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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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er’s. Er hatte den bärtigen Mann mit dem leichten Hinken nicht wieder gesehen. Vielleicht hatte der andere schon gegessen und war auf dem Hinausweg gewesen. Andererseits hatte seine Gegenwart Bourne auf unerklärliche Weise beunruhigt.
    Er hatte irgendetwas an sich gehabt …
    Bourne warf Geld auf den Tisch und ging in den Eingangsbereich des Restaurants hinaus. Die beiden Fenster, die dort auf die Straße hinausführten, waren durch einen breiten Mahagonipfeiler getrennt. Er benützte ihn als Deckung, während er die Straße absuchte. Als Erstes kamen die Fußgänger dran: jeder, der unnatürlich langsam ging oder sich unauffällig in der Nähe aufhielt, indem er eine Zeitung las oder zu lange vor der Auslage eines Geschäfts auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand, um den Eingang des Restaurants wie in einem Spiegel zu beobachten. Er sah nichts Verdächtiges. Ihm fielen drei Personen auf, die in geparkten Autos saßen – eine Frau, zwei Männer. Ihre Gesichter konnte er nicht sehen. Und auch auf seiner Straßenseite parkten natürlich Autos, in denen Leute sitzen konnten.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, trat er auf die Straße hinaus. Inzwischen war es später Vormittag, und mehr Passanten drängten sich auf den Gehsteigen. Das entsprach seinen gegenwärtigen Bedürfnissen. Er verbrachte die nächsten zehn Minuten damit, seine unmittelbare Umgebung zu beobachten, indem er Hauseingänge, Schaufenster, entgegenkommende Fußgänger, vorbeifahrende Autos, Fenster und Dächer kontrollierte. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass hier keine CIA-Agenten unterwegs waren, überquerte er die Straße und betrat einen Spirituosenladen. Er verlangte eine Flasche des in Sherryfässern gereiften Speyside-Single-Malt, den Conklin bevorzugt hatte. Während der Besitzer ihn aus dem Lager holte, sah Bourne aus dem Schaufenster. In keinem der in der Umgebung des Restaurants parkenden Wagen saß jemand. Während er hinaussah, stieg einer der beiden Männer, die ihm aufgefallen waren, aus dem Auto und betrat eine Apotheke. Er hatte keinen Bart und hinkte auch nicht.
    Bourne wollte sich erst in gut eineinhalb Stunden mit Deron treffen und die Zeit bis dahin produktiv nutzen.
    Die von den Erfordernissen des Augenblicks zunächst verdrängte Erinnerung an das Pariser Büro, die Stimme und das vage vertraute Gesicht waren jetzt zurückgekehrt.
    Wollte er Mo Panovs Methode folgen, musste er den Duft dieses Whiskys einatmen, um seinem Gedächtnis womöglich auf die Sprünge zu helfen. So würde er hoffentlich herausbekommen, wer der Mann in Paris gewesen und weshalb diese Erinnerung gerade jetzt aufgetaucht war. War sie wirklich nur durch den Whiskyduft oder eher durch irgendeinen Aspekt seiner gegenwärtigen Notlage ausgelöst worden?
    Er bezahlte den Scotch mit einer Kreditkarte, was bei einem Einkauf in einem Spirituosenladen vermutlich ungefährlich war. Im nächsten Augenblick verließ er das Geschäft mit einer Tragetasche in der Hand. Er kam an dem Auto vorbei, in dem eine Frau saß. Sie hatte ein kleines Kind auf dem Beifahrersitz neben sich sitzen. Da die Agency niemals gestattet hätte, dass ein Kind an einer aktiven Überwachung teilnahm, blieb einzig der zweite Mann als potenzieller Beschatter übrig. Bourne machte kehrt, ging von dem Auto weg, in dem der Mann saß. Er sah sich nicht um und versuchte nicht, eines der Standardverfahren anzuwenden, mit dem man Beschatter abschütteln konnte. Aber er achtete auf alle vorbeifahrenden oder am Randstein geparkten Autos.
    Keine zehn Minuten später erreichte Bourne einen
    Park. Er setzte sich auf eine schmiedeeiserne Bank und sah den Tauben zu, die sich bei ihren Flugmanövern von dem blauen Himmel abhoben. Von den übrigen Bänken war ungefähr die Hälfte besetzt. Ein alter Mann kam in den Park; aus der mitgebrachten braunen Papiertüte, die so verknittert war wie sein Gesicht, holte er Hände voller Brotbrocken. Die Tauben schienen auf sein Kommen
    gewartet zu haben; sie stießen herab, umflatterten ihn und gurrten entzückt, während sie das Brot aufpickten.
    Bourne schraubte die Flasche Single-Malt auf und
    schnüffelte das elegante, komplexe Aroma. Sofort erschien Alex’ Gesicht vor ihm – und sein langsam im Teppich versickerndes Blut. Sanft, fast ehrfürchtig schob er dieses Bild beiseite. Er nahm einen kleinen Schluck Scotch, behielt ihn im Mund und ließ sich das Aroma in die Nase steigen, damit es vielleicht die bruchstückhafte Erinnerung

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