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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Podium stehen, auf dem der elegante silberhaarige Maître seinen Platz hatte.
    Als der CIA-Direktor herankam, wandte der Mann
    sich ihm mit mehreren an die Brust gedrückten langen Speisekarten zu. »Direktor!« Er machte große Augen.
    Sein sonst lebhaft geröteter Teint war eigenartig blass.
    »Wir hatten keine Ahnung, dass Sie heute Abend bei uns speisen würden.«
    »Seit wann muss ich mich vorher anmelden, Jack?«, fragte der Alte.
    »Darf ich einen Drink an der Bar vorschlagen, Direktor? Wir haben Ihren Lieblingsbourbon …«
    Der Direktor tätschelte sich den Magen. »Ich bin
    hungrig, Jack. Heute schenken wir uns die Bar, gehen direkt an meinen Tisch.«
    Dem Maître war sichtbar unbehaglich zumute. »Bitte entschuldigen Sie mich einen Augenblick, Direktor«, sagte er und hastete davon.
    »Was zum Teufel hat der Kerl?«, murmelte der Direktor leicht irritiert.
    Lindros verrenkte sich den Hals, um einen Blick auf den Ecktisch des Alten zu werfen, sah, dass er besetzt war, und wurde blass. Der Direktor sah seinen Gesichtsausdruck, warf sich herum und spähte durch das Gewimmel aus Personal und Gästen zu seinem geliebten Tisch hinüber, an dem heute Abend auf dem für ihn reservierten Platz Roberta Alonzo-Ortiz, die Nationale Sicherheitsberaterin der Vereinigten Staaten, thronte. Sie war in ein Gespräch mit zwei Senatoren vom Ausschuss für Auslandsgeheimdienste vertieft.
    »Ich bringe sie um, Martin. So wahr mir Gott helfe, ich reiße das Hexenweib in Stücke.«
    In diesem Augenblick kam der Maître mit Schweißperlen auf der Stirn zurück. »Wir haben einen sehr schönen Tisch für Sie, Direktor, einen Vierertisch ganz für Sie allein, Gentlemen. Und die Getränke gehen auf Kosten des Hauses, einverstanden?«
    Der CIA-Direktor beherrschte sich mühsam. »Schon
    in Ordnung«, sagte er, ohne etwas gegen seine Zornesröte machen zu können. »Bringen Sie uns hin, Jack.«
    Der Maître wählte eine Route, die nicht an seinem alten Tisch vorbeiführte, und der Direktor war ihm dankbar dafür.
    »Ich hab’s ihr gesagt, Direktor«, teilte der Maître ihm fast flüsternd mit. »Ich habe betont, dass dieser Ecktisch Ihrer ist, aber sie hat auf ihm bestanden. Sie hat sich nicht abwimmeln lassen. Was hätte ich tun sollen? Die Drinks kommen sofort.« Das alles sagte Jack sehr rasch, während er ihnen die Speise- und Weinkarten hinlegte.
    »Kann ich sonst noch mit etwas dienen, Direktor?«
    »Nein, danke, Jack.« Der Alte griff nach der Speisekarte.
    Wenig später servierte ihnen ein stämmiger Ober mit Koteletten zwei Gläser Bourbon aus Kentucky, die Flasche und eine Karaffe Wasser.
    »Mit einer Empfehlung vom Maître d’Hôtel«, sagte er.
    Falls Lindros geglaubt hatte, der Direktor sei ruhig und gelassen, wurde dieser Eindruck gründlich widerlegt, als der Alte sein Whiskeyglas an die Lippen hob. Seine Hand zitterte, und Lindros sah jetzt, dass seine Augen vor Wut glasig waren.
    Lindros sah eine Chance, die er als ausgezeichneter Taktiker sofort nutzte. »Die Nationale Sicherheitsberaterin wünscht, dass der Doppelmord aufgeklärt und möglichst rasch unter den Teppich gekehrt wird. Aber wenn die Annahme, Jason Bourne sei der Täter, falsch ist, überzeugen auch die sehr nachdrücklich vorgetragenen Argumente der Sicherheitsberaterin nicht.«
    Der Alte sah auf und starrte seinen Stellvertreter forschend an. »Ich kenne Sie, Martin. Sie haben bestimmt schon einen Plan, nicht wahr?«
    »Ja, Sir, den habe ich. Aber um ihn durchzuführen, bin ich auf Randy Drivers volle Kooperation angewiesen.«
    Ihr Ober servierte den klein geschnittenen Salat.
    Der Direktor wartete, bis sie wieder allein waren, dann schenkte er Lindros und sich Whiskey nach. Mit verkniffenem Lächeln fragte er: »Diese Sache mit Randy Driver
    – ist die wirklich nötig?«
    »Nicht nur nötig, Sir. Sie ist entscheidend.«
    »Entscheidend, hm?« Der Alte stocherte in seinem Salat herum, hielt eine aufgespießte Tomate hoch und betrachtete sie nachdenklich. »Also gut, ich unterschreibe die Weisung gleich morgen früh.«
    »Danke, Sir.«
    Der CIA-Direktor runzelte die Stirn; sein Blick suchte den seines Stellvertreters und ließ ihn nicht mehr los.
    »Danken können Sie mir nur auf eine Art, Martin: Verschaffen Sie mir die Munition, die ich brauche, um dem Hexenweib eine Breitseite zu verpassen.«
    In jedem Hafen ein Mädchen zu haben hatte den Vorteil, das wusste McColl, dass man immer irgendwo unterschlüpfen konnte. Natürlich hatte die Agency in

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