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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht
Autoren: Colleen Gleason
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werde ich mich ein wenig ablenken können, bevor mich die Pflicht wieder nach London ruft.«
    »Ich hoffe es für Sie, Mylady. Sie ham es sich wirklich verdient.«
    Victoria verließ ihr Zimmer im ersten Stock und begab sich nach unten in den Salon, wo sich die Gäste vor dem Essen versammeln würden. Sie war erst zwei Stunden zuvor angekommen, sodass sie Gwendolyn nur kurz gesehen hatte, bevor sie sich zum Umkleiden auf ihr Zimmer zurückziehen musste.
    Als sie nun den großen Raum betrat, stellte sie fest, dass sich schon einige der insgesamt elf Personen, die an dem Dinner teilnehmen
würden, eingefunden hatten. Drei Gentlemen standen in der Nähe einer der Wände, wo sie offensichtlich eine Flasche mit einer goldenen Flüssigkeit in Geiselhaft genommen hatten. In einem von ihnen erkannte Victoria Gwendolyns Vater, den Viscount Claythorne. Er unterhielt sich gerade mit Baron Frontworthy, Gwendolyns leidenschaftlichstem Verehrer.
    »Victoria! Du siehst bezaubernd aus.« Ihre Freundin stand unverzüglich auf und kam zu ihr. Dabei wurde sie von einer älteren, eleganten Dame begleitet. »Darf ich dich mit meiner Tante, Mrs. Manley, bekannt machen?«
    Victoria knickste und sprach der Frau ein Kompliment zu ihrem Kleid aus.
    »Guten Abend, Lady Rockley.«
    Victoria drehte sich zu George Starcassets Stimme um. Er verneigte sich über ihrer dargebotenen Hand, und sie vollführte einen kurzen Knicks. »Guten Abend, Mr. Starcasset. Ich muss Ihnen noch einmal dafür danken, mich zu Ihrem Fest eingeladen zu haben.«
    »Gwendolyn und ich freuen uns sehr darüber, Sie bei uns zu haben.« Lächelnd legte er ihre Hand auf seinen Arm. »Darf ich Ihnen einen Sherry anbieten?«
    »Das wäre wirklich reizend.« Victoria warf einen Blick über die Schulter zu Gwendolyn, die über die Aufmerksamkeit ihres Bruders nicht im Mindesten erstaunt schien.Vielmehr verrieten ihr die blitzenden Augen ihrer Freundin, dass sie recht angetan war von der Situation.
    »Die anderen werden sich in Kürze zu uns gesellen. Mr. Berkley und seine Schwester, Miss Berkley, die Sie vielleicht kennen, zusammen mit Mr.Vandecourt. Und dann noch unser anderer Gast«, fuhr Starcasset fort, während er ihr ein tulpenförmiges
Glas überreichte. »Ich denke, es wird Ihnen gefallen, ihn kennen zu lernen. Er ist eine echte Berühmtheit.«
    »Eine Berühmtheit?« Victoria nippte an dem süßen Getränk und sah dabei, den Kopf leicht zur Seite geneigt, zu Gwendolyns Bruder hoch. Was für ein wundervolles Gefühl, nicht an Vampire und Pflöcke denken zu müssen, nicht an Verlust und Trauer, sondern nur an den attraktiven jungen Mann, der da vor ihr stand.
    »In der Tat. Dr. John Polidori, der Schriftsteller.«
    Victoria blinzelte. Nein, allem Anschein nach bekam sie selbst hier keine Ruhe vor Vampiren.
    Mr. Starcasset, der offensichtlich Verwirrung in ihrer Miene zu lesen glaubte, erklärte: »Er schrieb das Buch Der Vampyr . Es erschien in News Monthly unter Lord Byrons Namen, und erst kürzlich kam heraus, dass Polidori der eigentliche Verfasser ist. Es heißt, er habe die Vampirfigur des Lord Ruthven nach Byron selbst angelegt!«
    »Wirklich?«, murmelte Victoria. Es würde interessant sein, sich mit Dr. Polidori zu unterhalten. Sie fragte sich, ob er wohl je einem Vampir begegnet war. Eher unwahrscheinlich, denn wenn dem so wäre, würde er keine Liebesromane über sie schrei ben.
    »Dr. Polidori und Mr.Vioget sind erst vor wenigen Minuten eingetroffen und wollten sich rasch für das Dinner umziehen. Wir werden auf sie warten, bevor wir uns in den Speisesaal begeben. Lady Rockley, stimmt irgendetwas nicht?«
    »Dr. Polidori ist nicht allein angereist?«Victoria schaffte es, ihre Frage beiläufig klingen zu lassen, aber was als kleiner Schluck Sherry gedacht gewesen war, wurde zu einem ziemlich großen, sodass sie einen Hustenanfall unterdrücken musste.

    »Nein, er ist in Begleitung seines Freundes, Mr. Sebastian Vioget, den er meines Wissens in Italien getroffen hat. Polidori war dort bis vor kurzem mit Byron zusammen.«
    »Italien? Ich verstehe.« Also war Sebastian hier. Zusammen mit dem Autor eines Buches über Vampire. Wie absolut unerwartet.
    Victoria trank ihr Glas aus. Das letzte Mal, dass sie Sebastian gesehen hatte, war nach einem höchst intimen Intermezzo in seiner Kutsche gewesen - welches ein recht abruptes Ende genommen hatte, als er sie einer Gruppe von Vampiren auslieferte, die es auf ihr Blut abgesehen hatten.
    Er hatte sie damals in jener Kutsche
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