Das Bourne Ultimatum
Marie an. »Irgendwas ist passiert, und ich muss rausfinden, was dahintersteckt. Seine letzten Worte sind: Out, Juneau.«
»Juneau?« Marie blinzelte, ihre Lider sperrten das Licht aus ihrem Kopf aus, dann öffnete sie die Augen und sah ihren Mann an. »Alpha, Bravo, Charlie«, begann sie leise und fügte hinzu: »Alternierende Militäralphabete?« Dann sagte sie eilig: »Foxtrott, Gold... India, Juneau! Juneau steht für J, und J steht für Jason!... Wie war der Rest?«
»Er ist irgendwohin gefahren...«
»Komm, lass uns gehen«, unterbrach sie ihn, als sie die neugierigen Gesichter zweier Männer bemerkte, die darauf warteten, das Telefon benutzen zu können. Sie packte ihn beim Arm und zog ihn von der Zelle weg. »Nichts Deutlicheres?«, fragte sie, als sie sich in den Strom der Menge einfügten.
»Es war eine Aufzeichnung:... wo in Grabesstille ein schwerer Fehler begangen wurde.«
»Was?«
»Er sagte, ich solle in fünf oder sechs Stunden wieder anrufen, er wolle einen Ort besuchen, wo in Grabesstille - Gräber? -, mein Gott, es ist Rambouillet ! «
»Der Friedhof...?«
»Wo er vor dreizehn Jahren versucht hat, mich umzubringen. Das ist es! Rambouillet!«
»Nicht in fünf oder sechs Stunden«, hielt Marie dagegen. »Egal, wann er die Botschaft hinterlassen hat: Er kann nicht in fünf Stunden nach Paris fliegen und dann nach Rambouillet fahren. Er war in Washington.«
»Natürlich kann er. Das haben wir beide schon gemacht. Von der Andrews Air Force Base aus, unter diplomatischem Schutz. Peter Holland hat ihn rausgeworfen, aber er hat ihm ein Abschiedsgeschenk gemacht. Sofortige Trennung, aber einen Bonus dafür, dass er ihm Medusa gebracht hat.« Plötzlich riss Bourne das Handgelenk hoch und sah auf seine Uhr.
»Auf den Inseln ist es gerade erst Mittag. Lass uns ein anderes Telefon suchen.«
»Johnny? Tranquility? Du denkst wirklich...«
»Ich kann nicht aufhören zu denken!«, unterbrach Jason sie, hetzte voran und hielt Marie an der Hand, während sie stolpernd mit ihm Schritt hielt. »Eis«, sagte er und warf einen Blick nach rechts.
»Eiskrem?«
»Da drinnen ist ein Telefon, da drüben«, antwortete er, wurde langsamer und näherte sich den riesigen Fenstern einer Patisserie, die eine große Fahne über der Tür hatte, die eine Eistheke mit mehreren Dutzend Geschmacksrichtungen versprach. »Bring mir Vanille mit«, sagte er, als er sie beide in den überfüllten Laden schob.
»Vanille womit?«
»Irgendwas.«
»Du wirst nichts hören können...«
»Er wird mich hören können, das ist alles, was zählt. Lass dir Zeit, gib mir Zeit.« Bourne ging zum Telefon hinüber und verstand im gleichen Augenblick, warum es nicht besetzt war. Der Lärm im Laden war fast unerträglich.
»Mademoiselle, s’il vous plît, c’est urgent! « Drei Minuten später, die Handfläche gegen sein linkes Ohr gepresst, hatte Jason das unerwartete Vergnügen, den lästigsten Angestellten des Tranquility Inn am Apparat zu haben.
»Hier spricht Mr. Pritchard, stellvertretender Manager des Tranquility Inn. Meine Telefonzentrale hat mich darüber in Kenntnis gesetzt, dass Sie einen Notfall haben, Sir. Darf ich mich nach dem Gegenstand Ihres...«
»Sie können den Mund halten!«, rief Jason aus dem lärmenden Eiscafe in Corbeil-Essonnes in Frankreich. »Holen Sie John St. Jacques ans Telefon, sofort. Hier ist sein Schwager.«
»Oh, was für eine Freude, von Ihnen zu hören, Sir! So viel ist passiert, seit Sie uns verlassen haben. Ihre lieben Kinder sind bei uns, und der hübsche Junge spielt am Strand - mit mir, Sir -, und alles ist...«
»Mr. St. Jacques, bitte. Sofort!«
»Natürlich, Sir. Er ist oben...«
»Johnny?«
»David, wo bist du?«
»Das ist jetzt egal. Verschwindet von da, wo ihr seid. Nimm die Kinder und Mrs. Cooper und hau ab!«
»Wir wissen Bescheid, Dave. Alex Conklin hat vor ein paar Stunden angerufen und gesagt, jemand namens Holland würde Kontakt aufnehmen... Ich schätze, er ist der Oberguru von eurem Nachrichtendienst.«
»Das ist er. Hat er?«
»Ja, ungefähr zwanzig Minuten nachdem ich mit Alex gesprochen hatte. Er sagte, wir würden gegen zwei Uhr heute Nachmittag mit einem Hubschrauber ausgeflogen. Er braucht die Zeit, um die Fluggenehmigung für eine Militärmaschine zu bekommen. Mrs. Cooper war meine Idee. Dein zurückgebliebener Sohn sagt, er weiß nicht, wie Windeln gewechselt werden, mein Lieber... David, was ist denn bloß los? Wo ist Marie?«
»Es geht ihr gut. Ich werde dir
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