Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen
verdrängt, als er die streichelnden Hände durch Lippen ersetzte.
Es fühlte sich überaus köstlich an, und Victoria stellte zufrieden fest, dass das angenehme Kribbeln zwischen ihren Beinen durch die Zärtlichkeiten ihres Ehemanns stärker und feuchter wurde. Sie spürte seine warme Haut unter ihren Händen und Nägeln, als sie durch das weiche Haar fuhren, das an so vielen ungewöhnlichen Stellen spross - an seinen muskulösen Armen, an der flachen Ausdehnung seiner Brust, und dann war da noch diese lange, dünne Linie, die in seine Hose mündete.
Er hatte aufgehört, ihre Brüste zu küssen, und sich wieder ihrem Mund zugewandt, dann ließ er die Lippen zu der empfindsamsten Stelle an ihrem Hals wandern, wo der Vampirbiss
fast gänzlich verschwunden war. Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, war sein Haar in Unordnung geraten, sodass es ihm nun über Wangen und Koteletten fiel.
Phillip zog sich von ihr zurück und schüttelte die Hose von den Beinen. Mit einem verstohlenen Blick, so als wollte er ihre Reaktion auf die Ausbuchtung, die sie enthüllte, testen, schlüpfte er nun etwas langsamer aus seiner Unterhose, dann stand er vor ihr und sah sie an. Victoria fühlte sich am ganzen Körper heiß und zittrig, als sie den Teil von ihm erblickte, der sie offensichtlich am meisten begehrte.
Er kam zu ihr ans Bett zurück, wo sie sich auf einen Ellbogen aufgestützt hatte, um ihm beim Ausziehen zuzusehen. Nackt streckte er sich der Länge nach neben ihr aus, dann streichelte er mit einer Hand über ihren Körper, von ihrem Hals, zwischen ihren Brüsten hindurch, bis zu dem tiefen V im unteren Teil ihres Nachthemds, den er in seiner Ungeduld zugeknöpft gelassen hatte. Bis jetzt.
Mit geschickten Fingern löste er die verbliebenen Knöpfe aus ihren Laschen, dann beugte er sich über sie, um sie zu küssen. Doch plötzlich hielt er, als seine Hand über die frisch entblößte Haut glitt, inne.
»Was...?« Er setzte sich auf, rutschte ein Stück weg und zog ihr Nachthemd auseinander, um die sanfte Wölbung ihres Bauches und das glänzende Silber dort freizulegen. »Was ist das?«
Natürlich. Ihr war klar gewesen, dass er danach fragen würde. Er konnte eine vis bulla nicht erkennen, so wie Verbena oder Sebastian. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, in seiner Miene derartiges Missfallen zu sehen.
Sie hatte sich schon im Vorfeld zurechtgelegt, wie sie es erklären würde. »Eine Familientradition der Gardellas«, behauptete sie und fasste dabei nach der kantigen Rundung seiner Schultern, um ihn wieder an sich zu ziehen.
Er widersetzte sich, und obwohl sie stark genug gewesen wäre, ihn weiter nach unten zu bewegen, gab sie ihn frei.
»Wozu soll das gut sein?«
»Es heißt, dass es dem Träger eine Art Schutz gewährt. Wie schon gesagt, es ist eine Familientradition, und Tante Eustacia besteht darauf, dass ich ihr Folge leiste.«
»Es ist... ungewöhnlich. Tut es weh?« Er streckte einen Finger aus, um die vis bulla zu berühren.
»Nein. Überhaupt nicht.« Sie schnippte gegen das silberne Kreuz und den schmalen Ring, um es ihm zu beweisen.
»Ich bin mir ganz und gar nicht sicher, ob es mir gefällt oder ich es auch nur für schicklich halte.«
Victoria starrte ihn an, dann ermahnte sie sich, dass dies ihre Hochzeitsnacht war und sie sie nicht ruinieren wollte. »Ich kann ihn für heute Nacht herausnehmen, wenn du dich dann besser fühlst.«
»Ich mich besser fühle? Ich weiß nicht, ob ich mit deiner Wortwahl einverstanden bin, Victoria, aber, ja, ich denke, ich würde lieber nur deinen wundervollen Körper sehen, ohne irgendwelche Verzierungen.«
»Ich bin sofort zurück.« Sie hatte nicht vor, die vis bulla in seinem Schlafzimmer abzulegen, wo sie verloren gehen könnte. Also zog sie den Morgenmantel über, den sie fast direkt nach Betreten des Zimmers abgestreift hatte, und eilte in ihr angrenzendes Schlafzimmer. Im Zwielicht drehte sie den Silberring auf
und zog ihn aus dem Rand ihres Nabels. Nachdem sie ihn auf ihren Schminktisch gelegt hatte, musste sie sich kurz setzen. Sie fühlte sich ohne ihn so schwindelig und benommen, dass sie für einen Moment den Kopf auf den Tisch legte.
Sie konnte die vis bulla am Morgen wieder einsetzen, und vielleicht würde Phillip sich ja an sie gewöhnen.
Sie wandte sich zu der Verbindungstür um und zuckte zusammen, denn dort stand ihr Ehemann in all seiner nackten Schönheit. Dunkles Haar, blaue Augen, schlanke Gliedmaßen, die vom Schein der Kerze, die auf
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