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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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allein arbeitet. Er kennt Moskau, spricht fließend Russisch und hat unsere falschen Papiere. Er wird tun, was getan werden muss.«
    »Sie setzen Ihr ganzes Vertrauen auf diesen einen Mann?«
    »Sie kennen ihn nicht, Nemtsow, sonst würden Sie nicht so eine dumme Bemerkung machen. Ich wünschte nur, Jason könnte für immer bei uns bleiben.«
    Als Gala Nematova und ihr männlicher Spielgefährte schwitzend und Arm in Arm die Tanzfläche verließen, tat Bourne das Gleiche. Er beobachtete, wie die beiden an einen Tisch gingen, wo sie von zwei Männern begrüßt wurden. Sie begannen alle miteinander Champagner in sich hineinzukippen, als wäre es Wasser. Bourne wartete, bis sie ihre Flöten erneut gefüllt hatten, dann stolzierte er im Stil dieser Gangster zu ihnen hinüber.
    Er beugte sich über Galas Begleiter und rief ihr ins Ohr: »Ich habe eine dringende Nachricht für dich.«
    »Hey«, rief ihr Begleiter angriffslustig, »wer zum Teufel bist du?«
    »Falsche Frage«, erwiderte Bourne, starrte ihn drohend an und zog den Ärmel seiner Jacke ganz kurz hinauf, damit der Mann die falsche Anubis-Tätowierung sehen konnte.
    Der Mann biss sich auf die Lippe und setzte sich wieder, als Bourne den Arm ausstreckte und Gala Nematova vom Tisch wegzog.
    »Wir reden draußen.«
    »Bist du verrückt?«, fuhr sie ihn an und versuchte sich loszureißen. »Es ist eiskalt draußen.«
    Bourne zog sie weiter mit sich. »Dann reden wir in meinem Wagen.«
    »Na, das ist immerhin etwas.« Gala Nematova zeigte die Zähne, sichtlich frustriert über die Störung. Ihre Zähne waren strahlend weiß. Sie hatte kastanienbraune Augen mit leicht hochgezogenen Winkeln, die auf ihre asiatischen Vorfahren hindeuteten.
    Ein eiskalter Wind blies vom Kanal herüber, nur teilweise abgehalten von den teuren Autos und den Privattaxis. Bourne klopfte an die Tür des Porsche, und der Fahrer, der ihn wiedererkannte, entriegelte die Tür. Bourne und das Mädchen stiegen ein.
    Gala zog zitternd ihre kurze Pelzjacke enger um sich. Bourne sagte dem Fahrer, dass er die Heizung einschalten solle. Der Mann kam der Aufforderung nach und lehnte sich mit seinem Mantel mit Pelzkragen zurück.
    »Es ist mir egal, was du für eine Nachricht für mich hast«, sagte Gala mürrisch. »Was immer es ist – die Antwort ist Nein.«
    »Bist du sicher?«, fragte Bourne, um etwas mehr aus ihr herauszubekommen.
    »Sicher bin ich sicher. Ich habe es langsam satt, dass ihr mich dauernd fragt, wo Leonid Danilowitsch ist.«
    Leonid Danilowitsch, dachte Bourne. Den Namen hat der Professor nie erwähnt.
    »Es hat einen Grund, warum wir dich immer wieder fragen. Er ist sich sicher, dass du’s weißt.« Bourne wusste selbst nicht so recht, was er da sagte, aber er hatte das Gefühl, dass sie ihm etwas verraten könnte, wenn er auf sie einging und einfach weiterredete.
    »Ich weiß es aber nicht.« Jetzt klang Gala wie ein bockiges kleines Mädchen. »Und selbst wenn ich’s wüsste, würde ich ihn nicht verpfeifen. Das kannst du Maslow sagen.« Sie spuckte den Namen verächtlich aus. Gemeint war der Chef der Kazanskaja, Dimitri Maslow.
    Jetzt kommen wir weiter, dachte Bourne. Aber warum war Maslow hinter Leonid Danilowitsch her? Und was hatte das alles mit Pjotrs Tod zu tun?
    »Warum warst du mit Leonid Danilowitsch in Tarkanians Wohnung?«
    Er wusste sofort, dass er einen Fehler gemacht hatte. Galas Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Sie kniff die Augen zusammen und stieß einen kehligen Laut aus. »Was soll das, verdammt noch mal? Du weißt genau, warum wir dort waren.«
    »Sag’s mir noch mal«, forderte Bourne sie, verzweifelt improvisierend, auf. »Ich hab’s nur aus dritter Hand gehört. Vielleicht gibt’s da irgendwas, was ich noch nicht weiß.«
    »Das ist doch ganz einfach. Leonid Danilowitsch und Tarkanian sind die besten Freunde.«
    »Hast du deine nächtlichen Rendezvous mit Pjotr auch dort gehabt?«
    »Ah, darum geht es euch. Die Kazanskaja will alles über Pjotr Zilber wissen, und ich weiß auch, warum. Pjotr steckt hinter der Ermordung von Borja Maks – und das ist ausgerechnet in einem Hochsicherheitsgefängnis passiert. Wer hätte so etwas ausführen können? Einfach hineingehen und Maks umbringen, einen so erfahrenen Auftragskiller der Kazanskaja, und dann ungesehen wieder verschwinden.«
    »Genau das will Maslow wissen«, sagte Bourne, nachdem das die erwartete Reaktion zu sein schien.
    Gala zupfte an ihren künstlichen Fingernägeln; als es ihr bewusst

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