sonderkommandos für schwarze Unternehmen ausgebildet und eingesetzt haben. Es war recht vorteilhaft für sie, mit uns zu arbeiten, weil sie niemandem darüber Rechenschaft abliefern mussten, wofür sie uns angeheuert hatten. Es ging immer nur darum, das Schlachtfeld für unsere Truppen vorzubereiten. Niemand im Kongress würde der Sache je nachgehen.«
    Sie tupfte sich den Mund ab und lehnte sich zurück. »Nun, einmal nach einer Mission war ich diejenige, die unsere Ergebnisse der NSA überbringen musste. Nachdem es eine Black-Ops-Mission war, fand die Einsatzbesprechung in dem Safehouse in Virginia statt. Nicht in der feinen Bibliothek, in die man Sie geführt hat, sondern in einem der Räume im Keller – einer Zelle ohne Fenster. Es ist wie in einem Bunker da unten.«
    »Und was haben Sie gesehen?«
    »Es war nicht das, was ich gesehen habe«, antwortete Veronica. »Das Schlimme war, was ich gehört habe. Die Zellen sind schalldicht, bis auf die Türen – ich nehme an, damit die Wachen auf den Gängen wissen, was drinnen vor sich geht. Was ich da unten gehört habe, war widerlich. Das waren keine menschlichen Laute mehr.«
    »Haben Sie Ihren Chefs von Black River davon erzählt?«
    »Was hätte das genützt? Ihnen war das egal, und selbst wenn’s ihnen nicht egal gewesen wäre – was hätten sie tun sollen? Auf eine Untersuchung im Kongress drängen – aufgrund von Geräuschen, die ich gehört habe? Die NSA hätte sie vernichtet und im Handumdrehen aus dem Geschäft eliminiert.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, diese Jungs sind Geschäftsleute, ganz einfach. Ihr Grundsatz ist, so viel Geld wie möglich aus den Regierungsbehörden herauszuholen.«
    »Aber jetzt haben wir eine Chance, das zu tun, was Sie damals nicht tun konnten, was Black River nicht getan hat.«
    »Das stimmt«, pflichtete Veronica ihr bei. »Ich will Fotos, Videos, hieb- und stichfeste Beweise für das, was die NSA da unten macht, damit ich das Beweismaterial dem Präsidenten vorlegen kann. Und dafür brauche ich Sie und Tyrone.« Sie schob ihren Teller von sich weg. »Ich will Luther LaValles Kopf rollen sehen, nicht mehr und nicht weniger.«

Kapitel neunzehn
     
    Wegen der Leiche und des vielen Blutes auf den Sitzen sah sich Bourne gezwungen, den Wolga stehen zu lassen. Zuvor jedoch steckte er noch Baronows Handy und sein Geld ein. Es war ein eiskalter dunkler Nachmittag, und der Schnee wirbelte immer dichter herab. Bourne wusste, dass er so schnell wie möglich von hier verschwinden musste. Er nahm die SIM-Karte aus seinem Telefon, legte sie in Baronows Handy ein und warf sein Handy in den Gully. In seiner neuen Identität als Fjodor Iljanowitsch Popow konnte er es sich nicht leisten, ein Telefon mit einem amerikanischen Anbieter zu besitzen.
    Der Wind wehte ihm den Schnee ins Gesicht, als er die Straße hinunterging. Nach sechs Blocks drückte er sich in einen Hauseingang und rief mit Baronows Handy seinen Freund Boris Karpow an.
    »Oberst Karpow ist nicht mehr beim FSB«, teilte ihm eine abweisende Stimme mit.
    Bourne spürte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Russland hatte sich wohl nicht allzu sehr verändert; hier konnte es einem immer noch leicht passieren, aufgrund einer erfundenen Anschuldigung entlassen zu werden.
    »Ich muss ihn dringend erreichen«, fügte Bourne hinzu.
    »Er ist jetzt bei der Drogenbehörde«, antwortete die Stimme, nannte ihm

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