Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen
ihrem Frisiertisch stand, erhellt wurden. Ihr stockte für einen Moment der Atem, und sie fühlte sich wieder benommen, aber dieses Mal lag es nicht am Fehlen ihrer vis bulla .
»Komm her, Liebling.« Phillip streckte ihr die Hände entgegen. Seine Schultern bewegten sich im flackernden Kerzenlicht. »Ich hoffe, ich habe nicht die Stimmung verdorben.« Sein Lächeln erinnerte sie auf unbehagliche Weise an Sebastians - es war ein bisschen durchtrieben und voller Verheißung -, gleichzeitig war da eine Zärtlichkeit in seinem Blick, wie sie sie in Sebastians goldfarbenen Augen nie gesehen hatte.
Und warum verglich sie ihn überhaupt mit Sebastian? Ihren Ehemann, in ihrer Hochzeitsnacht? Aber vielleicht war es normal, zu vergleichen und gegenüberzustellen, wenn man sich in einer so unvertrauten und erregenden Situation befand.
Sie ließ sich in die Arme nehmen, froh darüber, dass er zu ihr gekommen war und sich entschuldigt hatte. Sie fühlte die Wärme seines langen, wohlgeformten Körpers an ihrem und das Pochen seiner Erektion an ihrer Hüfte. Ihr halb geöffneter Morgenmantel legte sich um sie, also streifte sie ihn von den
Schultern und ließ ihn zu ihren Knöcheln hinuntergleiten, dann schmiegte sie die Brüste gegen Phillips Oberkörper.
Er küsste ihren Hals, dort wo ihre Haut so empfindsam war, dass das bloße Darüberstreifen seiner Lippen dazu führte, dass sich ihre Zehen einrollten und ihre Brustwarzen aufrichteten. Irgendwie schaffte er es, mit seinen Liebkosungen weiterzumachen, während er sie zum Bett führte - ihres, nicht seins - und sanft darauffallen ließ.
»Du bist so wunderschön, mein Liebling«, murmelte er, während er sie auf einen Ellbogen gestützt betrachtete. Sein Körper warf einen Halbschatten über ihren, und sie beobachtete mit faszinierter Neugier, wie er mit dem Finger die unregelmäßige Linie aus Hell und Dunkel entlang ihrer Brüste nachzeichnete. Das Kribbeln, das in ihrem Bauch begonnen und sich zwischen ihre Beine fortgesetzt hatte, wurde beinahe schmerzhaft intensiv, als er sich nach unten beugte und eine ihrer Brustwarzen in den Mund nahm.
Während er daran saugte und knabberte, ebbte ihr Lustempfinden mit dem Rhythmus seines Mundes und dem Lecken seiner Zunge auf und ab. Sein Atem ging nun rascher, strich warm und feucht über ihre Haut, und als er die Finger zwischen ihre Beine schlüpfen ließ, wusste Victoria nicht, ob sie die Knie zusammenpressen oder zur Seite fallen lassen sollte.
»Lass es zu, Victoria, meine Geliebte«, flüsterte er an ihrem Hals. Dann folgte er mit dem Mund ihrer Kinnlinie, während er sich über ihr in Stellung brachte. »Ich werde sehr sanft sein, und gleich wirst du nur noch Lust empfinden.«
Und sie ließ ihn. Sie öffnete die Beine auf eine schamlose Weise, die sie entsetzt hätte, hätte sie darüber nachgedacht -
aber das tat sie nicht. Sie ließ ihn. Ließ seine Finger streicheln und reiben, eintauchen und forschen, bis sie nicht mehr wusste, wie ihr geschah... nur dass es eine Wonne war, wie sie sie sich niemals hätte erträumen lassen.
Und dann... der Schmerz. Dieser scharfe, rasche Schmerz, als er seine Hüften zwischen ihre schob, aber einen Moment später war da, so wie er versprochen hatte, nur noch Lust.
Uneingeschränkte, ansteigende, erfüllende Lust.
Kapitel 21
In welchem die Marquise sich als hervorragende Geschichtenerzählerin erweist
Victoria fühlte sich besser, als sie am nächsten Morgen ihre vis bulla wieder anlegte. Es erforderte ein wenig Geduld und Geschicklichkeit, den Silberring wieder an Ort und Stelle zu befestigen, aber mit Verbenas Hilfe gelang es ihr, sodass sie sich anschließend fertig ankleiden konnte.
Sie war angenehm wund von den Aktivitäten der Nacht und bisher recht angetan von ihrer neuen Rolle als Ehefrau. Zum Frühstück aßen sie und Phillip Bücklinge, Eier und Würstchen, Gebäck, Konfitüre und dicken Rahm. Anschließend bestiegen sie seine Reisekutsche, die bereits mit ihren Koffern beladen war, und begaben sich auf eine zweiwöchige Hochzeitsreise.
Als sie zurückkamen, war sie rosawangig und nicht länger wund.
Am Morgen nach ihrer Heimkehr verließ Phillip St. Heath’s Row frühzeitig, um sich in der Stadt mit seinem Anwalt und seinem Bankier wegen irgendwelcher geschäftlicher Angelegenheiten zu treffen. Victoria widmete sich sorgfältig, wenngleich auch widerwillig ihrer Korrespondenz, wurde jedoch von einem Sendschreiben Eustacias, in dem sie sie zum Tee einlud, vor
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