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Das Buch der Gleichnisse

Das Buch der Gleichnisse

Titel: Das Buch der Gleichnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Olov Enquist
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Fjellstedtska, eine Beziehung mit ihm hatte anfangen wollen. Er taugte.
    Nachher klang es ja anders.
    Es waren weiß Gott nicht viele, in den Jahren in Paris, die mit dem Finger auf ihn hätten zeigen und rufen wollen: Du taugst! Trotz allem!
    August, die Katze in Paris, verfügte über eine rätselhafte Vorausschau, was die Gefühle des Säufers anging. Wie es sein sollte, nach seinem Willen.
    Die Katze wachte fast jeden Morgen gegen vier Uhr auf, eine halbe Stunde bevor E erwachte und sich aus den verschwitzten Alkohollaken wand. Die Katze sprang ruhig auf seinen Bauch und erklärte ihm freundlich, also dem Säufer, dass sie jetzt bereit sei, die stummen Fragen entgegenzunehmen.
    Diese Fragen des Säufers an die Katze lauteten:
    Wie war es zugegangen, dass er von der Sauflust eingefangen worden war?
    War dies eine Folge seines Unglaubens, seiner Verachtung für die warnende Stimme des Erlösers in seinem Inneren?
    Taugte er nicht mehr?
    Hatte er jemals getaugt?
    War die falsche Vorspiegelung der Mutter, dass er eine einzigartige Fähigkeit besaß, Geschichten niederzuschreiben, sogenannte Schmierenstücke, auf Papier, vielleicht auf einem Notizblock, war dieser Glaube, der ihn auf diese Lebensbahn gelenkt hatte, schuld an seinem Zerfall?
    Trug also die Mutter die Schuld?
    Wer war der Vater eigentlich gewesen?
    Musste er für die nie ausgelebten Sünden des Vaters einstehen, die dieser sich liederlich gewünscht, die aber die schonungslose Krankheit (es war der Magen) verhindert hatte?
    Hatte er wirklich de Eeva-Lisa um Verzeihung gebeten?
    Hatte er sein Pfund verwirkt?
    Gab es eine Rettung?
    War das Wunder möglich?
    Und diesem allen lauschte die Katze (die August genannt wurde!) – lauschte mit ungewöhnlichem Mut, legte sich auf seine Brust, trotz des Gestanks von seinem Alkoholschweiß, und antwortete mit einem ruhigen Schnurren!
    Diese vorbehaltlose Liebe!
    Angesichts dieser Erfahrungen Es: Kein Wunder, dass der Junge seine Katze liebte. Und da kam dieser Mörder Eriksson! Fast mit einer Axt in der Hand! Und ohne dass die Katze des Jungen auch nur auf den Eisenherd geschissen hatte!
    Er nähert sich jetzt der Wahrheit.
    Auf einer der herausgerissenen Seiten des Notizblocks traten jetzt Zeichen hervor. Ein Zeichen: Die Mutter hatte ihn gerettet , davor, Kontrolle zu sein, einer von denen, die Nichts hatten, indem sie ihn auf die Höhere Volksschule gedrängt hatte. Aber wie dies mit dem anderen Zeichen in Einklang bringen: Onkel Ansgar mit der blutigen Axt in der Hand?!!
    Die Mutter musste zu Zugeständnissen gezwungen werden! Im übrigen der gleiche Gedanke wie bei der Großkusine aus Istermyrliden! Untersucht werden von der Polizei oder vom Erlöser! Egal von wem! Jetzt war die Geduld am Ende!
    Ausgequatscht.
    Er sah ziemlich nettig aus, wie er da mit seiner Balalaika saß. Er war tatsächlich ein wenig rank.
    Der Junge hatte versucht zu erklären. Er hatte vor der Operation, also der Kastrierung, zu Kim gesagt, der sich schuldig fühlte, weil er sich unbalanciert aufgeführt hatte, er solle sich nichts daraus machen, wenn er wie ein Irrer in der Zelle umherlief und in alle Ecken pinkelte und sich fühlte, als läge er in einem Ameisenhaufen, und es ihn am ganzen Körper juckte, nur weil er sich danach sehnte zu vögeln. Es sei ganz klar, dass es so sein müsse! Völlig normal.
    Der Junge empfand es genauso. So war es auch, Mensch zu sein.
    Er hatte es selbst durchgemacht. Und beide hatten geflennt, so stark hatte der Junge geredet. Die Angst, die er in der Zelle verspürte, war normal und nichts, wofür man sich zu schämen brauchte. Nicht vögeln zu dürfen verursachte diese Angst. Also nicht vögeln zu dürfen . Oder lieben, wenn man es so nennen wollte. Und wenn das Leben endete und man starb, dann war das Leben ja ziemlich sinnlos gewesen, wenn man alles auf einen Haufen legte und zusammenzählte. Es war ja nicht nur, dass man entbehrt hatte. Der Junge hatte mit der Katze Kim eine kleine Andacht gehalten und darüber gesprochen, das Vögeln zu entbehren , und über das Leiden, das dies mit sich brachte, doch besser das als die Leere, gar keine Möglichkeit zum Vögeln zu haben . Man wurde beinahe verrückt davon, nicht vögeln zu dürfen, und sie würden jetzt zusammenhalten, wenn es ganz schlimm würde; aber wurde man operiert, war es ja nur leer. Wie der Tod. Schwarz! Und wenn man sich selbst fragte, was der Sinn war, also wenn er operiert wäre, war der Sinn nicht einmal das Leiden!
    Im Ameisenhaufen

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