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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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Nachtquartier umsehen“, bemerkte Eduard nach einer Weile. Ungefähr konnte er sich den kurzen Wortwechsel nun zusammenreimen.
    „Wird wohl besser sein, wir verdrücken uns“, erwiderte Cloud leise. Er zog seinen Geldbeutel heraus und legte mehrere Münzen auf die Theke. Auf das gewohnte Geräusch hin wandte der Wirt sich ihnen zu.
    „Macht genau fünf Dollar“, sagte er nur. Er konnte es nicht unterlassen, zu McLean hinüberzusehen. Dieser war ebenfalls im Begriff, sich zu erheben. Keine Minute später verließ auch er das Pub. Mit starrem Blick beobachtete McLean, wie Cloud und Eduard in den Rangerover einstiegen.
    „Das ist er!“ zischte Cloud, nachdem Eduard den Wagen gestartet hatte. „Verdammt noch mal, das ist Rouven.“
    „Möchte wissen, was dieser Jancy mit ihm zu tun hat“, erwiderte Eduard. „Ist dir auch aufgefallen, daß er uns gefolgt ist?“
    „Mir ist es nicht entgangen“, entgegnete Cloud grimmig. „Irgend etwas hat er zu dem Keeper gesagt. Wir sollten ihn ein wenig im Auge behalten.“
    Langsam steuerte Eduard sein Fahrzeug durch die Straßen von Mountain-City. Nirgends war ein Hotel zu sehen, oder auch nur etwas, das den Anschein danach machte. Straße für Straße suchten sie sämtliche Häuser ab. Geraume Zeit war bereits vergangen, als sie am Ende der Stadt das Wort Motel mit großer Leuchtschrift an einem etwas größeren Gebäude angebracht lasen. Der Abend war bereits am Hereinbrechen, als sie aufatmend das Motel betraten. Eine kleine Empfangshalle, die jedoch nur mit sehr viel Phantasie als dieses erkannt werden konnte. Rechter Hand dieser Empfangshalle befand sich ein kleiner Raum. Anmeldung stand auf einer Tafel mit Kreide über der Tür geschrieben. Eduard betrat als erster den Raum. Eine alte Frau saß an einem von Papieren überhäuften Tisch. Sie erhob erst ihren Kopf, als auch Cloud den Raum betrat. Dieselbe Frau, wie sie der alte Mann in der Citystreet 21 angetroffen hatte. Jancy McLeans Mutter.
    „Sie wünschen?“ fragte sie nicht gerade freundlich die Eintretenden.
    „Zwei Einzelzimmer“, antwortete Eduard ebenso kurz.
    „Tut mir leid“, schüttelte die Frau ihren Kopf. „Es ist nur noch ein Doppelzimmer frei. Nehmen Sie es?“
    Für einen Moment sahen sich die beiden an, worauf sie gleichzeitig nickten.
    „Bezahlt wird im voraus“, sagte darauf die Frau. „Für die Nacht berechne ich fünfzehn Dollar. Mit Frühstück zwanzig Dollar. Wie lange wollen Sie bleiben?“
    „Unbestimmte Zeit“, erwiderte Eduard. „Vorerst mal nur für drei Tage. Mit Frühstück.“
    „Das macht einhundertzwanzig Dollar.“ Sie zog einen Block unter irgendwelchen Papieren hervor. Auffordernd blickte sie ihnen nacheinander ins Gesicht. Ohne lange zu zögern zog Eduard mehrere Scheine aus der Innentasche seines Mantels. Abgezählt legte er die Dollars auf den Tisch. Beinah gierig griff die alte Frau danach.
    „Einhundertzwanzig“, bestätigte sie, nachdem sie es überprüft hatte. „Welcher Name?“
    Eduard setzte gerade an, um ihr zu antworten, da kam ihm Cloud zuvor.
    „Marlek“, sagte er schnell. Die Frau schrieb den Namen auf den Block und reichte ihn Cloud zur Unterschrift. „Bitte unterschreiben Sie“, forderte sie ihn auf. Gewandt setzte Cloud den falschen Namen darunter.
    „Wo ist das Zimmer?“ wollte er darauf wissen. Die Frau nahm einen Schlüssel aus der einzigen Schublade hervor.
    „Treppe hoch, den rechten Gang entlang, linke Tür“, erklärte sie kurzerhand den Weg. „Wenn Sie irgend etwas noch benötigen, dann sagen Sie es gleich. Ansonsten bin ich erst morgen früh wieder zu sprechen.“
    „Bettzeug, Waschgelegenheit, alles vorhanden?“ fragte Eduard im selben Tonfall.
    „Sie finden alles auf dem Zimmer. Frühstück gibt es ab acht Uhr in unserem kleinen Aufenthaltsraum gegenüber der Empfangshalle.“
    Cloud steckte den Schlüssel in seine Manteltasche.
    „Dann wissen wir ja jetzt alles“, sagte er knirschend zu sich selbst und wandte sich um. Eduard folgte ihm auf den Schritt. Die Frau ließen sie einfach stehen. Wortlos blickte sie ihnen mit zusammengekniffenen Augen hinterher.
    „Marlek“, flüsterte Eduard, als sie die Stufen hinaufstiegen. „Ich hatte den selben Gedanken.“
    „Mir wäre beinah der Kragen geplatzt“, zischte Cloud. „Was bildet dieses Weib sich eigentlich ein?“
    „Wenigstens haben wir ein Zimmer“, versuchte Eduard ihn zu beruhigen. „Wir sollten uns ein wenig ausruhen. Möchte mir heute nacht mal die Kirche

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