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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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von dem Espresso, dann klappte er sein Handy auf und wählte Sidos Nummer. Nach dem dritten oder vierten Klingeln meldete sich eine Frauenstimme.
    »Hallo«, sagte Bourne betont fröhlich. »Frau Sido?«
    »Ja?«
    Er trennte wortlos die Verbindung und verschlang das Hörnchen, während er auf das Taxi wartete, das er gerufen hatte. Mit einem Auge überwachte er den Eingang, begutachtete jeden Hereinkommenden und war auf der Hut vor McColl oder einem anderen Agenten, den die Agency womöglich auf ihn angesetzt hatte. Als sein Taxi vorfuhr, trat er mit der Gewissheit, nicht beschattet zu werden, auf die Straße hinaus. Er nannte dem Fahrer Dr.
    Peter Sidos Adresse und wurde keine zwanzig Minuten später vor einem kleinen, alten Haus mit winzigem Vorgarten, altmodischen Fensterläden und einem schmiedeeisernen Balkon im ersten Stock abgesetzt.
    Er ging die Stufen zur Haustür hinauf und klingelte.
    Die Tür wurde von einer ziemlich rundlichen Frau mittleren Alters mit sanften braunen Augen und freundlichem Lächeln geöffnet. Sie trug ihr braunes Haar zu einem Nackenknoten zusammengefasst und war recht elegant gekleidet.
    »Frau Sido? Dr. Peter Sidos Ehefrau?«
    »Ganz recht.« Sie musterte ihn fragend. »Sie wünschen?«
    »Mein Name ist David Schiffer.«
    »Ja?«
    Er lächelte gewinnend. »Ich bin Felix Schiffers Cousin, Frau Sido.«
    »Tut mir Leid«, sagte Peter Sidos Ehefrau, »aber Felix hat nie von Ihnen gesprochen.«
    Darauf war Bourne vorbereitet. Er lachte halblaut.
    »Das wundert mich nicht. Wir hatten uns aus den Augen verloren, wissen Sie. Ich bin eben erst aus Australien zurückgekommen.«
    »Australien! Du liebe Güte!« Sie trat zur Seite. »Aber kommen Sie doch bitte herein. Sie müssen mich für unhöflich halten.«
    »Keineswegs«, sagte Bourne. »Nur für überrascht, wie es jeder wäre.«
    Sie führte ihn in ein kleines Wohnzimmer, das behaglich, wenn auch etwas dunkel möbliert war, und bat ihn, sich wie zu Hause zu fühlen. Aus der Küche duftete es nach Hefe und Zucker. Als er in einem etwas zu üppig gepolsterten Sessel saß, fragte sie: »Möchten Sie Tee oder Kaffee? Und ein Stück Hefezopf? Den habe ich heute Morgen gebacken.«
    »Hefezopf klingt wundervoll«, sagte er. »Und dazu passt am besten Kaffee. Danke.«
    Sie lachte, als sie in die Küche hinausging. »Wissen Sie bestimmt, dass Sie kein ungarisches Blut in den Adern haben, Mr. Schiffer?«
    »Bitte nennen Sie mich David«, sagte Bourne, als er aufstand und ihr folgte. Da er nichts über Schiffers Familie wusste, musste er improvisieren, wenn die Rede darauf kam. »Kann ich mich irgendwie nützlich machen?«
    »Oh, vielen Dank, David. Und Sie müssen mich Eszti nennen.« Sie zeigte auf den frischen Hefezopf auf einem Holzbrett. »Wollen Sie für uns zwei Scheiben abschneiden?«
    An der Kühlschranktür sah er mehrere mit Magneten befestigte Familienfotos, von denen eines eine bildhübsche junge Frau zeigte. Sie hielt mit einer Hand ihre Schottenmütze fest, und ihr langes schwarzes Haar wehte im Wind. Hinter ihr war der Londoner Tower zu erkennen.
    »Ihre Tochter?«, fragte Bourne.
    Eszti Sido sah auf und lächelte. »Ja, Rosa, meine Jüngste. Sie studiert in Cambridge«, sagte sie mit verständlichem Stolz. »Meine beiden anderen Töchter – da sind sie mit ihren Familien – sind glücklich verheiratet, Gott sei Dank. Rosa ist die Einzige, die Ehrgeiz hat.« Sie lächelte schüchtern. »Soll ich Ihnen etwas verraten, David? Ich liebe alle meine Töchter, aber Rosa ist mein Liebling –
    und Peter empfindet vermutlich auch so. Er sieht etwas von sich in ihr. Sie liebt die Naturwissenschaften.«
    Nach einigen geschäftigen Minuten standen Geschirr, eine Kaffeekanne und ein Kuchenteller mit Hefezopf auf dem Tablett, das Bourne ins Wohnzimmer trug.
    »Sie sind also Felix’ Cousin«, sagte Frau Sido, als sie beide saßen, er im Sessel, sie auf dem Sofa. Zwischen ihnen stand der Couchtisch mit dem Tablett.
    »Ja, und ich habe mich schon darauf gefreut, von Felix zu hören«, sagte Bourne, als er ihnen Kaffee einschenkte.
    »Aber ich kann ihn nicht finden, wissen Sie, und ich dachte … nun, ich habe gehofft, Ihr Mann könnte mir weiterhelfen.«
    »Ich glaube nicht, dass er weiß, wo Felix steckt.« Eszti Sido reichte ihm einen Teller mit einem Stück Hefezopf.
    »Ich will Sie nicht beunruhigen, David, aber in letzter Zeit war Peter ziemlich durcheinander. Obwohl sie lange nicht mehr offiziell zusammengearbeitet hatten, standen sie in

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