Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
identifizieren konnte. Er schleppte Dr. Schiffer mit sich, hastete auf der Suche nach einem Fluchtweg durch ein Labyrinth aus kleinen, dunklen und stickigen Räumen.
    Spalko und Sina trennten sich wie abgesprochen, sobald sie aus den dichten Schwaden der Rauchbombe herauskamen, die sie durch die Tür oben an der Steintreppe geworfen hatten. Spalko durchsuchte methodisch einen Raum nach dem anderen, während Sina einen Ausgang ins Freie suchte.
    Jetzt war es Spalko, der Schiffer und Keegan als Erster entdeckte und sie anrief, was mit einem Feuerstoß aus einer Maschinenpistole beantwortet wurde, sodass er hinter einem massiven Schrank in Deckung gehen musste.
    »Sie kommen hier niemals lebend raus!«, rief er dem Söldner zu. »Ich will nicht Sie – ich will Schiffer.«
    »Das ist das Gleiche«, rief Keegan zurück. »Ich habe einen Auftrag übernommen und werde ihn ausführen.«
    »Wozu?«, fragte Spalko. »Ihr Auftraggeber László
    Molnar ist tot. János Vadas ebenfalls.«
    »Ich glaube Ihnen nicht«, antwortete Keegan. Als
    Schiffer wimmerte, hielt er ihm grob den Mund zu.
    »Wie habe ich Sie Ihrer Meinung nach aufgespürt?«, fuhr Spalko fort. »Diese Adresse habe ich mit Gewalt aus Molnar rausgeholt. Mann, geben Sie auf! Sie wissen, dass nur er gewusst hat, wo Sie sind.«
    Schweigen.
    »Sie sind alle tot«, sagte Spalko und glitt langsam vorwärts. »Wer soll den Rest Ihres Honorars zahlen? Übergeben Sie mir Schiffer, dann zahle ich Ihnen, was Sie noch zu bekommen haben, und lege einen Bonus drauf.
    Na, was halten Sie davon?«
    Sina hatte sich von der anderen Seite angeschlichen.
    Keegan wollte gerade antworten, als sie ihm eine Kugel in den Hinterkopf jagte.
    Die dadurch ausgelöste Explosion von Blut und Gehirnmasse ließ Dr. Schiffer winseln wie einen geprügelten Hund. Als sein letzter Beschützer zusammenbrach, sah er Stepan Spalko auf sich zukommen. Er warf sich herum … und lief geradewegs Sina in die Arme.
    »Für Sie gibt’s keinen Ausweg mehr, Felix«, sagte Spalko. »Das sehen Sie doch ein?«
    Schiffer starrte Sina mit weit aufgerissenen Augen an.
    Als er zu schnattern begann, hob sie eine Hand und strich ihm das Haar aus der feuchten Stirn, als sei er ein fieberkrankes Kind.
    »Früher waren Sie mein«, sagte Spalko, als er über Keegans Leiche hinwegstieg. »Und jetzt sind Sie’s wieder.« Aus seinem Rucksack holte er zwei Gegenstände.
    Sie bestanden aus Edelstahl, Glas und Titan.
    »O Gott!« Schiffers Stöhnen kam ebenso von Herzen, wie es unfreiwillig war.
    Sina lächelte Schiffer an und küsste ihn auf beide Wangen, als seien sie alte Freunde, die nach langer Zeit endlich wieder vereint waren. Er brach sofort in Tränen aus.
    Spalko genoss die Wirkung des Diffusors NX 20 auf seinen Erfinder sichtlich und fragte: »So gehören die beiden Hälften zusammen, nicht wahr, Felix?« Zusammengesetzt war der NX 20 nicht größer als die vor Spalkos Brust hängende Maschinenpistole. »Nachdem ich jetzt die richtige Ladung dafür habe, müssen Sie mich in seinem Gebrauch unterweisen.«
    »Nein«, sagte Schiffer mit zittriger Stimme. »Nein, nein, nein!«
    »Nur keine Sorge«, flüsterte Sina, als Spalko Dr. Schiffer am Genick packte, wobei den Wissenschaftler ein weiterer Schauder durchlief. »Sie sind jetzt in besten Händen.«
    Die Treppe war nur kurz, aber für Bourne war dieser Abstieg viel schmerzhafter als erwartet. Bei jedem Schritt ließ die Rippenprellung, die er Chans Tritt verdankte, Schmerzwogen durch seinen Körper fluten. Was er jetzt brauchte, waren ein heißes Bad und ein paar Stunden Schlaf – doch beides konnte er sich noch nicht leisten.
    In Annakas Wohnung zeigte er ihr die Kratzer an der Klavierbank und hörte sie leise fluchen. Gemeinsam schoben sie die Bank unter die Deckenleuchte, und Bourne stieg hinauf.
    »Siehst du was?«
    Er schüttelte den Kopf. »Was soll ich sehen? Ich verstehe überhaupt nichts.«
    Er stieg von der Bank, trat an den Sekretär und kritzelte auf einen Notizblock: Hast du eine Stehleiter?
    Sie sah ihn seltsam an, nickte jedoch.
    Dann hol sie , schrieb er.
    Als sie die Leiter ins Wohnzimmer brachte, stieg er hoch genug hinauf, um in die Milchglasschale der Deckenleuchte blicken zu können. Und tatsächlich entdeckte er etwas. Er griff hinein, angelte den winzigen Gegenstand mit zwei Fingern heraus. Dann stieg er von der Leiter und hielt ihn Annaka auf der flachen Hand hin.
    »Was …?« Sie verstummte, als er nachdrücklich den Kopf schüttelte.
    »Hast

Weitere Kostenlose Bücher