Das Bourne Ultimatum
Eile.«
»Ich fürchte, dafür ist keine Zeit, alter Junge. Das ist direkt vom Außenministerium. Sie wollen unsere sofortige Kooperation, und das wird dir bestimmt nicht schaden.«
»Oh?«
»Es scheint, dass da ein alter Bursche mit seiner Frau mit dem Ausschlussflug aus Antigua um zehn Uhr dreißig ankommt, und Whitehall wünscht einen Roten-Teppich-Empfang. Offenbar hat der alte Bursche tapfer im zweiten Weltkrieg gefochten und mit vielen unserer Jungs jenseits des Teiches zusammengearbeitet. Er hat jede Menge Auszeichnungen.«
»Henry, ich bin wirklich in Eile. Was hat das alles denn mit mir zu tun?«
»Na ja, ich habe halt gedacht, dass du darüber vielleicht besser Bescheid weißt als wir. Wahrscheinlich einer deiner reichen kanadischen Gäste, vielleicht ein Frenchie aus Montreal, der aus der Resistance kommt und an dich gedacht hat...«
»Beleidigungen werden dir nur eine Flasche Superieur eines französisch-kanadischen Weins einbringen. Was willst du?«
»Unseren Held und seine Dame in der schönsten Wohnung unterbringen, die du hast, mit einem Zimmer für die französisch sprechende Krankenschwester, die wir ihnen zur Verfügung gestellt haben.«
»Innerhalb einer Stunde?«
»Alter Junge, wir sitzen in einem Boot, wenn du weißt, was ich meine, und das für dich so wichtige, wenn auch unzuverlässige Telefon hängt gewissermaßen von der Zustimmung der Krone ab - wenn du weißt, was ich meine.«
»Henry, du verstehst es wirklich. Und außerdem bist du so nett, einen genau da zu treffen, wo es weh tut. Wie heißt dein Held? Schnell bitte.«
»Unsere Namen sind Jean Pierre und Regine Fontaine, Monsieur le directeur, und hier sind unsere Pässe«, sagte der alte Mann mit der sanften Stimme im gläsernen Büro des Grenzoffiziers, neben dem der Adjutant des Gouverneurs saß. »Meine Frau ist dort drüben«, fügte er hinzu und deutete durch das Fenster. »Sie spricht mit der Mademoiselle in der weißen Uniform.«
»Ich bitte Sie, Monsieur Fontaine«, protestierte der schwarze Beamte mit betont britischem Akzent. »Dies ist nur eine Formalität, eine Stempelprozedur. Auch um sie von der Belästigung Ihrer vielen Bewunderer fernzuhalten. Das Gerücht hat sich schon auf dem ganzen Flughafen verbreitet, dass da ein großer Mann angekommen ist.«
»Wirklich?« Fontaine lächelte. Es war ein entzücktes Lächeln.
»Oh, machen Sie sich deswegen keine Sorgen, Sir. Die Presse hat keinen Zugang. Wir wissen, dass Sie vollständig zurückgezogen leben möchten, und das werden Sie können.«
»Wirklich?« Das Lächeln des alten Mannes verschwand. »Ich müsste jemanden hier treffen, einen Freund gewissermaßen, mit dem ich vertraulich zu reden habe. Ich hoffe, Ihre wohlüberlegten Vorbereitungen stehen dem nicht im Wege.«
»Eine kleine, ausgewählte Gruppe von ehrbaren und gutbeleumundeten Bürgern wird Sie in der Ehrenhalle von Blackburne begrüßen, Monsieur Fontaine«, sagte der Chefadjutant der Krone. »Können wir gehen? Der Empfang wird kurz sein, ich versichere es Ihnen.«
»Wirklich? So schnell?«
Es dauerte tatsächlich weniger als fünf Minuten, obwohl fünf Sekunden auch gereicht hätten. Die erste Person, der der Killer des Schakals begegnete, war der ordengeschmückte Gouverneur persönlich. Als der erste Repräsentant der Königin den Helden auf französische Weise umarmte, flüsterte er
in das Ohr von Jean Pierre Fontaine: »Wir haben erfahren, wo sich die Frau und die Kinder aufhalten. Wir schicken Sie dorthin. Die Krankenschwester hat ihre Instruktionen.« Das Übrige war für den alten Mann etwas enttäuschend, besonders die Abwesenheit der Presse. Noch niemals war von ihm ein Bild in der Zeitung gewesen, es sei denn als Verbrecher.
Morris Panov, Doktor der Medizin, war sehr erregt, aber er versuchte immer, solche Momente zu kontrollieren, denn sie halfen weder ihm noch seinen Patienten. In diesem Augenblick jedoch, als er an seinem Schreibtisch saß, hatte er Schwierigkeiten, seine Emotionen in den Griff zu bekommen. Er hatte nichts von David Webb gehört. Er musste etwas von ihm hören, er musste mit ihm sprechen. Was jetzt passierte, das konnte dreizehn Jahre Therapie zunichte machen, konnten die das nicht begreifen? Nein, natürlich konnten sie das nicht. Es gehörte nicht zu dem, was sie interessierte, sie hatten andere Prioritäten und wollten nicht mit Problemen jenseits ihres Horizontes belastet werden. Aber er musste sich darum kümmern. Das geschädigte Gehirn war so
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