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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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106-108 Fo utca.«
    In seinem Dienstzimmer lächelte der Alte grimmig. Rein aus Zufall hatte er eben Martin Lindros’ letzten Bericht gelesen. Die Franzmänner hatten jetzt offenbar das gesamte Material vom Unfallort, an dem Jason Bourne umgekommen sein sollte, durchgesiebt, ohne eine Spur menschlicher Überreste zu finden. Nicht mal einen Backenzahn. Also gab es trotz der Zeugenaussage der Sûreté-Agentin keine amtliche Bestätigung dafür, dass Bourne wirklich tot war. Der Direktor schlug wütend mit der Faust auf seinen Schreibtisch. Bourne war ihnen wieder einmal entwischt. Aber trotz seines Zorns und seiner Frustration überraschte ihn das nicht sonderlich. Schließlich war Bourne von dem besten Mann ausgebildet worden, den die Agency hervorgebracht hatte. Auch Alex Conklin hatte mehrmals seinen eigenen »Tod« inszeniert, allerdings nie auf so spektakuläre Weise.
    Natürlich, sagte der Direktor sich, war es immer möglich, dass ein anderer als Jason Bourne den Firewall der U.S. Army überwunden hatte, um an die moderigen Leichenakten einer Frau und ihrer zwei Kinder heranzukommen, die nicht einmal beim Militär gewesen und vermutlich nur einer Hand voll noch lebender Menschen bekannt waren. Aber wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass das zutraf?
    Nein, dachte er zunehmend aufgeregt, Bourne ist nicht bei diesem Unfall bei Paris umgekommen. Er ist gesund und munter in Budapest – wieso dort? – und hat ausnahmsweise einen Fehler gemacht, den wir nutzen können. Warum er sich für die Leichenakten seiner ersten Familie interessierte, konnte der Direktor nicht beurteilen, und es war ihm auch egal, solange Bournes Wissbegierde ihnen die Chance eröffnete, ihn endlich zu liquidieren.
    Der CIA-Direktor griff nach dem Telefonhörer. Alles Weitere hätte er einem Untergebenen überlassen können, aber er wollte sich das Vergnügen gönnen, gerade diese Liquidierung persönlich anzuordnen. Jetzt hab ich dich, du Hundesohn , dachte er, als er eine Auslandsnummer wählte.
    Kapitel zwanzig
    Nairobi wurde Ende des 19. Jahrhunderts als britisches Arbeiterlager beim Bau der Eisenbahnlinie Mombasa-Uganda gegründet. Die Stadt hat heute eine deprimierend banale Skyline voller eleganter moderner Hochhäuser. Nairobi liegt auf einer weiten Ebene in flachem Grasland, das vor der Einführung der westlichen Zivilisation viele Jahrhunderte lang die Heimat der Massai gewesen war. Gegenwärtig ist es die am schnellsten wachsende Großstadt Ostafrikas. Die Stadt leidet unter den üblichen Wachstumsbeschwerden und bietet den verwirrenden Anblick von Altem und Neuem nebeneinander, während gewaltiger Reichtum und bitterste Armut aufeinander prallen, dass die Funken fliegen, die Gemüter sich erhitzen und immer wieder mit Gewalt Ruhe hergestellt werden muss. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit sind Unruhen ebenso häufig wie nächtliche Raubüberfälle – vor allem in dem westlich der Innenstadt gelegenen Uhuru Park und seiner Umgebung.
    Keine dieser Unannehmlichkeiten brauchte die kleine Reisegruppe zu kümmern, die eben in zwei gepanzerten Limousinen vom Wilson Airport kommend eintraf, obwohl die Insassen die vor Gewaltverbrechen warnenden Schilder und die Wachleute privater Sicherheitsdienste wahrnahmen, die in der Innenstadt und westlich davon, wo die Ministerien und ausländischen Botschaften lagen, sowie entlang der Latema und River Road patrouillierten.
    Sie kamen am Rand des Basars vorbei, auf dem buchstäblich alle Arten von ausgemustertem Kriegsmaterial, von Flammenwerfern bis zu von der Schulter abzufeuernden Fliegerabwehr-Raketen, ebenso zum Verkauf angeboten wurden wie billige Kattunkleider und in farbenprächtigen Stammesmustern gewebte Textilien.
    Spalko fuhr mit Hassan Arsenow in der vorderen
    Limousine. Im zweiten Wagen hinter ihnen saß Sina mit Magomet und Achmed, zwei der wichtigsten Unterführer Arsenows. Die beiden Männer hatten sich nicht die Mühe gemacht, sich die dichten, lockigen Vollbärte abzunehmen. Sie trugen ihre traditionelle schwarze Kleidung und starrten Sinas westliche Aufmachung verwirrt an. Die junge Frau lächelte sie an, beobachtete ihre Mienen sorgfältig auf irgendwelche Ver
    änderungen hin.
    »Alles ist bereit, Scheich«, sagte Arsenow. »Meine Leute sind perfekt ausgebildet und vorbereitet. Sie sprechen einigermaßen Isländisch; sie haben die Einrichtungen des Hotels und die von dir angegebenen Verfahren im Kopf.
    Sie warten nur noch auf meinen endgültigen Befehl, um mit der Ausführung

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