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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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existieren?«
    »Ich weiß, dass sie es tun. Ich habe sie gesehen.«
    Sie riss die Augen auf und stieß ein mädchenhaftes Quieken aus. »Wirklich? Wo haben Sie sie gesehen? Sind sie gefährlich? Wurden Sie gebissen?«
    »Das wurde ich. Soll ich Ihnen meine Narben zeigen?« Und
tatsächlich waren da vier kleine Male an seinem Hals. Die recht frisch wirkten.
    »Wie? Wo?«
    »Wir haben da so eine... Gruppe.Wir treffen die Vampire und verbringen Zeit mit ihnen - nur mit ein paar von ihnen, um genau zu sein. Denn wir verstehen sie, wissen Sie? Es sind nämlich die missverstandensten Geschöpfe, denen ich je begegnet bin.«
    »Das kann ich mir vorstellen! Die Menschen halten sie seit jeher für Bestien. Aber das sind sie nicht, oder? Sind sie genauso romantisch und gefährlich, wie ich es mir ausmale?«
    »Das sind sie. Und wenn Sie möchten, kann ich es arrangieren, dass Sie uns eines Abends Gesellschaft leisten.«
    »Dafür wäre ich Ihnen zutiefst verbunden, Graf Alvisi.«
    Er drückte ihr etwas Hartes und Flaches in die Hand. »Damit wird man Ihnen Einlass gewähren. Was Zeitpunkt und Ort betrifft, werde ich Sie noch benachrichtigen.«
    Längst ahnend, was sie in ihrer Hand erblicken würde, sah Victoria nach unten. Es war ein Tutela-Amulett.
    Sie war ihm wirklich zutiefst verbunden.

Kapitel 10
    In welchem Lady Rockley eine heftige Abneigung gegen Lavendel entwickelt
    W ie versprochen, schickte Graf Alvisi Victoria vier Abende später eine kryptische Nachricht.
    »Ich werde Sie in einer halben Stunde abholen«, las sie laut vor. Sie warf die Mitteilung auf ihren Frisiertisch und sah zu Verbena hoch. »Es hat ganz den Anschein, als würde ich in Kürze an einer Zusammenkunft der Tutela teilnehmen.« Sie warf einen Blick zu der kleinen Uhr auf ihrer Kommode. »Heute Abend um zehn.«
    »Ich werd Oliver zu Ihrer Tante schicken, damit er ihr Bescheid sagt, während wir Sie herrichten«, erwiderte ihre Zofe und wuselte zur Tür. »Der Bursche hat mich heute den letzten Nerv gekostet, weil er ständig irgendwas zu tun gesucht hat. Nachdem ich ihm erklärt hab, dass Vampire Angst vor Silber ham, hat er sich ganz aufgeregt in seinem Zimmer verkrochen und gesagt, dass er sich eine neue Waffe ausdenken will, um sie zu töten.« Kopfschüttelnd und mit einem verächtlichen Schnauben schlüpfte sie aus Victorias Zimmer, bevor sie noch einmal hineinspähte, um hinzuzufügen: »Der Mann hat noch nie einen Vampir gesehen, also weiß ich wirklich nicht, wie ausgerechnet er eine neue Art erfinden will, einen zu töten. Ein Blick in diese roten Augen, und er wird die Hosen voll haben und nach Cornwall zurückrennen, wo er auch hingehört.«

    Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, nahm Victoria noch einmal die Nachricht zur Hand. Sie hatte sich während der letzten Tage überlegt, wie sie mit der Einladung des Grafen umgehen sollte. Zuerst hatte sie daran gedacht, ihn verfolgen zu lassen, um zu erfahren, wohin er ging, und den Treffpunkt der Tutela möglicherweise auf eigene Faust zu entdecken. Sie hätte es vorgezogen, sich zu ihren eigenen Bedingungen dort einzuschleichen, anstatt darauf warten zu müssen, von Alvisi eskortiert zu werden.
    Denn wenn sie sich eskortieren ließ, musste sie die Rolle der verwitweten Mrs.Withers weiterspielen und die ganze Zeit über bei Alvisi bleiben. Wenn sie allein gehen könnte, würde es ihr vielleicht gelingen, unbemerkt zu beobachten.
    Doch am Ende hatte sie sich entschlossen, auf die Einladung zu warten und den Grafen zu begleiten. Er war sicherlich mit den Abläufen vertraut, und falls es irgendwelche Besonderheiten gab, die man beachten musste, um eingelassen zu werden, würde er sie kennen. Sobald sie erst einmal den Ort der Zusammenkunft in Erfahrung gebracht hätte und wusste, wie man hineingelangte, konnte sie allein Nachforschungen anstellen. Denn schließlich war es ihr Ziel, Nedas aufzuspüren und zu töten.
    Wider besseres Wissen erlaubte sie Verbena, sie zu frisieren und anzukleiden, als ginge sie zu einem Ball. Ihre Zofe hatte protestiert, als Victoria sich anfangs dazu entschlossen hatte, ihren weiten, geschlitzten Rock anzuziehen und ihr Haar zu einem schlichten Zopf zu flechten.
    »Sie sollten aussehen, als würden Sie zu’nem Fest gehen«, hatte Verbena sie belehrt. »Sie können sich nicht anziehen, als würden Sie Vampire jagen. Und außerdem will dieser Graf wahrscheinlich bei den Vampiren mit Ihnen Eindruck schinden!
Ganz bestimmt sind Sie viel hübscher als irgendeine Frau

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