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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dieses Warnsignal und knallte rechts gegen das Heck des Sattelschleppers.
    Bourne geriet gefährlich ins Schleudern, brachte das schwere Fahrzeug wieder auf Kurs und raste weiter.
    Lindros’ Wagen blieb weiter hinter ihm, konnte aber nicht vorfahren, weil die K Street mit ihrem bepflanzten Mittelstreifen zu schmal war, als dass der Fahrer sich seitlich hätte nach vorn schieben können.
    Als er die 20th Street überquerte, konnte er die unter dem Washington Circle hindurchführende Unterführung sehen. Von dort aus war das Krankenhaus nur noch einen Straßenblock weit entfernt. Ein Blick in den Au
    ßenspiegel zeigte ihm, dass die CIA-Limousine nicht mehr hinter ihm war. Bourne hatte auf der 22nd Street zum University Hospital fahren wollen, aber als er eben zum Abbiegen ansetzte, sah er die Limousine auf der 22nd Street auf sich zurasen. Lindros beugte sich weit aus dem Beifahrerfenster und begann in seiner methodischen Art zu schießen.
    Bourne trat das Gaspedal nochmals durch, und der
    Sattelschlepper schoss vorwärts. Jetzt musste er die Unterführung benützen und das Krankenhaus von der anderen Seite aus anfahren. Aber als er auf die Unterführung zufuhr, merkte er, dass hier etwas nicht stimmte. Der Tunnel unter dem Washington Circle war völlig finster; vom anderen Ende aus fiel kein Tageslicht herein. Das konnte nur eines bedeuten: Dort vorn war eine Straßensperre errichtet worden – eine Barriere aus großen Fahrzeugen quer über beide Fahrspuren der K Street.
    Er raste in die Unterführung hinein, schaltete herunter und trat erst kräftig auf die Bremse, als er von Dunkelheit umgeben war. Gleichzeitig ließ er einen Handballen auf dem Knopf für die Druckluftfanfare. Ihr Dröhnen wurde von Stein und Beton zurückgeworfen, bis es ohrenbetäubend war und das Quietschen der Reifen übertönte, als Bourne das Lenkrad nach links riss und die Mittelleitplanke niederwalzte, sodass der Sattelschlepper quer zu den Fahrbahnen stehen blieb. Er war mit einem Satz aus dem Fahrerhaus und spurtete zur Nordwand der Unterführung hinüber. Der zwischen ihm und der Stra
    ßensperre quer stehende Sattelschlepper reichte von einer Tunnelwand bis zur anderen über beide Fahrspuren der K Street. Bourne tastete nach der für Wartungsarbeiten an der Wand festgeschraubten Stahlleiter, zog sich auf die unterste Sprosse hoch und begann die Leiter zu erklettern, als die ersten Suchscheinwerfer aufleuchteten.
    Er drehte den Kopf zur Seite, schloss die Augen und kletterte weiter.
    Wenige Augenblicke später sah er die Scheinwerfer, die den Sattelschlepper und den Asphalt darunter beleuchteten. Bourne, nun fast auf gleicher Höhe mit dem Scheitelpunkt der Fahrbahn, konnte Martin Lindros erkennen.
    Als er in sein Handfunkgerät sprach, flammten auch am anderen Ende des Tunnels Suchscheinwerfer auf. Sie hatten den Sattelschlepper in einem Zangengriff. Von beiden Enden der K Street kamen CIA-Agenten mit schussbereiten Waffen angerannt.
    »Sir, im Fahrerhaus liegt jemand.« Der Agent kletterte zu ihm hinauf. »Er ist angeschossen und blutet ziemlich stark.«
    Lindros rannte zum Führerhaus. Auf seinem Gesicht stand Anspannung, als er ins Scheinwerferlicht kam.
    »Ist’s Bourne?«
    Hoch über ihnen erreichte Bourne das Mannloch mit dem Eisendeckel. Als er den Riegel zurückzog und den Deckel hochstemmte, befand er sich unter den dekorativen Bäumen, die den Washington Circle am Rand umgaben. Um ihn herum brauste der Verkehr: eine unerbittliche, niemals endende Prozession von leicht verschwommenen Fahrzeugen. Im Tunnel unter ihm wurde der verletzte Trucker geborgen und ins nahe University Hospital gebracht. Nun wurde es Zeit, dass Bourne sich selbst rettete.
    Kapitel neun
    Chan hatte zu viel Respekt vor David Webbs Fähigkeit gewonnen, sich unsichtbar zu machen, als dass er Zeit mit dem Versuch vergeudet hätte, ihn im Menschengewühl der Old Town zu finden. Stattdessen konzentrierte er sich auf die CIA-Agenten und folgte ihnen bis zu Lincoln Fine Tailors zurück, wo sie mit Martin Lindros zur trübseligen Schlussbefragung nach einem verpatzten Einsatz zusammentrafen. Er beobachtete, wie sie mit dem Schneider sprachen. In Übereinstimmung mit bewährten Einschüchterungsmethoden hatten sie ihn aus seiner gewohnten Umgebung geholt – in diesem Fall aus seinem Laden – und auf den Rücksitz eines ihrer Fahrzeuge gesetzt, um ihn ohne Erklärung, beengt zwischen zwei Agenten hockend, schmoren zu lassen. So viel Chan aus den Gesprächen

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