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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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klatschte die Hände zusammen.
    »Dort solltet Ihr Eure Streitmacht unterbringen können.«
    Wieder nickte Roger dankbar.
    »Wir wissen diese Freundlichkeit zu schätzen«, entgegnete er, und der König nickte bestätigend und deutete dann auf eine der Wachen in seiner unmittelbaren Nähe.
    »D'Nok Tay wird Euch zu Euren Zimmern führen, und am Morgen werden wir dann förmlich zusammenkommen. Und nun ruht Euch aus! Ich werde Speisen und Diener auf Eure Zimmer schicken.«
    »Ich danke Euch erneut«, sagte Roger.
    »Bis dahin«, entließ der König seine Besucher und verließ den Saal, gefolgt von seinem Sohn. Im Gegensatz zu seinem Vater blickte der jüngere Mardukaner immer wieder über die Schulter hinweg zu den Marines, bis sie für ihn außer Sicht waren.
    Roger wartete geziemend, bis der König wirklich den Saal verlassen hatte, dann wandte er sich an die Wache.
    »Zeig uns den Weg!«
    D'Nok Tay drehte sich um, ohne ein Wort zu sagen, und trat durch die Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Saales. Der König war hinter dieser Tür nach links abgebogen, die Wache führte die Gäste hier indes nach rechts.
    Sie durchquerten einen offenen Innenhof und gingen dann eine steile Rampe hinauf. Die Rampe erstreckte sich zwischen der Au
    ßenwand der Anlage und der Mauer der eigentlichen Zitadelle, und der recht schmale Weg war dunkel und nasskalt. Während sie dort noch hinaufstiegen, öffnete der Himmel wieder seine Schleusen, und ein weiterer Regenschauer, der einem Monsun alle Ehre gemacht hätte, ergoss sich auf sie und strömte senkrecht auf den schmalen Weg herab. Zwischen den Wänden dieses schmalen Weges klang das herabstürzende Wasser, als stünden sie unter einem Wasserfall, und es spitzte auch entsprechend; doch D'Nok Tay achtete darauf ebensowenig wie Gord oder dessen Neffen, und die Menschen taten ihr Bestes, es den Eingeborenen gleichzutun. Glücklicherweise stellte sich die Rampe als auf derartige Regengüsse ausgelegt heraus: Eine leichte Auswärtsneigung sorgte dafür, dass das Wasser zu Öffnungen in der Außenwand der Anlage gelenkt wurde und damit aus der Festung ablaufen konnte.
    Die ganze Stadt war offensichtlich auf diese regelmäßigen Regengüsse eingestellt. Die Hauptstraße, der sie ab dem Stadttor gefolgt waren, hatte zwar ohne erkennbaren Sinn und Verstand bald in die eine, dann wieder in die andere Richtung geführt, aber auch hier gab es keine Probleme mit den Wassermassen. Zu beiden Seiten gab es einen Abflussgraben, der jeweils wiederum zu anderen Gräben führten, und allesamt leiteten sie das Wasser zu der dem Fluss zugeneigten Seite des Hügels, von wo aus es, so vermutete Roger, dann in den Fluss abfließen konnte.

    Dieses effiziente Wasserabflusssystem reduzierte damit auch das Problem der städtischen Hygiene – aber es löste es nicht vollständig.
    Ganz offensichtlich hatten Mardukaner von einem derartigen Konzept noch nicht einmal gehört. Die Straßen waren nämlich mit den Fäkalien der Mardukaner und ihrer Lasttiere regelrecht übersät.
    Laut O'Casey war das in Kulturen von niedriger technischer Entwicklungsstufe normal, doch dank dieser Regenfälle wurde wenigstens ein Großteil davon weggespült.
    Und es erklärte auch den Spitznamen, den das Eine Volk den Stadtbewohnern verpasst hatte.
    Die schmale Rampe führte schließlich auf die Höhe der Brustwehr an der Außenmauer, und die Kompanie hatte einen atemberaubenden Ausblick auf das umliegende Land. Die Wolkendecke war aufgebrochen, der Regen hatte ebenso abrupt aufgehört, wie er eingesetzt hatte, und der größere der beiden Monde, Hanish, stieg im Osten über den Bergen auf. Sie befanden sich jetzt etwa einhundert Meter über der Flussaue, und vor ihnen breitete sich im Mondlicht das Tal von Q'Nkok aus. Die Stadt erschien den Menschen erstaunlich dunkel, schließlich waren sie es gewohnt, dass es Straßenbeleuchtung selbst in den kleinsten Städte der abgelegensten Welten des Reiches gab. Im Schein des Hauptmondes jedoch wirkte das Tal, als sei es einem Märchen entstiegen.
    Wie ein glitzerndes, silbernes Band zog sich der Fluss durch die Ebene, und der Schimmer des Wassers auf den Feldern und in den Bewässerungsgräben schien dem Fluss zu antworten. Hier und da loderten Abendfeuer der Bauern, und selbst noch in dieser Höhe war das Brüllen irgendeines Tieres aus dem Dschungel am anderen Flussufer zu vernehmen.
    Roger hielt inne, um den Anblick zu genießen, und stellte fest, dass Despreaux neben ihm stand.

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