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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Dinge, die er nie mehr mit ihnen hatte tun können, und an die vielen kleinen Augenblicke, an die man sich später erinnert, weil sie einem aus den Jahren einer frühen Kindheit im Gedächtnis geblieben sind.
    Nachdem es Annaka schließlich gelungen war, die
    Blutung zu stillen, warf sie einen Blick unter den Eisbeutel. Ihr Gesichtsausdruck verriet nicht, was sie sah. Sie ließ sich so zurücksinken, dass sie neben dem Sofa auf dem Teppich saß, und legte die Hände in den Schoß.
    »Du solltest Jacke und Hemd ausziehen.«
    Er zog verständnislos die Augenbrauen hoch.
    »Damit wir uns deine Rippen ansehen können. Ich
    habe gesehen, wie du zusammengezuckt bist, als du das Glas abgestellt hast.«
    Sie streckte eine Hand aus, und Bourne ließ den Eisbeutel hineinfallen. Annaka wog ihn prüfend in der Hand. »Der muss nachgefüllt werden.«
    Als sie zurückkam, saß er mit nacktem Oberkörper da.
    Eine erschreckend große Prellung in der Herzgegend war bereits rot angeschwollen und sehr druckempfindlich, als ihre Fingerspitzen sie berührten.
    »Mein Gott, du brauchst ein Eisbad! «, rief sie aus.
    »Wenigstens ist nichts gebrochen.«
    Sie warf ihm den Eisbeutel zu. Er schnappte unwillkürlich nach Luft, als er ihn auf die Schwellung legte.
    Annaka ging wieder neben ihm in die Hocke und betrachtete ihn abermals prüfend. Er wünschte sich, ihre Gedanken lesen zu können.
    »Du kannst bestimmt nicht anders, als dich an deinen Sohn zu erinnern, der so jung umgekommen ist.«
    Bourne nickte trübselig. »Das ist’s eben … Der Mann auf dem Dach – der Kerl, der uns bespitzelt – ist mir aus Amerika hierher gefolgt. Er sagt, dass er mich ermorden will, aber ich weiß, dass er lügt. Ich soll ihn hier zu jemandem führen, deshalb bespitzelt er uns.«
    Ihre Miene verfinsterte sich. »An wen will er herankommen?«
    »An einen Mann namens Spalko.«
    Sie war sichtlich überrascht. »Stepan Spalko?«
    »Ganz recht. Kennst du ihn?«
    »Natürlich kenne ich ihn dem Namen nach«, sagte sie.
    »In Ungarn kennt ihn jeder. Er ist der Präsident von Humanistas, Ltd. der weltweit tätigen Hilfsorganisation.«
    Sie runzelte die Stirn. »Jetzt bin ich wirklich besorgt, Jason. Dieser Mann ist gefährlich. Wenn er versucht, an Stepan Spalko heranzukommen, sollten wir die Polizei verständigen.«
    Bourne schüttelte den Kopf. »Was sollen wir ihr erzählen? Dass wir glauben, ein Mann, den wir nur als Chan kennen, wolle mit Stepan Spalko in Verbindung treten?
    Wir wissen nicht einmal, weshalb. Und weißt du, was die Polizei fragen würde? ›Warum greift dieser Chan nicht einfach nach dem Telefonhörer und ruft ihn an?‹«
    »Dann sollten wir wenigstens jemanden bei Humanistas anrufen.«
    »Annaka, bevor ich weiß, was hier vorgeht, möchte ich mit niemandem Verbindung aufnehmen. Das würde die Situation, die wegen zahlreicher Fragen, auf die ich keine Antwort weiß, schon kompliziert genug ist, nur noch verworrener machen.«
    Er stand auf, ging an den Schreibsekretär und setzte sich vor ihren Laptop. »Ich habe dir erzählt, dass ich eine Idee habe. Darf ich deinen Computer benützen?«
    »Natürlich«, sagte sie und stand ebenfalls auf.
    Während Bourne den Computer einschaltete, stellte sie die Schale wieder aufs Tablett, legte den Schwamm und alles andere dazu und tappte damit hinaus. Als er online ging, hörte er in der Küche Wasser laufen. Er rief die Webseite der US-Regierung auf, folgte den dort verzeichneten Links und hatte eben die gesuchte Seite gefunden, als Annaka aus der Küche zurückkam.
    Die Agency hatte eine Unmenge von öffentlichen Seiten, die jeder aufrufen konnte, der einen Internetzugang besaß, aber es gab auch ein Dutzend weiterer Seiten, verschlüsselt und mit Passwörtern geschützt, die Bestandteil des sagenhaften CIA-Intranets waren.
    Annaka merkte, dass er äußerst konzentriert arbeitete.
    »Was tust du?« Sie stellte sich hinter ihn und sah zu. Im nächsten Moment riss sie erstaunt die Augen auf. »Was zum Teufel machst du da?«
    »Was du siehst«, antwortete er, »dringe ich gerade in die Zentraldatenbank der CIA ein.«
    »Aber wie kannst du …«
    »Frag mich nicht«, sagte Bourne, während seine Finger über die Tasten flogen. »Glaub mir, es ist besser, wenn du’s nicht weißt.«
    Alex Conklin hatte stets Zugang durch den Vordereingang gehabt, aber das hatte daran gelegen, dass er jeden Montagmorgen um sechs Uhr das neueste Passwort erhalten hatte. Von Deron, dem Künstler und Meisterfälscher, hatte

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