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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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zusammen. Wie erstarrt blickten sie dem Cadillac hinterher, bis er ihren Augen in der Dunkelheit entschwand.
    Die Straßen von Mountain-City waren menschenleer. Eduard stellte seinen Rangerover etwas abseits der Kirche in einer Nebenstraße ab. Immer noch war das Kirchengelände weiträumig abgeriegelt. Langsam schlenderten sie der Mauer entlang. Diese maß ungefähr eineinhalb Meter. An einer Stelle, die nicht von Straßenlaternen beleuchtet wurde, überwanden sie mit einer Leichtigkeit das Hindernis. Für kurze Zeit weilten sie in gebückter Haltung. Vor ihnen lag die hintere Seite der Kirche. Rechts neben ihnen begann sich ein kleiner Friedhof zu erstrecken.
    „Die Kirche besitzt keinen Hintereingang“, bemerkte Eduard leise.
    „Schleichen wir uns vor“, erwiderte Cloud, richtete sich ein wenig auf und eilte auf die Kirche zu. Eduard folgte ihm dicht auf den Fersen. Vorsichtig tasteten sie sich in die Richtung des Einganges. Meter für Meter schlichen sie an der Mauer entlang. Plötzlich war Cloud, als sehe er etwas sich auf die Kirche zubewegen. Abrupt blieb er stehen. Mit einem Wink machte er Eduard darauf aufmerksam. Eine Gestalt, die direkt auf den Eingang der Kirche zuschritt. Zu dunkel, um Genaues erkennen zu können. Cloud machte noch einen Schritt vor, bis hin zum Ende des Gemäuers. Die Gestalt befand sich nun direkt vor dem Eingang. Cloud konnte nur so etwas wie einen Umhang erkennen. Und eine Kapuze, die den Kopf bedeckte, doch ahnte er bereits, wen er vor sich hatte. Fast keine Geräusche verursachend betrat die Person das Gotteshaus. Cloud wandte sich Eduard zu.
    „Bin mir nicht ganz sicher“, raunte er ihm ins Ohr. „Der Beschreibung nach könnte es Rouven gewesen sein.“
    Eduard wollte etwas erwidern. Wie zufällig fiel sein Blick auf die Mauer, von der das kirchliche Gelände umfaßt wurde. Ungefähr zehn Meter befand sie sich vom Eingangsbereich der Kirche entfernt. Im Schein einer Straßenlampe sah er, wie sich noch eine Gestalt von dieser Mauer löste und langsam auf den Eingang zuschritt.
    „Da kommt noch jemand“, hauchte er nur. Cloud lenkte seinen Blick in dieselbe Richtung.
    Eine kleinere Gestalt, die sich mit ausgreifenden Schritten über den Rasen hinweg bewegte. Erst kurz vor dem Eingang hielt sie inne. Cloud konnte nicht genau sehen, was sie tat, aber er hatte den Eindruck, als hielte die fremde Person einen Revolver in der Hand. Ebenso geräuschlos betrat sie die heilige Stätte.
    „Ich glaub, der hat einen Revolver“, flüsterte Cloud.
    „Verdammt!“ fluchte Eduard. „Das fehlte uns noch.“
    „Gehen wir hinterher“, meinte Cloud darauf. Ohne eine Antwort abzuwarten, trat er auf den Eingang zu. Eduard blieb nichts anderes übrig, als zu folgen. Erstaunlich leicht ließ sich die Tür öffnen. Lautlos schlichen sie hinein. Ein kleiner Vorraum, in dem sie sich nun befanden. Vor ihnen eine weitere Tür. Diese stand offen. Ein leichter Schimmer fiel durch die Öffnung. Von einem Menschen nicht die geringste Spur.
    Langsam, sehr langsam bewegten sie sich auf die Öffnung zu. Sie hatten sie noch nicht ganz erreicht, da erscholl eine Stimme vom Inneren des Messesaales, die sich an den Wänden widerbrach, um dann in einem Echo zu ersticken. Erschrocken wichen sie zurück.
    „Warum willst du mich töten?“ wurde laut und deutlich gesprochen. Keine Antwort. Schweigen.
    „Ich weiß, daß du mir gefolgt bist“, sprach der Redner weiter. „Du brauchst dich nicht zu verstecken.“
    „Du bist schuld!“ kam es auf einmal zurück. „Du hast sie auf dem Gewissen, nur du allein!“
    Cloud kniete sich auf den Boden. Eduard folgte seinem Beispiel. Vorsichtig krochen sie vorwärts, bis sie etwas zu sehen bekamen.
    Mehrere Kerzen erleuchteten den Altar, den sie jedoch nicht vollkommen erkennen konnten. Eine große, breitschultrige Gestalt stand davor. In ein Mönchsgewand gekleidet, die Kapuze über den Kopf gestülpt, den Rücken ihnen zugewandt. Die zweite Person war nirgends ausfindig zu machen.
    „Du selbst bist an allem schuld“, entgegnete der in dem Mönchsgewand, ohne sich dabei umzudrehen. „Dein Leben ist dein Schicksal.“
    „Aber nicht das Leben meiner Frau und meiner Kinder. Sie hatten nichts damit zu tun!“
    „Sie stammen von deinem Fleisch und deinem Blut. Du hast gewußt, daß es so kommen wird. Schon immer lag es in deiner Macht, dies zu verhindern.“
    „Zu verhindern!“ Cloud konnte es sehr deutlich vernehmen, das typische Klicken, wie wenn ein Revolverhahn

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