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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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unterwegs, aber ziemlich abgebrannt.«
    »Kein Problem«, versicherte Robbinet ihm. »Bleibt’s bei der bisherigen Vereinbarung?«
    Bourne hatte keine Ahnung, wie sie ausgesehen hatte.
    Er konnte nur zustimmen.
    » Bon . Wie viel?«
    Er fuhr am Aviarium vorbei mit der Rolltreppe nach oben. »Zwanzigtausend müssten reichen. Ich wohne als Alex Conklin im Grandhotel Danubius. Lass das Päckchen an der Rezeption für mich abgeben, damit ich’s bei der Ankunft bekomme.«
    » Mais oui , Jason. Das veranlasse ich sofort. Kann ich dir sonst irgendwie behilflich sein?«
    »Im Augenblick nicht.« Bourne sah Deron vor einem Laden stehen, der sich Dry Ice nannte. »Danke für alles, Jacques.«
    »Denk daran: Vorsicht, mon ami «, sagte Robbinet, bevor er das Gespräch beendete. »Wo Chan mitspielt, ist alles möglich.«
    Deron hatte Bourne kommen sehen und ging langsam
    weiter, damit Bourne ihn einholen konnte. Er war ein schmächtiger Mann mit kaffeebraunem Teint, markantem Gesicht mit hohen Backenknochen und blitzenden Augen, aus denen ein scharfer Intellekt leuchtete. In seinem leichten Sommermantel, unter dem er einen gut geschnittenen Anzug trug, und mit einem glänzenden bordeauxroten Aktenkoffer in der Hand war er jeder Zoll ein Geschäftsmann. Er lächelte, als sie nebeneinander durch das Einkaufszentrum gingen.
    »Freut mich, dich mal wieder zu treffen, Jason.«
    »Nur schade, dass die Umstände so unerfreulich sind.«
    Deron lachte. »Teufel, ich treffe dich leider nur in Krisensituationen!«
    Während sie miteinander redeten, beurteilte Bourne Sichtachsen, registrierte Fluchtwege, kontrollierte Gesichter.
    Deron öffnete seinen Aktenkoffer und gab Bourne
    einen gepolsterten Umschlag. »Pass und Kontaktlinsen.«
    »Danke.« Bourne steckte den Umschlag ein. »Ich sorge dafür, dass du das Geld in spätestens einer Woche bekommst.«
    »Klar doch.« Deron winkte mit einer langfingrigen Künstlerhand ab. »Du hast Kredit bei mir.« Er zog Bourne in eine Ecke, in der sie unbeobachtet waren, und drückte ihm noch etwas in die Hand. »Kritische Situationen erfordern extreme Maßnahmen.«
    Bourne wog die kleine Pistole prüfend in der Hand.
    »Woraus besteht sie? Sie ist so leicht.«
    »Kunststoff und Keramikmaterial. Daran habe ich ein paar Monate gearbeitet«, sagte Deron sichtbar stolz. »Für größere Entfernungen wertlos, aber aus der Nähe absolut brauchbar.«
    »Außerdem ist sie bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen unsichtbar.«
    Deron nickte. »Und Munition.« Er gab Bourne eine
    kleine Pappschachtel. »Keramikgeschosse mit Kunststoffspitze als Ausgleich für das kleine Kaliber. Ein weiterer Pluspunkt sind die Schlitze hier am Lauf: Sie verringern den Schussknall. Ein Schuss ist nicht lauter, als wenn du dir mit einer Faust in die Hand schlägst.«
    Bourne runzelte die Stirn. »Setzt das nicht die Durchschlagskraft herab?«
    Deron lachte. »Ballistik von gestern, mein Lieber.
    Glaub mir, wenn du damit jemanden umlegst, bleibt er liegen.«
    »Deron, du bist ein echtes Multitalent.«
    »He, das muss man heutzutage sein.« Der Fälscher
    seufzte schwer. »Alte Meister zu kopieren hat zweifellos seine Reize. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel ich durchs Studium ihrer Malweise dazugelernt habe. Aber die Welt, die du mir erschlossen hast – eine Welt, von der hier außer uns beiden kein Mensch etwas weiß –, nun, die nenne ich aufregend.« Ein kühler Wind, der Regen bringen würde, war aufgekommen, und Deron klappte seinen Mantelkragen hoch. »Ich gestehe, dass ich früher davon geträumt habe, einige meiner eher ungewöhnlichen Produkte Leuten wie dir zu verkaufen.« Er schüttelte den Kopf. »Aber das ist vorbei. Was ich heutzutage nebenbei tue, mache ich zum Spaß.«
    Bourne sah einen Mann vor einem Schaufenster Halt machen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Er blieb dort stehen und schien die ausgestellten Schuhe zu betrachten. Das Dumme war nur, dass es Damenschuhe waren. Bourne machte Deron ein Zeichen, und sie
    wandten sich nach links, entfernten sich von dem
    Schuhgeschäft. Im nächsten Augenblick nutzte Bourne eine andere Schaufensterscheibe als Spiegel, um die Fläche hinter sich abzusuchen. Der Mann in dem Trenchcoat war nirgends zu sehen.
    Er wog die Pistole prüfend in der Hand, sie kam ihm federleicht vor. »Wie viel?«, fragte er.
    Deron zuckte mit den Schultern. »Sie ist ein Prototyp.
    Sagen wir einfach, dass du den Preis danach festlegst, wie sehr sie dir nützt. Ich weiß, dass du

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