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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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wenn sie es täte, könnte sie mit wertvollem Wissen zu Tante Eustacia und Max zurückkehren - wenn nicht gar mit dem Buch selbst.
    Sebastian beobachtete sie von seiner bequemen Position in der Sofaecke aus, aber sie spürte seine Anspannung, während er auf ihre Antwort wartete. In diesem Moment, so als würde Verbenas Werk unter der Intensität seines Blicks kapitulieren, obsiegte die Schwerkraft, und ihr Haar glitt ihr endgültig in einer Fülle dunkler Locken auf die Schultern und über den Rücken. Sebastian lächelte befriedigt. »Genau, wie ich es mir vorgestellt hatte.«
    »Sagen Sie mir irgendetwas, dann werde ich entscheiden, ob die Information einen Kuss wert ist oder das Entblößen meiner vis bulla .« Victorias Stimme klang brüchig.
    »Lilith weiß, wo sich das Buch befindet. Sie wird übernächste Nacht, sobald der Mond den Zenit erreicht hat, ihre Wächter danach ausschicken. Entweder halten Sie sie auf, oder aber Lilith gewinnt und bringt es in ihren Besitz. Also, werden Sie sich nun auf dieses Spiel einlassen oder nicht?«
    Victoria lehnte sich sachte gegen die Armlehne des Sofas, den
Oberkörper Sebastian zugewandt, während sie die Füße auf dem Boden behielt. Die Pistole war ein unangenehmer Klumpen an ihrer Hüfte, aber das kümmerte sie nicht - ihr war es lieber, sie wusste genau, wo sie war. Victoria zog die Handschuhe aus. Sie öffnete ihre Jacke und streifte sie von den Schultern des gestärkten weißen Hemds, das ihr beinahe bis zu den Knien reichte.
    Ihre Finger wanderten zu der Stelle, wo der Stoff die Mitte ihres Bauches bedeckte, dann hielt sie inne und sah Sebastian an. Er hatte sich nicht gerührt, sondern beobachtete sie mit regloser Miene. Seine Brust hob und senkte sich unter seiner kaffeebraunen Jacke und dem hellen Hemd.
    Mit geschickten Bewegungen zog sie ihr Hemd aus der Hose. Sie konnte ihn nicht ansehen, als sie den Saum anhob und kühle Luft über ihre plötzlich nackte Haut strich.
    Eingebettet in die dunkle Höhle ihres Nabels funkelte das geweihte Silber auf dem Weiß ihrer Haut. Sie hörte, wie Sebastian langsam Luft holte und sie ebenso langsam wieder entweichen ließ.
    Seine Bewegungen waren ebenso bedächtig, und obwohl Victoria es wollte, gelang es ihr nicht, den Stoff in ihren Händen loszulassen, ihn nach unten zu ziehen. Sebastian fasste nun zum dritten Mal in dieser Nacht nach ihr, und obwohl sie den Bauch einzog, fanden seine Finger das silberne Kreuz und streichelten es. Dann glitten sie zur Seite, um die sanfte Wölbung ihres Leibs zu berühren und ein kreisförmiges Echo um ihren Nabel zu ziehen.
    Warm, schwer, intensiv lag seine Handfläche auf ihrer Haut.
    Der rote Nebel am Rand ihres Blickfelds verdunkelte sich, und Victoria konnte kaum noch atmen.

Kapitel 9
    Miss Grantworth verspürt in einem höchst ungelegenen Moment ein Frösteln
    A ls Victoria die Augen öffnete, betrachtete Sebastian noch immer seine Hand auf ihrem Bauch. Sie blinzelte, um wieder zu sich zu kommen, dann wurde ihr klar, dass er noch nicht einmal bemerkt hatte, dass sie... was? Ohnmächtig geworden war?
    Es war nur ein kurzer Moment gewesen - da war sie sich ganz sicher -, in dem alles dunkel geworden war. Eine einzige Sekunde. Nur eine vorübergehende Anomalie.
    Aber was auch immer sie ausgelöst hatte - ob nun ihre eigene Sensitivität oder irgendeine andere Schwäche -, sie wollte nicht riskieren, dass es sich wiederholte. Daher umfasste sie Sebastians Handgelenk und zog es von ihrer Haut weg. Als er sie nun endlich ansah, waren seine Augen von der kräftigen Farbe starken Tees, alles Goldene war aus ihnen verschwunden.
    »Sie wollten es sehen. Von anfassen war keine Rede.« Wäre sie nicht so argwöhnisch gewesen, hätte sie innerlich jubiliert, dass ihre Stimme so kräftig und selbstsicher klang, mit einem Hauch jenes spöttischen Untertons, der bei Max so häufig mitschwang.
    Er neigte den Kopf in vornehmer Zustimmung und zog sich zurück.
    »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie, nachdem ich nun
mehr als den vereinbarten Teil unseres Abkommens erfüllt habe, mir sagen würden, was ich wissen muss.«
    »Das werde ich, Victoria.« Er verschränkte die Hände vor der Brust, nahm wieder seine entspannte Haltung am anderen Ende des Sofas ein und schien seine Gedanken zu ordnen.
    Victoria hatte damit kein Problem, denn sie war sich nicht sicher, ob sie durch das Rauschen in ihren Ohren und das Hämmern ihres Herzens irgendetwas von dem, was er sagen würde, hören oder sich

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