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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Innenseite zu hauchen. »Als ich den Entschluss traf, mir eine Braut zu suchen, erwartete ich, dass ich ebenso lange brauchen würde, mich für eine zu entscheiden, wie ich gebraucht hatte, diesen Entschluss zu fassen.«

    Es war keine Brise. Das Kälteempfinden war stärker, noch intensiver geworden. Victoria, die mit dem Rücken zur Brüstung stand und auf das Licht des Ballsaals blickte, das sich vor ihr ausbreitete, versuchte, sich weiter auf Phillip zu konzentrieren. Sie lächelte zu ihrem Verehrer hoch, während ihr allmählich klar wurde, dass der Vampir nicht im Ballsaal war.
    Er oder sie war hier draußen. Wahrscheinlich mit seinem Opfer.
    Sie musste etwas unternehmen. Ihre Finger verkrampften sich in seinen. »Phillip, mir ist ein wenig kalt.«
    Er hielt inne, da ihre Worte seine unterbrochen hatten. »Könnten wir... ich würde gerne mit Ihnen über etwas sprechen, bevor wir wieder hineingehen. Es gibt da eine Sache, die ich Sie fragen möchte.« Er ließ ihre Hände los, umfasste kühn ihre nackten Arme und rieb sie sanft, um sie zu wärmen.
    Victoria schluckte. Sie wollte unbedingt erfahren, was er ihr zu sagen hatte, aber wie sollte sie gerade jetzt zuhören?
    »Victoria«, fuhr Phillip einfach fort, »wie ich schon sagte, hatte ich damit gerechnet, dass ich lange brauchen würde, um die richtige Frau zu finden. Deshalb stellen Sie sich meine Überraschung und Freude vor, als ich entdeckte, dass ich sie gefunden hatte - nur wenige Wochen, nachdem ich mit meiner Suche begann. Denn in Wahrheit hatte ich Sie schon vor langer Zeit gefunden.«
    Die Kälte in Victorias Nacken war unerträglich geworden. Sie konnte sich nur mit Mühe beherrschen, ihre Arme nicht einfach loszureißen und sich den Nabel reibend in die unter ihnen gelegenen Gärten zu stürzen.
    Denn dort würde sie den Vampir finden.

    Aber wie sollte sie sich loseisen, um dorthin zu gelangen?
    »Victoria, willst du meine Marquise sein?«
    »Ja, Phillip! Ja, das will ich, aber würden Sie... würdest du mir bitte meine Stola holen? Mir ist entsetzlich kalt!« Sie konnte nichts gegen den panischen Unterton in ihrer Stimme machen; sie musste den Vampir aufhalten.
    In seinem Gesicht spiegelte sich Überraschung wider, so als wüsste er nicht genau, wie er reagieren sollte.
    Victoria musste nachdenken: Sie hatte seinen Antrag angenommen, oder nicht?
    »Selbstverständlich«, erwiderte er langsam und förmlich. Victoria bekam ein flaues Gefühl im Magen.
    Rockley machte Anstalten, sich umzudrehen, aber sie fasste ihn am Ellbogen und hielt ihn fest. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und zog sein Gesicht nach unten, um ihn zu küssen. »Ja, Phillip, ich werde dich heiraten«, flüsterte sie. »Ich will deine Frau werden.« Ein Gefühl überschwänglicher Freude durchströmte sie. Sie war verliebt, und sie würde Phillip heiraten!
    Er erwiderte ihren Kuss, aber dann löste sie sich von ihm, da die Eiseskälte in ihrem Genick sie zur Pflicht rief. »Holst du mir bitte meine Stola, Phillip, damit wir noch ein bisschen länger hier draußen bleiben können?« Sie lächelte, während sie sich gleichzeitig auf die Lippe biss und ihn im Stillen anflehte, jetzt endlich zu gehen, damit sie hinunter in den Garten schlüpfen konnte.
    Rockley lächelte nun ebenfalls, und da wusste sie, dass sie den Moment gerettet hatte... wenn sie jetzt bitte auch noch das Opfer retten dürfte. Geh!
    Das tat er, indem er von der Terrasse zurück zum Ballsaal
schlenderte. Victoria wartete gerade noch, bis er drinnen verschwunden war, bevor sie die Treppe hinuntereilte, die in den dunklen Garten führte.

Kapitel 10
    In welchem Miss Grantworth eine unbedachte Entscheidung trifft
    A ls Phillip mit Victorias duftiger Stola auf die Terrasse zurückkehrte, war sie verschwunden.
    Er stand in dem Lichtkegel, der auf die Steinplatten fiel, und sah sich um, um festzustellen, ob sie sich in einen dunkleren Winkel zurückgezogen hatte, aber sie war nirgends zu sehen. Die anderen Paare waren ebenfalls fort; die Veranda war menschenleer.
    Dann hörte er plötzlich einen schwachen Schrei aus dem Garten unter ihm.
    Mit Victorias flatterndem Schal in der Hand hetzte er die Treppe hinunter und den Kiesweg entlang, der unter seinen Fü ßen knirschte. Mit jedem Schritt wirbelte er Steine auf.
    »Victoria!« Er rannte nach links, von wo aus er glaubte, das Geräusch gehört zu haben - einen Schrei, der so leise war, dass er ihn nicht mitbekommen hätte, wäre er auch nur einen Moment länger im

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