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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht
Autoren: Colleen Gleason
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halb entkleidet und eine Leidenschaft in ihr entfacht, die sie auch jetzt noch erröten ließ, wenn sie daran zurückdachte. Er war hocherfreut gewesen, zu erfahren, dass sie ihre Verlobung mit Phillip gelöst hatte, und hatte versucht, jeden Vorteil aus ihrem neuen, unverlobten Status zu ziehen... bis sie die Präsenz von Vampiren gespürt hatte.
    Da sie in seiner Kutsche und unter seiner Federführung gefahren waren und Victoria darüber hinaus seit Wochen keinen einzigen Vampir gesehen hatte, bis dann plötzlich diese drei auftauchten, war in ihr der leise Verdacht erwacht, dass Sebastian bei dem Vorfall die Hände im Spiel gehabt hatte. Er hatte es heftig geleugnet und sie darauf hingewiesen, dass er ihr zuvor das Leben gerettet hatte, wieso sollte er sie also jetzt in Gefahr bringen...? Doch Victoria war nicht überzeugt gewesen.
    »Er scheint ein sehr liebenswürdiger Gentleman zu sein, wenn auch ein wenig schüchtern«, bemerkte Starcasset gerade und neigte sich so nahe zu Victoria, dass ihr der Duft seines Rasierbalsams in die Nase stieg.
    »Mr.Vioget? Schüchtern?«

    »Ich meinte vielmehr Dr. Polidori, wenngleich auch Mr.Vioget überaus freundlich ist. Ah, da sind sie ja schon.«
    Starcasset ging auf die Tür zu, doch Victoria blieb auf höchst ungehörige Weise mit dem Rücken zu den Neuankömmlingen auf der anderen Seite des Salons stehen, wo sie vorgab, ein Bouquet großer, violetter Lupinen zu bewundern. Sie würde noch früh genug feststellen, ob Sebastian von ihrer Anwesenheit ebenso überrascht war wie sie von seiner.
    Hinter ihr wurden die anderen Gäste Dr. Polidori und Monsieur Vioget, wie Sebastian sich selbst nannte, vorgestellt. Beim vertrauten Klang seiner Stimme mit dem anziehenden Akzent überfiel Victoria ein unbehagliches Kribbeln.
    Und dann schließlich... »Dr. Polidori, Monsieur Vioget, darf ich Ihnen nun die besondere Freundin meiner Schwester vorstellen, Victoria de Lacy, die Marquise von Rockley.«
    Victoria wandte sich zu den drei Männern um. »Es ist mir ein großes Vergnügen, einen Gentleman von solch hohem Ansehen kennen zu lernen, Dr. Polidori. Ihre Arbeit hat Ihnen ein beachtliches Renommee eingetragen.« Sie reichte dem Mann mit dem wirren, dunklen Schopf die Hand. Ein flüchtiger Blick zu Sebastian verriet ihr, dass sie ihm gegenüber im Vorteil war. Nie zuvor hatte sie einen Ausdruck solcher Fassungslosigkeit auf seinem hübschen Gesicht gesehen. Es hätte komisch sein können, wäre sie nicht ebenso entgeistert gewesen wie er.
    »Madam, es ist mir eine große Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen. Und vielen Dank für Ihre liebenswürdigen Worte.« Polidori verbeugte sich, dann ließ er ihre Hand los und wandte sich von ihr ab, um ein Glas Brandy entgegenzunehmen und mit dem Viscount über seine Anreise aus London zu plaudern.
    »Monsieur Vioget«, begrüßte Victoria nun Sebastian und bot
ihm ihre Hand an. Offensichtlich hatte er sich von seiner Überraschung erholt, denn er ergriff sie galant, schloss die Finger um ihre und führte sie an seine Lippen.
    Das vergangene Jahr hatte ihn nicht verändert: Er war noch immer untadelig und nach der neuesten Mode gekleidet; das lohfarbene Haar lockte sich über dem hohen Kragen seines Hemds, und um seinen Mund spielte wieder dieses oberflächlich charmante Lächeln, in dem stets irgendeine verborgene Botschaft mitzuschwingen schien.
    »Darf ich Ihnen mein Beileid aussprechen, Lady Rockley?«, sagte er, als er das Gesicht von ihrem Handschuh hob. Er ließ ihre Finger durch seine gleiten, bevor er sie freigab, dann sah er sie aufmerksam an. »Es tat mir sehr leid, von Ihrem Verlust zu hören.«
    In Anbetracht der Tatsache, wie schnell er seinen Vorteil gesucht hatte, nachdem er von der Auflösung ihrer Verlobung mit Phillip erfuhr, hielt Victoria das für eher unwahrscheinlich. Aber da lag tatsächlich ein Hauch von Verlegenheit in seiner Miene … Vielleicht war er zerknirscht wegen der Ereignisse, die dazu geführt hatten, dass der Silberkelch in Flammen aufging und Phillip und Max letzten Endes in Liliths Gewalt gerieten. Allerdings war sie sich keineswegs sicher, ob er nun den Verlust seines Lokals oder Phillips Tod bedauerte.
    »Und mir tat es sehr leid, es durchleben zu müssen«, gab sie kühl zurück, bevor sie sich mit einem warmen Lächeln wieder Gwendolyns Bruder zuwandte. »Wer ist diese bezaubernde Frau auf dem Gemälde über dem Kamin, Mr. Starcasset?«
    Froh, ihr zu Diensten sein zu dürfen, führte Starcasset sie
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