Das Bronze-Bataillon
erscheinen, Sergeant Major!«
»Poertena?«
»Er mag meinän Tsch … meinän Schraubänschlüssäl nicht, Sergeant Major«, erläuterte der Lance Corporal mürrisch. Er war sich ziemlich sicher, dass er auf dieses Werkzeug bald würde verzichten müssen.
Sergeant Major Kosutic nickte und öffnete den prall gefüllten Sack.
Mit finsterem Blick betrachtete sie das Durcheinander und nickte dann noch einmal. Dann wandte sie sich erneut dem Waffenmeister zu und schaute ihn zornig an.
»Poertena!«
»Ja, Sergeant Major?«
»Sie wissen, dass wir einmal halb um diesen Tsch … diesen Planeten werden herummarschieren müssen, ja?«, fragte sie dann sanft.
»Ja, Sergeant Major.« Poertenas Miene hellte sich nicht auf; dieses Hin und Her zwischen ›sanft‹ und ›zornig‹ kannte er schon von früher.
Die Unteroffizierin nickte erneut, dann zupfte sie an ihrem Ohrläppchen.
»Wegen Ihres einzigartigen Status' wird man Sie vermutlich aussparen, wenn es darum geht, die zusätzliche Mun, die Energiezellen und die Rüstungsteile zu schleppen.«
Kosutic schaute sich im Hangar um, dann blickte sie erneut in den Sack hinein.
»Aber ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand irgendetwas Unnötiges mitschleppt«, stieß sie dann scharf hervor.
»Aber, Sergeant Major …«
»Habe ich Sie aufgefordert, etwas zu sagen?«, bellte die Vorgesetzte.
»Nein, Sergeant Major!«
»Wie ich schon sagte: ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand irgendetwas Unnötiges mitschleppt«, fuhr sie fort und bedachte den Pinopaner mit einem eisigen Blick. »Aber ich werde Ihnen, dem Waffenmeister, auch nicht vorschreiben, wie Sie Ihre Arbeit zu machen haben. Das ist allein Ihre Baustelle. Aber eines sage ich Ihnen: Niemand aus der ganzen Kompanie wird auch nur ein einziges Teil für Sie tragen! Habe ich mich klar ausgedrückt?«, schloss sie und stieß noch einmal mit dem steinharten Finger nach; der Waffenmeister schluckte und nickte dann.
»Jawohl, Sergeant Major.« Innerlich litt er schon Höllenqualen, als er sich vorstellte, was das bedeutete.
»Sie haben absolut freie Hand bei dem, was Sie mitnehmen wollen«, erklärte Kosutic, » weil Sie Ihr eigenes Zeug schleppen, klar, und, zur Hölle, nicht, damit jemand anderes es durch die Gegend schleppt. Klar?«
Zeigefinger.
»Klar, Sergeant Major!«
»Wenn Sie also Ihren Hammer oder Ihren Schraubenschlüssel oder was auch immer mitnehmen wollen, fein! Aber Sie … «, Zeigefinger,
»…werden das alles tragen. Klar?«
»Klar, Sergeant Major.« Poertenas Stimme klang erstickter denn je, nicht zuletzt, weil hinter Kosutic ein sehr breit grinsender Julian stand. Sergeant Major Kosutic warf dem Waffenmeister einen letzten finsteren Blick zu … dann wandte sie sich mit der Geschwindigkeit einer Kobra dem Truppführer zu.
»Sergeant Julian«, meinte sie sanft, »ich würde gerne einen Augenblick mit Ihnen sprechen – draußen auf dem Gang.«
Das Lächeln gefror Julian, und er warf dem Pinopaner einer flammenden Blick zu, bevor er seiner Vorgesetzten aus dem Hangar heraus folgte. Poertena hingegen war dieser Blick völlig egal. Er versuchte sich gerade zu überlegen, wie man ein Volumen von ungefähr zweihundert Litern, das seine Werkzeuge ausfüllte, in einen Stauraum von zehn Litern packen konnte.
»Das passt da nicht rein«, erklärte Lieutenant Jasco, langsam und deutlich, sodass Lieutenant Gulyas es auch verstand. Er deutete auf sein Pad, auf dem zu erkennen war, dass die Belastungsanzeige des Schiffes bereits gelb aufleuchtete. »Wir … sind … überladen«, fuhr er fort, drückte sich so einfach wie möglich aus, aber Gulyas lächelte ihm freundlich zu – doch seine Augen lächelten nicht. Dann streckte er den Arm aus und schlug dem deutlich größeren Zugführer auf die Schulter.
»Weißt du, Aziz, eigentlich bist du ja doch ganz in Ordnung. Aber manchmal kannst du ein echtes Arschloch sein!« Schnell sprach er weiter, als er sah, wie sich das Gesicht des anderen Lieutenants deutlich verfärbte. »Wir brauchen Tauschwaren. Wir brauchen Mun.
Wir brauchen Energie. Aber wenn wir nicht genügend Vorräte für die ganze Strecke haben, dann werden wir auf jeden Fall alle sterben !«
»Ihr habt aus dem Schiff wirklich das letzte Vitamin und das letzte Medikament rausgeholt!«, fauchte Jasco und schlug die Hand von seiner Schulter herunter. »Wir brauchen keine dreihundert Kilo Proviant!«
»Stimmt«, pflichtete Gulyas ihm bei. »Wenn man alles genau durchrechnet, dann
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