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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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erwartet, dass sie ihr Wissen weitergibt.«
    »Dann bist du tatsächlich eine … Hexe«, sagte ich langsam und verdaute die Information.
    »Ja.« Cal lächelte wieder, stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich ließ mich von ihm auf die Füße ziehen. »Und wer weiß«, sagte er, »vielleicht bist du nächstes Jahr um diese Zeit auch eine. Und Raven und Robbie und die anderen, wenn sie möchten.«
    Noch ein Lächeln, und er war verschwunden, und dann war es draußen richtig dunkel.

10
FEUER
    »Wenn eine Frau einer Hexe aus einem der sieben Häuser beiliegt, wird sie kein Kind empfangen, außer er will es. Wenn ein Mann einer Hexe aus einem der sieben Häuser beiliegt, wird sie kein Kind bekommen.«
    SITTEN UND GEBRÄUCHE DER HEXEN
Gunnar Thorvildsen, 1740
     
    Heute Nacht schicke ich eine Botschaft. Wirst du von mir träumen? Wirst du zu mir kommen?
     
    »Der Film soll toll sein. Willst du ihn nicht sehen? Bakker wird auch da sein«, sagte Mary K. Sie kam durch das Bad, das unsere beiden Zimmer verbindet, und zog ihre Bluse an. Vor meinem hohen Spiegel drehte sie sich einmal um ihre eigene Achse und betrachtete sich aus allen Winkeln. Am Ende schenkte sie ihrem Spiegelbild ein breites Lächeln.
    »Ich kann nicht«, sagte ich und überlegte, warum meine vierzehnjährige Schwester nicht nur ihren Anteil der Familienbrust vererbt bekommen hatte, sondern meinen Teil anscheinend noch dazu. »Ich gehe zu einer Party. Wo trefft ihr euch?«

    »Am Kino«, sagte sie. »Jaycees Mutter fährt uns. Magst du Bakker? Er ist in deiner Klasse.«
    »Er ist okay«, sagte ich. »Er scheint ein netter Typ zu sein. Süß.« Mir kam ein Gedanke. »Ich habe gehört, er wäre in dich verknallt. Er ist doch nicht … aufdringlich, oder?«
    »Nein«, sagte Mary K. selbstbewusst. »Er ist richtig nett.« Sie drehte sich zu mir um, um mich anzusehen. Ich stand in Unterwäsche vor meinem offenen Kleiderschrank. »Wo ist die Party? Was willst du anziehen? «
    »Bei Cal Blaire zu Hause und ich hab keine Ahnung«, räumte ich ein.
    »Oh, bei dem Neuen«, sagte Mary K. und kam näher, um meine Anziehsachen durchzusehen. »Er ist total heiß. Alle, die ich kenne, wollen mit ihm ausgehen. Gütiger Himmel, Morgan, du brauchst wirklich Hilfe bei deinen Klamotten!«
    »Danke«, sagte ich und sie lachte.
    »Hier, das ist gut«, meinte sie und holte ein T-Shirt heraus. »Das trägst du nie.«
    Es war ein dünnes Stretch-Top in dunklem Olivgrün, das mir meine andere Tante, Margaret, geschenkt hatte. Tante Margaret war die ältere Schwester meiner Mutter. Ich mochte sie gern, aber sie und Tante Eileen redeten seit Jahren nicht mehr miteinander, seit Eileen sich zu ihrer Sexualität bekannt hatte. Ich hatte
das Gefühl, Tante Eileen zu hintergehen, wenn ich es trug. Auch wenn das vielleicht überempfindlich war.
    »Ich finde die Farbe scheußlich«, sagte ich.
    »Nein«, sagte Mary K. mit Nachdruck. »Sie passt total gut zu deinen Augen. Zieh’s an. Und darunter deine schwarzen Leggings.«
    Ich zog mir das Top über den Kopf. Unten läutete es an der Tür und ich hörte Brees Stimme. »Oh, ausgeschlossen«, protestierte ich. Das Top reichte mir kaum bis zur Taille. »Das ist nicht lang genug. Mein Hintern hängt raus.«
    »Dann lass ihn doch«, riet mir Mary K. »Du hast einen tollen Hintern.«
    »Was?« Bree kam herein. »Das hab ich gehört. Das Top sieht toll aus. Komm, gehen wir.«
    Bree sah fantastisch aus, wie ein funkelnder Edelstein. Das perfekt zerstrubbelte Haar betonte ihre Augen und hob sie auf eindrucksvolle Weise hervor. Ihr breiter Mund war in einem weichen Braunton geschminkt und sie zitterte förmlich vor Energie und Aufregung. Sie trug ein enges braunes Samt-Top, das ihre Brüste perfekt zur Geltung brachte, und eine tief sitzende Hüfthose mit Ziehband. Gut sieben Zentimeter ihres festen, flachen Bauchs waren zu sehen. Um ihren makellosen Bauchnabel herum hatte sie ein entfernbares Tattoo aus Sonnenstrahlen aufgetragen.
    Neben ihr kam ich mir vor wie ein Stück Holz.

    Mary K. hielt mir die Leggings hin und ich zog sie an. Inzwischen machte ich mir überhaupt keine Gedanken mehr darüber, wie ich aussehen würde. Ein kariertes Flanellhemd von meinem Vater, das meinen Hintern bedeckte, vervollständigte meinen Aufzug. Ich bürstete mir die Haare, während Bree ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat.
    Minuten später saß ich in einem angewärmten Ledersitz, während Bree aufs Gas trat und die Straße hinunterbretterte.
    »Wann

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