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Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Titel: Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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»Na, mit dem Namen wird es nicht viele geben. Lasst uns einfach ins Telefonbuch schauen.« Er blickte mit schief gelegtem Kopf auf meine Armbanduhr. »Kurz nach halb eins. Dann kommen wir gerade richtig zum Ende der Mittagspause.«
    Sanne legte ihre Hand auf meinen Arm und schaute mich fragend an. »Meinst du, dass das richtig ist?«
    Ich nickte heftig. Ich war mir vollkommen sicher. Ohne ein weiteres Wort machten wir uns auf den Weg zur nächsten Telefonzelle und suchten die Adresse heraus. Die ganze Zeit über musste ich an meinen Vater denken. Ich hatte ihn noch nie so traurig gesehen und schwor mir, dass wir das ändern würden.
    Aber wie wir das dann taten, das hätte ich mir nie träumen lassen.
    *
    Es war nicht schwer, die richtige Adresse zu finden. Es gab nur fünf Einträge mit dem Namen Krauthahn, und vonKrauthahn & Sohn nur einen einzigen. Keine halbe Stunde später standen wir vor der Einfahrt und lasen das Firmenschild:
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    Krauthahn Gesellschaft für Gewürzimporte
    mit beschränkter Haftung
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    »Wieso sind die beschränkt?«, fragte Janine.
    Das wusste ich auch nicht, aber wozu hatten wir Tommy.
    »Das bedeutet, dass die Firma nicht für alles haften muss, was sie angestellt hat. Eben nur beschränkt. Der Chef kann mit dem Geld abhauen, wenn er denn will.«
    »Warum ist das denn erlaubt?«, fragte ich erstaunt.
    »Das weiß ich auch nicht«, gab Tommy zu und schaute mich fragend an. »Hast du nicht gesagt, die Firma heißt Krauthahn und Sohn?«
    »Ja. Stand auch so im Telefonbuch.«
    »Na, dann hatte der Sohn vielleicht keine Lust mehr.«
    »Und was nun?«, fragte Sanne ängstlich. »Sollen wir einfach so reingehen? Die schmeißen uns garantiert gleich wieder raus!«
    Tommy lächelte verschmitzt. »Habt ihr eure Wunschkugeln?«
    Ich musste lachen, als Sanne und Janine wie Zwillinge gleichzeitig in ihre Taschen fassten und uns die kleinen glänzenden Kugeln vor die Nase hielten.
    »Aber seid vorsichtig! Wünscht euch nur etwas, wenn es gar nicht mehr anders geht. Wenn man uns zum Beispiel nicht zum Chef lassen will.«
    »Ich pass schon auf«, sagte Sanne mit fester Stimme und Janine nickte bestätigend.
    »Na, denn los!«, sagte ich energisch und drückte den Klingelknopf mit einem komischen Gefühl im Bauch. Schließlich musste ich ja mutig erklären, dass ich der Sohn von Herrn Seefeld bin und dass man meinen Vater sofort wieder einstellen sollte.
    »Eins noch«, sagte Tommy. »Wartet bitte erst ab, was ich in den Gedanken lese, ehe ihr irgendetwas macht. Ich gebe euch ein Zeichen oder sage Bescheid, okay?«
    Wir nickten. Ich konnte ja sowieso nichts machen. Hätte ich doch bloß selbst eine Wunschkugel! Da ertönte eine blecherne Sekretärinnenstimme aus der Gegensprechanlage.
    »Ja? Sie wünschen?«
    Tommy nickte mir aufmunternd zu, und so holte ich tief Luft und versuchte, erwachsener zu sprechen: »Hier ist Josef Seefeld. Ich möchte zu Herrn Krauthahn.«
    Einen Moment knisterte es in dem kleinen Lautsprecher. Wahrscheinlich überlegte die Sekretärin, was sie tun und antworten sollte. Ich hatte die Hand an der Tür, bereit, sie aufzustoßen, wenn der Summer ertönte. Aber daraus wurde nichts. Man wollte uns nicht reinlassen.
    »Dein Vater arbeitet hier nicht mehr. Ich wüsste also keinen Grund, warum ich dich reinlassen sollte.«
    Ich nahm all meinen Mut zusammen und sagte mit fester Stimme: »Ich möchte Herrn Krauthahn sprechen, damit er meinen Vater wieder einstellt.«
    Janine flüsterte mir zu: »Das wird die nicht interessieren«.
    Sie hatte recht, denn die miese Sekretärin sagte: »Herr Krauthahn ist nicht da. Tut mir leid.«
    Sanne drängte mich beiseite, hielt ihren Mund dicht vor den Lautsprecher und brüllte: »Mein Papa ist traurig, und Ihr Chef ist schuld daran!«
    Eine Weile gab die Gegensprechanlage ein leises Rauschen von sich, dann machte es klick. Und nichts rührte sich mehr.
    »Tolle Firma«, meinte Tommy. »Eigentlich überhaupt nicht schade, dass euer Vater hier nicht mehr arbeitet. Vielleicht sollten wir woanders was für ihn suchen.«
    »Kommt gar nicht in Frage«, sagte ich entschieden. »Er hat immer gut von Herrn Krauthahn gesprochen.«
    »Der ist aber nicht mehr sein Chef!«, erinnerte uns Janine.
    »Aber er war es!« Sanne war richtig wütend.
    »Halt, halt! So geht das nicht!« Tommy hob die Hand. »Vielleicht ist der alte Chef ja in Rente gegangen und sein Sohn leitet jetzt die Firma. Wir können uns den Vater aber nicht einfach wieder jung wünschen. Bitte

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