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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Feier, dazu die Repräsentanten der umliegenden Stadtstaaten.
    Eleanora nahm einen Schluck warmes, abgestandenes Wasser und blickte den Repräsentanten von Pasule mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Der König ist der einzige Grundbesitzer?«, fragte sie ungläubig.
    Selbst in den despotischsten Regimes in der Erdgeschichte war die Macht etwas weiter verteilt, als es unter diesen Umständen zu sein schien.
    »Ja. Radj Hoomas ist nicht nur der Eigentümer des gesamten Ackerlandes, sondern auch aller Gebäude der Stadt und aller Häuser des Rates außerhalb der Stadtmauern.« Der Repräsentant, Jedal Vel, war für einen Mardukaner recht klein. Doch er überragte die Stabschefin immer noch bei weitem. Nachdem sie festgestellt hatte, dass er eine wahre Fundgrube für Informationen war, sprach sie nur noch mit ihm. Der ›einfache Händler‹ aus Pasule hatte nicht nur das Handelswesen studiert, sondern auch Regierungsformen und Geschichte. Naturgemäß war er zu Gunsten der oligarchischen Regierungsform von Pasule eingenommen, doch Marshad als abschreckendes Gegenbeispiel würde das gewiss langfristig ändern.
    »Vor zwei Generationen, in den großen Unruhen nach Voitans Fall, haben einige der Häuser von Marshad eine Rebellion angezettelt. Drei Häuser haben sich dabei besonders hervorgetan, und Radj Kordan, der Großvater von Radj Hoomas, verbündete sich mit einem der Häuser gegen die beiden anderen. Es kam zu einem schrecklichen Kampf, doch letzten Endes behielt der König die Oberhand über alle, abgesehen von seinem einzigen Verbündeten: dessen Haus überlebte. Höchst bedauerlicherweise wurde er dann seinerseits kurz nach dem Ende des Krieges von einem Sohn eines der unterworfenen Häuser ermordet. Ursprünglich hatte der König nur die Absicht gehabt, die Macht und den Einfluss der Häuser zu mindern, sie mit empfindlichen Geldstrafen zu belegen und ihnen sämtliche eigenen Wachen zu nehmen. Doch sein Sohn, Hoomas Vater, ließ sämtliche Angehörigen der unterworfenen Häuser hinrichten. Dann erzwang er seine Eheschließung mit einer Tochter des einzigen überlebenden Hauses seiner Verbündeten und hat sich so dieses Haus einverleibt, und damit war das Haus Radj die einzige Macht in Marshad.«
    Der Repräsentant nahm einen Schluck von seinem Wein und klatschte in sein unteres Handpaar – das Marduk-Aquivalent eines Schulterzuckens.
    »Pasules Verhalten in diesem Konflikt war nicht das beste. Wir haben beide Seiten unterstützt, um auf diese Weise den Krieg in die Länge zu ziehen, damit Marshad so viel Schaden wie irgend möglich nähme. Wir haben die Stadt immer als Rivalen angesehen, und seit dem Fall Voitans ist es mehr als einmal zum Krieg gekommen.
    Doch als Radj sämtliche Macht in sich vereint und gefestigt hatte, wurde es deutlich, dass wir einen schwerwiegenden Fehler gemacht hatten. Seitdem hat Radj immer mehr Macht und Reichtum angesammelt, und er ließ immer weniger für andere übrig.
    Das Einzige, was Marshad jetzt noch exportiert, ist Dianda , aber daran erwirtschaftet es immensen Profit. Es ist schwierig anzubauen, und man muss dafür Felder nutzen, auf denen man ansonsten Nahrungsmittel würde anbauen können. Aber selbstverständlich interessiert das Radj Hoomas nicht im Geringsten. Das Land bringt kaum genug Nahrung hervor, um die Bauern durchzubringen; die Armen aus der Stadt lässt er praktisch verhungern und zwingt sie, die Webstühle zu bedienen.«
    »Das sieht mir nach einer Situation aus, die reif ist für eine Revolution«, gab O'Casey zu bedenken. »Es gibt doch gewiss eine Gruppe von Leuten, von denen etwas Derartiges ausgehen könnte?«
    »Vielleicht«, entgegnete Jedal Vel vorsichtig. »Allerdings gestatten ihm die Profite, die er mit dem Dianda erwirtschaftet, auch, ein großes stehendes Heer zu finanzieren. Es besteht größtenteils aus Söldnern. Aber die wissen, dass es für sie notwendig ist, Radj weiterhin an der Macht zu halten, um ihre eigenen Stellung zu sichern.
    Ein paar Rebellionen, die bereits versucht wurden, haben sie mit Leichtigkeit im Keim erstickt.«
    »Ich verstehe«, meinte O'Casey. Aber wenn man die Armee aus dem Weg räumt , sinnierte sie, dann könnte sich die Lage ändern. Sie schaute zu den Wachen hinüber, die an allen Wänden des Saales aufgestellt waren. Ein weiteres, davon abseits stehendes Kontingent bildete einen Halbkreis vor dem Thron, und endlich ergab diese prahlerische Zurschaustellung der Macht für sie Sinn.
    »Millionen für die

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