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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Narcon tat, war jemand vom Schlafen abzuhalten.
    Doch selbst mit dieser Wirkstoffkombination fühlte er sich, als habe jemand sein Gehirn in Stahlwolle gewickelt.
    »Warten Sie, bis die anderen das Feuer eröffnen, Commander«, wiederholte er – wie es ihm schien, zum tausendsten Mal. »Ich möchte so nah ran wie irgend möglich.«
    »Aye, Sir«, bestätigte Talcott und wirkte dabei weniger verärgert als, wie Krasnitsky vermutete, er selbst an der Stelle des Commanders wahrscheinlich gewirkt hätte.
    Der Mund des Captains verzog sich zu einem schiefen Grinsen, doch seine Belustigung war nur von kurzer Dauer. Keinen Lidschlag später ging sein Verstand wieder mit geradezu fieberhafter Monotonie alle Möglichkeiten durch, von denen Krasnitsky meinte, dass sie sie noch besäßen.
    Die DeGlopper war ein Sturmschiff, kein echtes Kriegsschiff, aber sie war ein Interstellarschiff und damit fast einhundert Mal schwerer als der Interplanetarkreuzer; und sie verfügte über massive ChromSten-Panzerung. Diese Kombination aus Masse und Rüstung bedeutete, dass sie schweren Beschuss würde überstehen können, durch den ihr Gegner längst in tausend Stücke zersprengt worden wäre. Allerdings war die DeGlopper auch langsamer, und es waren nicht nur ihre Sensoren beschädigt: Durch den Sabotageakt hatte auch das Taktik-Netz etwas abbekommen. Also blieb der DeGlopper nur das übrig, was jeder halbblinde, betrunkene Schläger tun würde, wenn er es mit einem klar denkenden und geschickten, aber eben sehr viel kleineren Gegner zu tun bekam: versuchen, in den Nahkampf zu kommen. Sie konnte nur noch mit der Rechten auslegen – ein einziger Uppercut allerdings würde auch völlig ausreichen.
    Damit dieser Plan gelingen konnte, musste sie weiterhin und so lange wie möglich den Eindruck eines beschädigten Frachters erwecken, der nur unbedingt landen wollte. Krasnitskv hatte schließlich das Bremsmanöver eingeleitet, und auch der Gegner, der Kreuzer, bremste so stark ab, wie er die sich dabei ergebenden Gravitationskräften nur ertragen konnte. Dennoch würde der Transporter mit fast drei Prozent der Lichtgeschwindigkeit an dem kleineren Schiff vorbeirauschen. Und bei derartigen Geschwindigkeiten waren Kampfhandlungen nur sehr, sehr eingeschränkt möglich.
    Und das bedeutete, dass jeder Schuss ein Treffer sein musste.
    »Wir kommen jetzt in Radar- und Lidar-Reichweite, Captain«, meldete Commander Talcott wenige Minuten später. »Sollen wir ihren Rumpf bestreichen?«
    »Nein. Ich weiß, dass wir damit die Zielerfassung optimieren können, aber wir sollten lieber den unbewaffneten Händler spielen, so lange wir nur können. Aber bereiten Sie das Bestreichen vor, sobald die das bei uns machen. Und wir werden denen so nahe kommen, dass unsere HARMs in Position gebracht sein sollten. Erst wenn die uns bestreichen, dann schicken Sie was los!«

    »Aye, Sir«, bestätigte Talcott und ging zu dem Offizier hinüber, der für die Verteidigungsanlagen des Schiffes verantwortlich war.
    Hauptsache die Shuttles kamen in einem Stück hier raus.
    Prinz Roger kauerte sich noch näher an das winzige Display heran und versuchte, irgendetwas darauf zu erkennen, doch das Flackern und die Verzerrung, die schon auf dem Taktik-Schirm der Brücke gestört hatten, wirkten sich hier an Bord des Shuttles noch viel heftiger aus.
    »Gebt's auf, Euer Hoheit!«, schlug Pahner vor, und tatsächlich klang seine Stimme sogar ein wenig amüsiert. »Ich habe schon versucht, Bord-Bord-Gefechte zu verfolgen, während alle Systeme einwandfrei liefen. Ihr werdet Euch damit nur die Augen überanstrengen.«
    Roger schwenkte seinen Sessel, der unmittelbar neben dem des Captains stand, herum, sehr sorgfältig darauf bedacht, wo er seine Füße, Arme und Hände ließ. Praktisch als Allererstes, als er an Bord des Shuttles gegangen war, hatte er einen Bildschirm zerschlagen, als die für ihn völlig neuartige Dynamik-Panzerung unter Beweis stellte, dass alle Gerüchte darüber, wie stark man damit war, der Wahrheit entsprachen – und auch alle Gerüchte darüber, wie ungeschickt man damit umging, wenn man noch keine Übung in deren Gebrauch hatte.
    Die Sessel waren so gestaltet, dass man sowohl mit als auch ohne Panzerung darin sitzen konnte; entsprechend belastbar und gehärtet waren sie. Über die anderen Gegenstände rings um sie konnte man das nicht behaupten, und viel Bewegungsspielraum gab es an Bord nicht. Es war schlichtweg so, dass ein Shuttle, das mit Soldaten und

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