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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wurde, hörte sie damit auf. »Er verdächtigt Leonid Danilowitsch, dass er’s getan hat, weil Leonid für solche Dinge bekannt ist. Er ist überzeugt, dass kein anderer so etwas fertigbringen würde.«
    Es war Zeit, den Druck zu erhöhen, dachte Bourne. »Und er liegt ja auch richtig mit seinem Verdacht.«
    Gala zuckte mit den Achseln.
    »Warum schützt du Leonid?«
    »Ich liebe ihn.«
    »So wie du Pjotr geliebt hast?«
    »Das ist doch Quatsch«, erwiderte Gala lachend. »Pjotr habe ich nie geliebt. Er war ein Job, für den mich Semjon Ikupow gut bezahlt hat.«
    »Und Pjotr hat für deinen Verrat mit dem Leben bezahlt.«
    Gala schien ihn plötzlich in einem anderen Licht zu betrachten. »Wer bist du?«
    Bourne ging nicht auf die Frage ein. »Wo hast du dich damals mit Ikupow getroffen?«
    »Ich habe ihn nie getroffen. Das hat Leonid vermittelt.«
    Bournes Gedanken überschlugen sich, um die einzelnen Bausteine, die ihm Gala lieferte, richtig zusammenzufügen.
    »Du weißt doch sicher, dass Leonid Pjotr ermordet hat.« Er konnte es natürlich nicht wissen, aber in Anbetracht der Umstände war das durchaus wahrscheinlich.
    »Nein.« Gala wurde blass. »Das kann nicht sein.«
    »Es muss so gewesen sein. Ikupow hat Pjotr bestimmt nicht selbst umgebracht, das muss dir doch auch klar sein.« Er sah die plötzliche Angst in ihren Augen. »Wem sonst hätte Ikupow das überlassen sollen? Leonid war der Einzige, der wusste, dass du Pjotr für Ikupow ausspioniert hast.«
    Galas Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass das, was er gesagt hatte, die Wahrheit war. Sie war immer noch schockiert, als Bourne fragte: »Bitte, sag mir Leonids vollen Namen.«
    »Was?«
    »Tu einfach, was ich gesagt habe«, drängte Bourne. »Nur so kannst du ihn vielleicht davor bewahren, dass er von der Kazanskaja getötet wird.«
    »Aber du bist doch von der Kazanskaja.«
    Bourne zog seinen Ärmel hoch und ließ sie die falsche Tätowierung genauer ansehen. »Ein Kerl von der Kazanskaja hat heute Abend in Tarkanians Wohnung auf Leonid gewartet.«
    »Ich glaube dir nicht.« Ihre Augen weiteten sich. »Was hast du dort gemacht?«
    »Tarkanian ist tot«, sagte Bourne. »Willst du jetzt dem Mann helfen, den du angeblich liebst?«
    »Ich liebe Leonid wirklich! Es ist mir egal, was er getan hat.«
    In diesem Augenblick stieß der Fahrer einen wüsten Fluch aus und drehte sich auf seinem Sitz um. »Mein Kunde kommt.«
    »Los«, drängte Bourne die Frau. »Schreib mir seinen Namen auf.«
    »Es muss etwas im VIP-Raum passiert sein«, erklärte der Fahrer. »Scheiße, er sieht ziemlich sauer aus. Sie müssen schnell aussteigen.«
    Bourne packte Gala und öffnete die Wagentür auf der Straßenseite, wo ein Taxi herangebraust kam. Er hielt es mit einer Handvoll Rubel an und wechselte innerhalb von Sekunden von westlichem Luxus zu östlicher Dürftigkeit. Gala Nematova riss sich von ihm los, als er in das Taxi einstieg. Er packte sie hinten an der Pelzjacke, doch sie streifte die Jacke ab und lief los. Der Taxifahrer stieg aufs Gaspedal, und der Gestank von Dieselabgasen erfüllte den Wagen, so dass Bourne ein Fenster herunterließ. Dabei sah er zwei Männer, die bei ihr am Tisch gesessen hatten, aus dem Club kommen. Sie blickten nach links und rechts. Einer der beiden sah Gala weglaufen, zeigte auf sie, und sie liefen hinter ihr her.
    »Folgen Sie diesen Männern!«, rief Bourne dem Fahrer zu.
    Der Mann hatte ein flaches asiatisches Gesicht. Er war dick, schmierig und sprach Russisch mit einem grauenhaften Akzent. Russisch war eindeutig nicht seine Muttersprache. »Sie machen Witze, ja?«
    Bourne hielt ihm noch mehr Rubel hin. »Kein Witz.«
    Der Fahrer zuckte mit den Achseln, legte den ersten Gang ein und trat aufs Gaspedal.
    In diesem Augenblick holten die beiden Männer Gala ein.

Kapitel zwanzig
     
    Zur selben Zeit unterhielten sich Leonid Danilowitsch Arkadin und Devra darüber, wie sie an Haydar herankommen konnten, ohne dass Devras Leute es mitbekamen.
    »Das Beste wäre wohl, ihn aus seiner gewohnten Umgebung herauszulocken«, sagte Arkadin. »Aber dazu müssten wir erst seine Gewohnheiten kennen. Und ich habe nicht die Zeit …«
    »Ich weiß einen Weg«, warf Devra ein.
    Sie saßen nebeneinander auf einem Bett im Erdgeschoss eines kleinen Gasthauses. Das Zimmer war sehr spärlich eingerichtet – da war nichts als ein Bett, ein Stuhl und eine schäbige Kommode –, aber es hatte ein eigenes Badezimmer und eine Dusche mit heißem Wasser, die sie

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