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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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der dritte Teil des Berliner Tiergartens hätte auf jener kleinen Erde Platz. Eine »Reise um die Welt« wäre dort gerade ein angenehmer kleiner Spaziergang, denn da der Planet nur anderthalb Kilometer Umfang hat, so umwanderte ihn ein Fußgänger in kaum einer halben Stunde. Die Anlegung von Straßenbahnen wäre nicht lohnend, denn vom Nordpol bis zum Südpol dieser Welt hätte eine Bahn nur 2 bis 3 Minuten zu fahren.
    Wie man leicht berechnen kann, ist auf der Oberfläche jenes Sternchens jeder Gegenstand 13 000mal leichter als auf Erden, denn die Schwere der Körper ist ja abhängig von der Anziehungskraft des Weltkörpers, auf dem sie sich befinden. Je kleiner oder leichter der Weltkörper selbst ist, desto weniger stark ist auch die Anziehungskraft, die er auf alle Gegenstände, die sich auf seiner Oberfläche befinden, ausübt. Ein Stein also, der hier einen Zentner wiegt, hat auf jener kleinen Welt ein Gewicht von etwa vier Gramm, und ein normaler erwachsener Mensch hätte dort ein so außerordentlich geringes Gewicht, daß erst zehn Personen zusammen soviel wiegen würden, wie hier bei uns ein Hühnerei! Es wäre also für Menschen unseres Schlags außerordentlich schwer dort zu laufen; bei jedem Schritt, der ja für die Verhältnisse jener Welt viel zu kräftig und ungestüm wäre, würden wir Gefahr laufen, wie ein Vogel hoch in die Luft zu fliegen. Aber Schaden würden wir dabei kaum nehmen, denn wir fielen nicht in der Weise zum Boden nieder wie hier bei uns, sondern schwebten langsamer als ein Flaumfederchen bei Windstille zu Boden. Feuerte dort die Artillerie ein Geschoß ab, es fiele garnicht mehr auf den Weltkörper nieder, sondern verlöre sich im Weltenraum oder umkreiste den kleinen Planeten beständig als ein winziger Mond.”
    Die Frage, ob solche Sterne bewohnt oder bewohnbar sind, ist zwar vom wissenschaftlichen Standpunkt aus ziemlich müßig, aber doch interessant genug, um sie zu überdenken. „Wenn wir die Gewißheit hätten, daß außer Tieren und Pflanzen keine Lebewesen im Kosmos vorkämen, so könnten wir die Frage der Bewohnbarkeit unseres kleinen Sterns durch Lebewesen kurzweg verneinen. Aber es ist wahrscheinlich, daß auf anderen Himmelskörpern Geschöpfe vorkommen, die wir, wenn wir sie genauer kennen lernten, wohl als lebend, aber weder als Tier noch als Pflanze bezeichnen würden. Es ist nicht ausgeschlossen und sogar wahrscheinlich, daß solche Wesen einen ähnlich komplizierten und wunderbaren Bau haben wie irdische Lebewesen. Sie würden dann auch richtige 363 Funktionen ausüben und Bewußtsein haben können. Ihre Intelligenz könnte sogar höher sein als die der Menschen, wenn auch andersartig, wie ja auch die Tiere der Erde sehr vieles wissen und wahrnehmen, was dem Menschen entgeht.
    Auf Erden ist das Leben an den Kohlenstoff gebunden. Und dieses Element scheint auch wegen seiner vierfachen chemischen Verbindungen hierzu besonders geeignet. Aber es ist nicht unmöglich, daß auch das verwandte Silizium in ähnlicher Weise eine Grundlage für Verbindungen abgeben kann, die ein organisches oder ein dem organischen ähnliches Leben begründen.” Seine Formen sind für uns allerdings nicht vorstellbar.

257. Jupiter offenbart die Lichtgeschwindigkeit
    Wenn auf Erden irgendwo ein Licht aufflammt, nehmen wir es, falls keine undurchsichtigen Körper störend dazwischen treten, überall sofort im Augenblick seiner Entstehung wahr, wenn wir auch noch so weit von der Lichtquelle entfernt sind. Denn während z. B. der Schall nur 330 Meter in einer Sekunde zurücklegt, durcheilt das Licht im gleichen Zeitraum eine Strecke von 300 000 Kilometern, das ist das 7½fache des gesamten Erdumfangs. Wir kennen die Größe der Lichtgeschwindigkeit ganz genau. Daß wir aber imstande gewesen sind, sie zu messen, ist gewiß ein Wunder.
    Denn für alle irdischen Entfernungen ist sie so gut wie unendlich groß. Bestünde selbst eine Möglichkeit, das Licht eines Scheinwerfers, der dicht hinter uns und abgekehrt von uns aufgestellt ist, dann erst wahrzunehmen, nachdem das Licht um den ganzen Erdumfang herumgelaufen ist, es würde bereits nach weniger als dem Siebentel einer Sekunde in unser Auge dringen. Praktisch aber kommen für die Beobachtung auf Erden nur sehr viel kleinere Entfernungen in Betracht. Denn das Licht breitet sich geradlinig aus, die Oberfläche der Erde aber ist gekrümmt, sodaß jede Lichtquelle in verhältnismäßig wenigen Meilen Entfernung rasch unter dem Horizont

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