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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vermittelte ihm eine gewisse Freiheit, und die anderen Gäste akzeptierten ihn, das ›Hinkebein‹, das stets in dem Augenblick, in dem er durch die Tür trat, die Krawatte abnahm und zu dem Spielautomaten am Ende der Bar humpelte. Und jedes Mal erwartete ihn dort schon ein Glas voll Bourbon. Außerdem machte es dem Barkeeper nichts aus, wenn Alex in der uralten Telefonzelle an der Wand Gespräche entgegennahm. Das war sein ›abhörsicheres Telefon‹, und jetzt klingelte es.
    Conklin humpelte auf die Zelle zu, trat ein und zog die Tür hinter sich zu. Er nahm den Hörer ab. »Ja?«, sagte er.
    »Ist dort Treadstone?«, fragte eine eigenartig klingende Männerstimme.
    »Ich war dort. Sie auch?«
    »Nein, ich nicht, aber ich habe Zugang zu der Akte, zu der ganzen Bescherung.«
    Die Stimme ! dachte Alex. Wie hatte Webb sie beschrieben? Britisch? Eine kultivierte Aussprache jedenfalls, alles andere als gewöhnlich. Es war derselbe Mann. Die Gartenzwerge hatten ihre Arbeit getan; sie hatten Fortschritte gemacht. Jemand hatte Angst.
    »Dann bin ich sicher, dass das, woran Sie sich erinnern, mit allem übereinstimmt, was ich niedergeschrieben habe, denn ich war dort und habe es niedergeschrieben. Alles niedergeschrieben. Fakten, Namen, Ereignisse, Bestätigungen 
… alles, auch die Geschichte, die Webb mir gestern Nacht erzählt hat.«
    »Dann kann ich davon ausgehen, dass diese voluminöse Reportage ihren Weg in einen Senatsunterausschuss oder zumindest zu einem Rudel von Wachhunden des Kongresses findet, falls etwas Hässliches passiert. Habe ich Recht?«
    »Freut mich, dass wir einander verstehen.«
    »Es würde nichts nützen«, sagte der Mann herablassend.
    »Falls etwas Hässliches passiert, könnte mir das ja egal sein, oder etwa nicht?«
    »Sie werden sowieso bald pensioniert. Sie trinken sehr viel.«
    »Das habe ich aber nicht immer. Für einen Mann meines Alters und meiner Kompetenz gibt es gewöhnlich Gründe für beides. Könnten diese Gründe vielleicht mit einer bestimmten Akte zu tun haben?«
    »Vergessen Sie es. Wir wollen reden.«
    »Nicht, solange Sie nicht etwas deutlicher geworden sind. Über Treadstone ist hier und dort gesprochen worden; der Name allein reicht mir nicht.«
    »Also gut. Medusa.«
    »Schon besser«, sagte Alex. »Aber das reicht auch noch nicht.«
    »Also gut. Die Erschaffung von Jason Bourne. Der Mönch.«
    »Jetzt wird’s wärmer.«
    »Verschwundene Gelder – nie abgerechnet und nie wieder aufgefunden – auf rund fünf Millionen Dollar geschätzt. Zürich, Paris und andere Orte.«
    »Es hat Gerüchte gegeben. Sie müssen konkreter werden.«
    »Also gut. Die Exekution von Jason Bourne. Das Datum war der dreiundzwanzigste Mai in Tam Quan … und derselbe Tag in New York vier Jahre später. An der Einundsiebzigsten Straße. Treadstone einundsiebzig.«
    Conklin schloss die Augen und atmete tief durch. Er spürte den Kloß in seiner Kehle. »Also gut«, sagte er. »Jetzt haben Sie ins Schwarze getroffen.«

    »Meinen Namen kann ich Ihnen nicht nennen.«
    »Was können Sie mir sagen?«
    »Zwei Worte: Finger weg.«
    »Und Sie glauben, dass ich das akzeptieren werde?«
    »Das müssen Sie«, sagte die Stimme klar und deutlich. »Man braucht Bourne dort, wo er hingeht.«
    »Bourne?« Alex starrte das Telefon an.
    »Ja, Jason Bourne. Man kann ihn nicht auf normalem Wege rekrutieren. Wir beide wissen das.«
    »Also stehlt ihr ihm seine Frau ? Ihr seid gottverfluchte Bestien !«
    »Es wird ihr kein Leid geschehen.«
    »Das können Sie nicht garantieren! Sie können das doch gar nicht kontrollieren. Sie müssen jetzt schon über Dritte arbeiten, und wenn ich mich auf mein Geschäft verstehe – und das tue ich –, dann sind das wahrscheinlich bezahlte Strohmänner, damit man die Sache nicht zu Ihnen zurückverfolgen kann; Sie wissen nicht einmal, wer sie sind … Mein Gott, wenn Sie das wüssten, hätten Sie mich nicht angerufen! Wenn Sie an sie herantreten könnten und sich von denen die Bestätigungen verschaffen könnten, die Sie haben wollen, würden Sie jetzt nicht mit mir sprechen!«
    Die kultivierte Stimme hielt inne. »Dann haben wir beide gelogen, nicht wahr, Mr. Conklin? Die Frau ist also nicht geflohen und hat Webb auch nicht angerufen. Gar nichts davon ist wahr. Sie haben die Angel ausgeworfen und ich auch, und beide haben wir nichts gefangen.«
    »Sie sind ein Barrakuda, Mr. Namenlos.«
    »Sie kommen aus dem gleichen Metier wie ich, Mr. Conklin. … also, was können Sie

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