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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Voodoo-Sprache murmelten. ›Jean Pierre Fontaine‹ und seine Frau ruhten in Frieden.
    Und Prefontaine, der kontrollierte Alkoholiker und Straßenanwalt vom Harvard-Square, hatte seinen Fall gefunden. Einen Fall, den er nicht bloß annahm, um überleben zu können - und das war an sich schon bemerkenswert. Randolph Gates, Lord Randolph of Gates, der Dandy Randy der Gerichtshöfe, Liebling der Eliten, war in Wirklichkeit ein Schurke, ein Todesengel. Die Zusammenhänge wurden allmählich immer deutlicher, unter anderem auch, weil Prefontaines Verstand zunehmend klarer wurde. Er hatte nämlich beschlossen, künftig auf die morgendlichen vier Wodkas zu verzichten. Gates hatte die entscheidende Information geliefert, die den Killern den Weg nach Tranquility Island gezeigt hatte. Warum?... Doch das war eigentlich, selbst juristisch, irrelevant. Die Tatsache, dass er den Ort verraten hatte und dass er wusste, was die Killer dort wollten, war es nicht. Das
war Beihilfe zum Mord, zu mehrfachem Mord. Aber er hatte Dandy Randys Männlichkeit im Schraubstock, und den würde er zudrehen, solange, bis er die Information hatte, die den Webbs helfen würde, besonders der wunderbaren kastanienbraunen Frau, der er, bei Gott, gerne fünfzig Jahre früher begegnet wäre.
    Prefontaine flog noch am selben Morgen zurück nach Boston, nicht ohne John St. Jacques vorher zu fragen, ob er eines Tages wiederkommen dürfte. Vielleicht auch ohne im Voraus bezahlte Reservierung...?
    »Richter, mein Haus ist Ihr Haus«, war die Antwort. »Vielleicht kann ich mir Ihr Entgegenkommen sogar noch verdienen.«
     
    Albert Armbruster, Vorsitzender der Bundeshandelskommission, stand vor der steilen Treppe zu seinem Haus in Georgetown. »Sprechen Sie morgen früh erst mit dem Büro«, sagte er zu seinem Chauffeur, der ihn gerade nach Hause gefahren hatte. »Wie Sie wissen, fühle ich mich zurzeit nicht gut.«
    »Ja, Sir. Brauchen Sie Hilfe, Sir?«
    »Verflucht, nein. Hauen Sie ab.«
    »Ja, Sir.« Der Chauffeur setzte sich hinter sein Steuer. Er ließ den Motor aufheulen, als er die Straße hinunterjagte - was nicht als Höflichkeitsbeweis gedacht war.
    Der übergewichtige Armbruster kletterte mühsam die Stufen hinauf. Er fluchte, als er die Silhouette seiner Frau hinter der Glastür des viktorianischen Eingangs sah. »Scheiß-Kläffer«, murmelte er, als er fast oben angelangt war. Gleich würde er seinem langjährigen Gegner wieder gegenüberstehen. Sie waren seit über dreißig Jahren verheiratet.
    Da explodierte irgendwo in der Dunkelheit ein Schuss. Armbruster warf die Arme nach oben, seine Handgelenke gebogen, als wollten die Finger das Chaos im Körper lokalisieren. Es war zu spät. Der Vorsitzende der Bundeshandelskommission kollerte die Steinstufen hinunter und schlug mit seinem ganzen Gewicht auf das Pflaster.

     
    Bourne zog sich die französische Leinenhose an, schlüpfte in ein kurzärmeliges Hemd und in die Safari-Jacke, steckte Geld, Waffe und alle seine Ausweise - echte und falsche - in seine Taschen, stopfte sein Bett mit Kissen aus und hängte seine Reisekleidung deutlich sichtbar über den Stuhl. Dann verließ er seinen Stützpunkt. Er schlenderte lässig am Empfangstisch vorbei, aber sobald er auf der Straße war, rannte er zum nächsten Telefonhäuschen. Er wählte die Nummer von Bernardines Wohnung.
    »Hier ist Simon«, sagte er.
    »Dachte ich mir«, antwortete der Franzose. »Besser gesagt, ich habe es gehofft. Ich habe gerade mit Alex gesprochen und ihm gesagt, er soll mir nicht verraten, wo Sie sind. Was ich nicht weiß, kann auch keiner von mir erfahren... Trotzdem würde ich, wenn ich Sie wäre, woanders hingehen, zumindest für die Nacht. Sie könnten am Flughafen gesehen worden sein.«
    »Und Sie?«
    »Ich bin ein canard. «
    »Eine Ente?«
    »Von der sitzenden Art. Meine Wohnung wird beschattet. Vielleicht bekomme ich Besuch. Das würde passen, n’est-ce pas?«
    »Sie haben Ihrem Büro nichts gesagt über...«
    »Über Sie?«, unterbrach Bernardine. »Wie könnte ich, Monsieur?! Wir kennen uns überhaupt nicht. Meine Schutzengel vom Bureau glauben, ich hätte einen Drohanruf von einem alten psychopathischen Gegner bekommen... Ich habe ihn allerdings schon vor Jahren nach Übersee verfrachtet und nur die Akte niemals geschlossen.«
    »Können Sie mir das über Ihr Telefon sagen?«
    »Ich dachte, ich hätte gesagt, dass es ein einmaliges Instrument ist.«
    »Haben Sie.«
    »Es kann nicht angezapft werden... Sie brauchen Ruhe,

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