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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Rauchschwaden Ausschau nach seinem neuen Freund zu halten. Als Hearn aufgestanden war, war er von dem kreisenden Hintern eines jungen Mädchens abgelenkt worden, aber dann hatte er doch gemerkt, dass Hearn länger als erwartet wegblieb.
    Jetzt erschrak Molnar, als sich an seiner Stelle zwei wildfremde Männer an seinen Tisch setzten.
    »Was soll das?«, fragte er mit vor Angst brüchiger Stimme. »Was wollen Sie?«
    Die Männer sagten nichts. Der rechts von ihm Sitzende umklammerte seinen Unterarm mit solcher Kraft, dass Molnar zusammenfuhr. Er stand zu sehr unter
    Schock, um laut um Hilfe zu rufen, und selbst wenn er die Geistesgegenwart dazu besessen hätte, wären seine Schreie von dem ohrenbetäubenden Lärm übertönt worden. So saß er wie versteinert da, während der andere Mann ihm eine Injektionsnadel in den Oberschenkel jagte. Das geschah so rasch, so diskret unter dem Tisch, dass es niemandem auffallen konnte.
    Das Molnar injizierte Betäubungsmittel brauchte nur dreißig Sekunden, um zu wirken. Er verdrehte die Augen nach oben und sackte schlaff zusammen. Darauf waren die beiden Männer vorbereitet: Sie zogen ihn hoch, als sie gemeinsam aufstanden, und hielten ihn zwischen sich aufrecht.
    »Er verträgt einfach nichts«, sagte einer der Männer zu einem in der Nähe tanzenden Gast. »Was soll man mit solchen Leuten anfangen?« Der Gast zuckte grinsend mit den Schultern, wandte sich ab und tanzte weiter. Von den anderen Gästen würdigte sie keiner eines zweiten Blicks, als sie László Molnar aus dem Underground schleppten.
    Spalko wartete im Fond eines großen, eleganten BMW
    auf sie. Die beiden luden den bewusstlosen Molnar in den Kofferraum, dann stiegen sie rasch vorn ein: Einer setzte sich ans Steuer, der andere auf den Beifahrersitz.
    Die Nacht war hell und klar. Der Vollmond stand tief am Himmel. Spalko kam es vor, als brauche er nur einen Finger auszustrecken, um ihn wie eine Murmel über den mit schwarzem Samt bespannten Tisch des Himmels
    schnippen zu können. »Wie hat’s geklappt?«, fragte er.
    »Kinderspiel«, antwortete der Fahrer, während er den Motor anließ.
    Bourne verließ Tysons Corner so rasch wie möglich.
    Obwohl er geglaubt hatte, dies sei ein sicherer Ort für seinen Treff mit Deron, war »sicher« jetzt ein relativer Begriff für ihn. Er fuhr zum Wal-Mart in der New York Avenue. In diesem Supermarkt mitten in der Stadt
    herrschte so viel Betrieb, dass er zumindest das Gefühl haben konnte, anonym zu sein.
    Gegenüber dem Wal-Mart fuhr er auf den Parkplatz
    zwischen der 12th und 13th Street und stellte den Wagen ab. Der Himmel war jetzt voller Wolken, die sich im Süden dunkel zusammenballten. Drinnen kaufte er neue Klamotten, Toilettenartikel, ein Ladegerät fürs Handy und verschiedene andere Dinge. Dann suchte er einen Rucksack, in dem er alles leicht verstauen konnte. Während er in der Schlange an der Kasse wartete und mit den übrigen Kunden langsam vorrückte, fühlte er seine Besorgnis wachsen. Er schien niemanden zu beobachten, aber in Wirklichkeit achtete er auf jede ungewöhnliche Aufmerksamkeit, die ihm gelten konnte.
    Allzu viele Gedanken bedrängten ihn gleichzeitig. Er war auf der Flucht vor der Agency, die faktisch einen Preis auf seinen Kopf ausgesetzt hatte. Er wurde von einem unerklärlich fesselnden jungen Mann mit außergewöhnlichen Gaben verfolgt, der zufällig einer der gefährlichsten internationalen Auftragskiller war. Er hatte seine beiden besten Freunde verloren, von denen einer anscheinend eine offensichtlich äußerst gefährliche Nebenbeschäftigung gehabt hatte.
    Weil er so abgelenkt war, merkte er nicht, dass der Chef des Sicherheitsdiensts ihm mit wenigen Schritten Abstand folgte. Der Mann hatte erst heute Morgen Besuch von einem CIA-Agenten bekommen, der ihm das schon im Fernsehen gezeigte Fahndungsfoto hingelegt und ihn zu schärfster Wachsamkeit aufgefordert hatte.
    Der Agent hatte ihm erklärt, er sei im Rahmen einer Großfahndung hier, bei der seine Kollegen und er alle großen Geschäfte, Kinos und dergleichen besuchten, damit alle Sicherheitsleute wussten, dass die Fahndung nach diesem Jason Bourne absoluten Vorrang haben
    musste. Der Sicherheitschef empfand eine Mischung aus Stolz und Angst, als er in seinem kleinen Büro verschwand und die Telefonnummer wählte, die der Agent ihm gegeben hatte.
    Kurz nachdem der Sicherheitschef den Hörer aufgelegt hatte, betrat Bourne die Herrentoilette. Als Erstes stutzte er mit dem gekauften

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