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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Wange. »Schau nicht so mürrisch drein, Jason. Du bist nicht der erste Mann, den ich zum Narren gehalten habe, und du wirst nicht der Letzte sein.«
    »Nein«, sagte er. »Spalko wird der Letzte sein.«
    »Annaka, lass uns jetzt allein«, sagte Spalko und rückte seine Fleischerschürze mit Händen zurecht, die in Latexhandschuhen steckten. Die Schürze war frisch gewaschen und gebügelt. Noch hatte sie keinen einzigen Blutfleck.
    Als Annaka hinausging, konzentrierte Bourne seine Aufmerksamkeit auf diesen Mann, der nach Chans Aussage Alex und Mo hatte ermorden lassen. »Und Sie misstrauen ihr nicht, nicht einmal ein bisschen?«
    »Ja, sie ist eine ausgezeichnete Lügnerin.« Er schmunzelte. »Und ich verstehe mich selbst ganz gut aufs Lügen.« Er trat an das Wägelchen und musterte mit Kennerblick die in den Fächern aufgereihten Instrumente.
    »Wahrscheinlich ist’s nur verständlich, dass Sie glauben, weil Annaka Sie verraten hat, müsste sie das auch bei mir tun.« Als Spalko sich etwas zur Seite drehte, spiegelte das Licht sich auf der unnatürlich glatten Haut von Hals und rechter Gesichtshälfte. »Oder versuchen Sie etwa einen Keil zwischen uns zu treiben? Das wäre die übliche Arbeitsweise eines hochkarätigen Agenten, wie Sie einer sind.« Er zuckte mit den Schultern, griff nach einem Instrument, zwirbelte es zwischen den Fingern. »Mr. Bourne, was mich interessiert, ist die Frage, wie viel Sie über Dr. Schiffer und seine kleine Erfindung in Erfahrung gebracht haben.«
    »Wo ist Felix Schiffer?«
    »Sie könnten ihm nicht helfen, Mr. Bourne, selbst wenn Sie das Unmögliche schaffen und sich befreien könnten. Er hat seine Schuldigkeit getan und kann jetzt von niemandem wiederbelebt werden.«
    »Sie haben ihn umgebracht«, sagte Bourne, »genau wie Sie Alex Conklin und Mo Panov ermordet haben.«
    Spalko zuckte mit den Schultern. »Conklin hat mir Schiffer weggeschnappt, als ich ihn am dringendsten brauchte. Ich habe ihn mir natürlich zurückgeholt. Ich bekomme immer, was ich will. Aber Conklin musste dafür büßen, dass er geglaubt hatte, er könnte meine Pläne ungestraft durchkreuzen.«
    »Und Panov?«
    »Der war zur falschen Zeit am falschen Ort«, sagte Spalko. »So einfach war das.«
    Bourne dachte an all das Gute, das Mo Panov in seinem Leben für ihn getan hatte, und fühlte sich von der Nutzlosigkeit seines Lebens überwältigt. »Wie können Sie von der Ermordung zweier Männer reden, als bedeute sie nicht mehr als ein Fingerschnalzen?«
    »Weil sie mich nicht mehr gekostet hat, Mr. Bourne.«
    Stepan Spalko lachte. »Und schon morgen wird der Tod dieser beiden vor dem verblassen, was der Welt bevorsteht.«
    Bourne bemühte sich, das glitzernde Instrument nicht anzusehen. Stattdessen erschien vor seinem inneren Auge ein Bild von László Molnars bläulich weißer Leiche, die jemand in dessen Kühlschrank gezwängt hatte. An ihr hatte er selbst gesehen, welche Wunden ihm Spalko mit diesen Instrumenten zufügen konnte.
    Angesichts der offensichtlichen Tatsache, dass Spalko für Molnars Folterung und Tod verantwortlich gewesen war, wusste er jetzt, dass alles, was Chan ihm über diesen Mann erzählt hatte, wahr gewesen war. Und wenn Chan die Wahrheit über Spalko erzählt hatte, war es dann nicht möglich, dass er schon immer die Wahrheit gesagt hatte, dass er wirklich Jason Bournes Sohn war? Die Tatsachen waren unwiderlegbar, die Wahrheit lag vor ihm, und Bourne fühlte ihr Gewicht wie einen Berg auf seinen Schultern lasten. Er konnte es nicht ertragen … sich was einzugestehen?
    Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr, weil Spalko dabei war, seine Folterinstrumente zu gebrauchen. »Ich frage Sie noch ein Mal: Was wissen Sie über Dr. Schiffers Erfindung?«
    Bourne sah an Spalko vorbei. Er starrte die nackte Betonwand an.
    »Sie haben sich dafür entschieden, mir nicht zu antworten«, sagte Spalko. »Ich bewundere Ihren Mut.« Er lächelte charmant. »Und bemitleide die Sinnlosigkeit Ihrer Geste.«
    Er trieb das spiralförmige Ende des Instruments in Bournes Fleisch.
    Kapitel sechsundzwanzig
    Chan betrat das Houdini, ein Geschärt für Zauberartikel und Logikspiele im Gebäude 87 Vaci utca. Die Regale und Vitrinen der nicht allzu großen Boutique quollen über von schwarzen Umhängen, Zylindern, Zauberkästen und magischen Würfeln aller Art. Kinder jeden Alters, die ihre Mütter oder Väter im Schlepp hatten, streiften durch die Gänge und zeigten mit staunend aufgerissenen Augen auf das

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