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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Sebastian das nicht erlauben. Aber Sebastian war fort.

    Als der Vampir auf sie zukam und dann vor ihrem Bett stehen blieb, wurde ihre Sicht verschwommen, und ihr Magen krampfte sich zusammen.
    »Was für eine Schande, dass wir dich unberührt lassen müssen. Ich habe noch nie einen Venator gehabt.« Die Schlussfolgerung war eindeutig, und Victoria spürte ihre Panik nachlassen.
    Doch dann fuhr ihr der Vampir mit einem kalten Finger über den Hals; er benutzte dabei seinen scharfen Nagel, und sie fühlte seine Spitze in ihre Haut stechen, bestimmt tief genug, um sie bluten zu lassen. Er beugte sich zu ihr, und sie erstarrte. Dann riss sie wieder an den Stricken über ihrem Kopf, spürte, wie sie an etwas ruckten, aber noch immer biss er nicht zu. Stattdessen leckte er mit seiner breiten, kalten Zunge über die Stelle, in die er geschnitten hatte.Victoria drehte den Kopf weg und bäumte sich auf; sie konnte nur hoffen, dass mit welchem Schutz auch immer Sebastian sie umgeben hatte, dieser ausreichen würde, nachdem der Vampir ihr Blut gerochen und geschmeckt hatte.
    Ihre Venen pumpten, als ihr Blut durch sie pulsierte, so als jage es jener Stelle an ihrem Hals entgegen, wo er sie verwundet hatte.Victorias Atmung wurde abgehackt, langsam und träge, und ein Strudel der Empfindungen riss sie mit sich fort: die kalte Feuchtigkeit seiner Zunge, die mit langen, gemächlichen Zügen über ihr Fleisch glitt; das Schaben seiner Zähne; die scharfkralligen Finger, die sich nun unter ihrem schweren Haar in ihre Kopfhaut bohrten; der Rhythmus ihres rasenden Herzens, das bis in ihre Glieder hämmerte, die sie so ungestüm zu befreien versuchte.
    Als er sich zurückzog, grinste er, und seine Augen funkelten in einem dunklen Blutrot. Der wilde Hunger in ihnen war unverkennbar, und Victoria roch Blut in seinem Atem. »Das war entzückend«,
murmelte er und zog einen langen Fingernagel ihren Hals entlang bis hinunter zu ihrem Busen. »Ich bin in schrecklicher Versuchung.« Sein Nagel hielt inne und grub sich in die zarte Haut über ihrem Mieder.
    Ihr Herz pochte so heftig, dass ihre Brüste im Gleichtakt auf und ab zuckten, während sie kaum zu atmen wagte.
    Die Augen des Vampirs glimmten rot, dann röter, dann wieder heller, während er seine Möglichkeiten abzuwägen schien.
    Doch schließlich zog er sich zurück. »Du hast Glück,Venator, dass ich meine eigene Existenz höher schätze als die Verlockung, die du darstellst.Vielleicht später, wenn Vioget deiner überdrüssig ist... Aber für den Moment... muss ich leider ablehnen.« Er sagte diesen letzten Teil über seine Schulter hinweg, während er davonging.Victoria entspannte sich, als sie ihn durch die Tür verschwinden sah.
    Ohne Sebastian - und vermutlich den Einfluss seines Großvaters - wäre sie in ernsten Schwierigkeiten gewesen. Das Verhalten des Vampirs verpasste Sebastians Argumenten einen gewaltigen Dämpfer; er war ganz eindeutig bereit gewesen, sich an einer hilflosen Frau zu vergehen, und nur die Angst um seine eigene Sicherheit hatte ihn aufgehalten.
    Aber jetzt... jetzt musste sie sich darauf konzentrieren, einen Ausweg zu finden.
    Als sie mit aller Kraft an den Stricken gezogen hatte, hatte sich über ihr etwas bewegt. Sie betrachtete ihre Umgebung nun etwas genauer und stellte fest, dass sie an ein Bett gefesselt war und sich das Kopfteil durch ihre Bemühungen, den Vampir abzuwehren, gelockert hatte.Vielleicht konnte sie es losbrechen.
    Sie wusste nicht, ob der Lärm die Vampirwache anlocken würde, aber sie musste einen Versuch wagen. Bemüht, die Geräusche
auf ein Minimum zu reduzieren, zerrte sie an ihren Handgelenken; sie fühlte die Stricke über ihre Haut kratzen und verrenkte den Kopf nach hinten, um zu sehen, ob sich das Kopfteil weiter lockerte. Sie konnte noch nicht einmal sagen, woraus es gemacht war; es hörte sich irgendwie metallisch an.
    Victoria kämpfte weiter, dann begann sie, die Füße auf dieselbe Weise anzuziehen, wodurch sie am Bettende leise, knarzende Geräusche erzeugte - hoffentlich leise genug, dass die Vampire nicht alarmiert wurden. Wenn es ihr gelänge, diese Stricke loszuwerden, könnte sie sich näher an das Kopfteil schieben und vielleicht ihre Hände benutzen, statt nur an ihren Fesseln zu reißen.
    Das untere Ende gab zuerst nach, und als sie schließlich die Beine nach oben schnellen ließ, kam das ganze eiserne Fußteil mit und krachte auf ihre Schenkel.Vor Schmerz stöhnend, rutschte sie näher an das Kopfende heran,

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