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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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das harte tropische Gras zum Seiteneingang des großen Hauses. Blitzartig, außer Atem verlangsamte er sein Tempo zu einem Spazieren gehen, als er jemanden durch die Tür herauskommen sah. Dann, als er den Mann erkannte, rannte er auf ihn zu. Er war einer der wenigen Leute unter den Angestellten, an die er sich entsann, und einer der wenigen, die er zu vergessen wünschte. Es war der unerträgliche Snob von einem stellvertretenden Manager mit Namen Pritchard, ein geschwätziger Langweiler, der zwar hart arbeitete, aber dabei niemanden die Wichtigkeit seiner Familie in Montserrat vergessen ließ - sein Onkel war der stellvertretende Direktor der Einwanderungsbehörde, für Tranquility Inn nicht ganz unwichtig.
    »Pritchard!«, schrie Bourne. »Haben Sie die Bandagen?«
    »Wie bitte, Sir?«, schrie der Vizemanager verwirrt. »Sie sind hier? Uns wurde gesagt, dass Sie heute Nachmittag abgefahren sind...«

    »O Scheiße!«
    »Sir?... Ich möchte Ihnen mein Beileid...«
    »Seien Sie bitte still, Pritchard. Verstehen Sie mich?«
    »Natürlich, Sir, ich war heute morgen nicht hier, um Sie zu begrüßen, oder heute Nachmittag, um Ihnen Lebewohl zu sagen und meine tiefen Gefühle zum Ausdruck zu bringen, denn Mr. St. Jacques bat mich, heute Abend zu arbeiten, obwohl...«
    »Pritchard, ich bin in Eile. Geben Sie mir die Bandagen und sagen Sie niemandem, wirklich niemandem, dass Sie mich gesehen haben. Haben Sie verstanden?«
    »Oh, das ist deutlich, Sir«, sagte Pritchard und gab ihm drei Rollen elastische Binden. »Derartig privilegierte Informationen sind bei mir gut aufgehoben, so sicher wie das Wissen, dass Ihre Frau und Ihre Kinder hier waren - oh, lieber Gott, vergib mir. Vergeben Sie mir, Sir!«
    »Ich werde Ihnen vergeben und er auch, wenn Sie von nun an Ihren Mund halten.«
    »Versiegelt. Er ist versiegelt. Ich fühle mich geehrt.«
    »Sie werden erschossen, wenn Sie die Ehre missbrauchen. Ist das klar?«
    »Sir?«
    »Verstellen Sie sich nicht, Pritchard. Gehen Sie dort in die Villa und sagen Sie Mr. St. Jacques, dass ich mit ihm in Verbindung bleibe und dass er dort bleiben soll... Sie übrigens auch.«
    »Vielleicht könnte ich...«
    »Na los! Gehen Sie schon!«
    Der beredte Manager rannte über den Rasen, und Bourne eilte durch die Tür nach drinnen. Er nahm zwei Stufen auf einmal - noch vor ein paar Jahren wären es drei gewesen - und langte außer Atem im Büro seines Schwagers an. Er ging sofort zum Schrank, wo St. Jacques, wie er wusste, verschiedene Anzüge zum Wechseln aufbewahrte. Beide Männer hatten etwa die gleiche Größe - Übergröße, wie Marie behauptete -, und Johnny hatte sich schon oft Jacken und Hemden von David ausgeliehen, wenn er auf Besuch war. Jason wählte leichte graue Hosen und einen dunkelblauen Blazer aus
Baumwolle. Das einzige Hemd, ebenfalls aus Baumwolle, war kurzärmelig und glücklicherweise braun. Dunkle Sachen, die kein Licht reflektierten.
    Er begann sich auszuziehen, als er einen scharfen, heißen Stich im Nacken spürte. Er sah in den Schrankspiegel. Das, was er sah, beunruhigte ihn, machte ihn aber auch wütend. Die Bandage um seinen Hals war dunkelrot, und das Blut breitete sich immer weiter aus. Er griff zur breitesten der Binden. Es war zu spät, den Verband zu wechseln, er konnte ihn nur verstärken und hoffen, das Blut zum Stillstand zu bringen. Er wickelte sich die Binde um seinen Hals und befestigte das Ende mit den Klammern, die in sie eingerollt gewesen waren. Seine Bewegungsfreiheit war damit noch weiter als zuvor eingeschränkt, aber er wollte einfach nicht daran denken.
    Er wechselte die Kleidung, zog den Kragen des Hemds am Hals weit hoch, steckte die Automatic in den Gürtel und die Fischerleine in die Tasche... Schritte! Die Tür ging auf. Er hatte sich an die Wand gedrückt, die Hand an der Waffe. Der alte Fontaine kam herein. Er stand einen Moment reglos, starrte Bourne an und schloss dann die Tür.
    »Ich habe versucht, Sie zu finden, und wusste ehrlich nicht, ob Sie noch leben.«
    »Wir benutzen die Funkgeräte nur, wenn wir müssen.« Jason löste sich von der Wand. »Ich dachte, man hätte es Ihnen gesagt.«
    »Man hat es mir gesagt, aber Carlos wird inzwischen wohl auch ein Funkgerät haben. Er ist nicht allein, wissen Sie. Deswegen bin ich rumgelaufen und habe Sie gesucht. Dann fiel mir ein, dass Sie und Ihr Schwager vielleicht hier oben, im Hauptquartier, sein könnten.«
    »Nicht sehr klug von Ihnen, draußen herumzulaufen.«
    »Ich bin kein Idiot,

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