Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
wie angenagelt stehen bleiben. Er beobachtete durch ein Kabinenfenster, wie Chan die Treppe hinabging und unten von einem Beamten der Passkontrolle in Empfang genommen wurde. Er sah, wie Chan einen Reisepass vorwies und dann auf ihr Flugzeug deutete. Der Beamte nickte und stempelte den Pass ab.
    Chan machte kehrt, trabte wieder die Gangway hinauf. Als er den Gang entlangkam, zog er unter seiner Jacke Handschellen hervor, mit denen er Bourne an sich fesselte.
    »Ich heiße Chan LeMarc und bin Interpol-Inspektor.«
    Chan klemmte sich das Notebook unter den Arm und
    zog Bourne hinter sich her zur Tür. »Du bist mein Gefangener.«
    »Wie heiße ich?«, fragte Bourne.
    »Du?« Chan schob ihn ins Freie, blieb dicht hinter ihm. »Du bist Jason Bourne, nach dem CIA, Sûreté Nationale und Interpol wegen Mordes fahnden. Nur so lässt er dich ohne Papiere nach Island einreisen. Zum Glück hat er wie jeder Polizeibeamte der Welt deinen CIA-Steckbrief gelesen.«
    Der Uniformierte trat zur Seite und hielt reichlich Abstand, als sie an ihm vorbeigingen. Sobald sie das Empfangsgebäude durchquert hatten, schloss Chan die Handschellen wieder auf. Draußen stiegen sie ins erste Taxi der wartenden Schlange und nannten dem Fahrer ein Ziel, das keine halbe Meile vom Hotel Oskjuhlid entfernt war.
    Mit dem Kühlbehälter zwischen den Füßen saß Spalko auf dem Beifahrersitz des Kastenwagens von Reykjavik Energy, den der tschetschenische Widerstandskämpfer durch die Straßen der Innenstadt zum Hotel Oskjuhlid lenkte. Sein Handy klingelte, und er klappte es auf, ohne zu ahnen, dass ihn schlechte Nachrichten erwarteten.
    »Chef, wir haben den Vernehmungsraum räumen
    können, bevor Polizei oder Feuerwehr das Gebäude betreten haben«, meldete der Leiter seines Sicherheitsdiensts aus Budapest. »Aber wir haben eben das gesamte Gebäude durchsucht, ohne die geringste Spur von Bourne oder Chan zu finden.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte Spalko scharf. »Der eine war an den Stuhl gefesselt, der andere war in der Gaskammer eingeschlossen.«
    »Es hat eine Detonation gegeben«, antwortete der Leiter des Sicherheitsdiensts und schilderte ihm detailliert, was sie vorgefunden hatten.
    »Gottverdammt noch mal!« In einem seiner seltenen Wutanfälle hämmerte Spalko mit der Faust aufs Armaturenbrett.
    »Wir vergrößern den Suchradius.«
    »Spart euch die Mühe«, sagte Spalko knapp. »Ich
    weiß, wo sie sind.«
    Bourne und Chan gingen in Richtung Hotel. »Wie
    fühlst du dich?«, fragte Chan. »Mir geht’s gut«, antwortete Bourne etwas zu rasch. Chan musterte ihn. »Du bist nicht mal steif und wund?«
    »Also gut, ich bin überall steif und wund«, räumte Bourne ein.
    »Die Antibiotika, die Oszkar mitgebracht hat, sind hoch wirksam.«
    »Keine Sorge«, sagte Bourne. »Ich nehme sie regelmä
    ßig.«
    »Wie kommst du darauf, dass ich mir Sorgen mache?«
    Chan deutete nach vorn. »Sieh dir das an!«
    Die hiesige Polizei hatte die Umgebung des Hotels weiträumig abgesperrt. Je zwei Kontrollpunkte, die mit Polizeibeamten und Sicherheitspersonal verschiedener Nationalitäten besetzt waren, bildeten die einzigen Ein- und Ausfahrten. Während sie zusahen, hielt ein Fahrzeug von Reykjavik Energy am Kontrollpunkt hinter dem Hotel.
    »Das ist die einzige Möglichkeit, dort reinzukommen«, behauptete Chan.
    »Zumindest eine Möglichkeit«, sagte Bourne. Als der Kastenwagen den Kontrollpunkt passierte, kamen hinter ihm zwei Hotelangestellte zu Fuß zum Vorschein.
    Bourne sah zu Chan hinüber, der kurz nickte. Auch er hatte sie bemerkt. »Was denkst du?«, fragte Bourne.
    »Die beiden kommen vom Dienst, würde ich sagen«,
    antwortete Chan.
    »Das denke ich auch.«
    Die Hotelangestellten unterhielten sich lebhaft und blieben nur lange genug stehen, um am Kontrollpunkt ihre Dienstausweise vorzuzeigen. Normalerweise hätten sie in der Tiefgarage des Hotels geparkt, aber seit die Sicherheitsdienste den Befehl übernommen hatten, mussten alle Angestellten in den umliegenden Straßen parken.
    Sie beschatteten die Männer, die jetzt in eine Seitenstraße außer Sichtweite von Polizei- und Sicherheitsbeamten abbogen. Sie warteten, bis die beiden ihre Autos erreicht hatten, und überfielen sie dann lautlos und blitzschnell von hinten. Mit den Aufschlüsseln sperrten sie die Kofferräume auf, legten die Bewusstlosen hinein und nahmen ihnen die Hotelausweise ab, bevor sie die Deckel zuknallten.
    Fünf Minuten später erschienen sie bei dem anderen Kontrollpunkt

Weitere Kostenlose Bücher