Das Bronze-Bataillon
sich an Julian.
»Kommen Sie klar?«
»Klar, Captain. Wird schon wieder. Ich habe mich nur etwas erschrocken. Die sind so …«
»Scheußlich«, schlug Dobrescu vor und schaute Pahner an. »Was soll ich mit diesem Prachtexemplar anfangen?«
»Schieben Sie es weiter in die Mitte des Lagers. Wir verbrennen es morgen Früh mit unserem anderen Müll.«
»Aye«, bestätigte der Warrant Officer. »Ich frage mich, ob das vielleicht nur ein Vorgeschmack ist auf das, was noch kommt.«
Roger wiegte sich im Rhythmus der Bewegungen seines Lasttiers, die Augen im matten Morgenlicht halb geschlossen. Alle hatten eine Zeit lang gebraucht, um wieder Schlaf zu finden, und alle wirkten schweigsam und gedämpfter Stimmung.
Roger schaute zu, wie die Vorhut eine große Liane durchtrennte.
Die Monomolekular-Schneide eines Multiwerkzeugs konnte sogar die dichtesten Ranken so leicht durchtrennen, wie ein Laser durch ein Blatt Papier fuhr. Die Marines in der Vorhut versuchten allerdings normalerweise, sich ihren Weg durch den Busch zu bahnen, ohne dabei irgendetwas zu durchtrennen: Es wäre zusätzliche Arbeit gewesen, würde doch das Lasttier, das gleich hinter ihnen kam, sich seinen Weg durch das Unterholz auch ohne zusätzliche Hilfestellung bahnen können. Nur: selbst die Lasttiere hatte Schwierigkeiten mit manchen der Lianen dieses Dschungels, deswegen wurde die wenigen wirklich massiven Hindernisse dann doch durchtrennt.
In diesem Fall lieh Rogers Reittier der Private, die an diesem Tag die Vorhut übernommen hatte, seine Stärke; es hob den oberen Teil der Liane an, während die Marine sie näher dem Waldboden durchschnitt. Roger und der andere Soldat der Vorhut hielten Wache, so lange die Private mit der Liane beschäftigt war. Immer wenn sie auf diese Art und Weise stehen blieben, fühlte Roger sich am verwundbarsten, ob das tatsächlich der Wahrheit entsprach oder nicht.
Hundechs setzte sich auf und streckte sich, da wo sie geschlafen hatte: an Rogers Rücken gelehnt. Jetzt sog sie prüfend die Luft ein, wandte sich um, und legte sich wieder hin. Nichts geschah, keine Bedrohung wahrzunehmen, Zeit zu schlafen.
Patricia McCoy schlang sich ihr Perlkugelgewehr um und trat über die durchtrennte Basis der Liane hinweg. Sie hätte sie noch ein wenig bodennäher abschneiden können, aber dafür gab es keinen Grund, schließlich würden die breiten, harten Sohlen des Flar-ta den Stumpf ohnehin zu kleinen Splittern zermahlen, wenn sie jetzt weitergingen. Außerdem gab es andere Dinge, über die sie nachzudenken hatte.
McCoy fühlte sich immer äußerst verwundbar, wenn sie nur eine Mono-Machete in der Hand hielt, doch Pohm war ja unmittelbar hinter ihr und gab ihr Deckung. Und man musste es ihm ja lassen: der Prinz war auch nicht gerade eine schlechte Unterstützung.
Sie trat durch einen Kreis kleinerer Ranken und blickte sich um.
Der Boden war hier feuchter, und die Vegetation wirkte noch saftiger, wenn das überhaupt noch möglich war. Es sah aus, als würden sie sich in einen Sumpf hinein bewegen. Doch alles hier war nur leichtes Unterholz. Das konnten die Tiere alles ohne ihre Mithilfe freiräumen.
Sie machte einen weiteren Schritt … und blieb abrupt stehen. Sie erstickte an ihrem Blut, als der Wurfspieß plötzlich in ihrem Hals steckte.
Roger riss die Augen auf, als plötzlich eine ganze Salve Wurfspieße aus dem Dschungel geschossen kamen, und reagierte automatisch.
Er warf ein Bein über den Rücken des Lasttiers, rollte sich hinunter, nur weg von der Richtung, aus der die Spieße kamen, drehte sich mitten in der Luft, mit einer Eleganz, mit der eine Katze kaum hätte mithalten können, und landete schließlich auf den Beinen. Dort blieb er nicht. Stattdessen ließ er sich flach auf den Boden fallen, als zwei Tonnen Flar-ta über ihn hinwegdonnerten.
Der Treiber des Tieres war tot, ein Wurfspieß hatte ihn durchbohrt; und die Seiten der Flar-ta -Kuh wurden plötzlich und in sehr unhöflicher Art und Weise von leichten Speeren mit eisernen Spitzen gebissen. Darüber war sie, gelinde gesagt, nicht erfreut, und nun wandte sie sich um und schnappte nach allem, was sie in die Seite zu beißen versuchte. Doch keiner der Feinde war in Beißreichweite; also widmete sie ihre Aufmerksamkeit der Richtung, aus der die Bisse gekommen waren. Das kleine Wesen, das gelegentlich auf ihrem Rücken gesessen hatte, war bereits in diese Richtung davongeschossen, und die Flar-ta -Kuh sah eine Bewegung, die dort nicht hätte sein
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