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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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erschlagen. Aber irgendjemand muss es tun.«
    Wayren verzichtete darauf, seine Bemerkung zu kommentieren, stattdessen versprach sie: »Ich werde hier sein, wenn du aufwachst, damit ich dir die Aufgabe, die vor dir liegt, in Erinnerung rufen kann.« Sie trat nun ganz ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Er unterdrückte ein verächtliches Schnauben und setzte sich stattdessen einfach aufs Bett. Sie würde ihn an die Aufgabe erinnern, die er sich aufgebürdet hatte: einen Weg zu finden, Akvan als Sterblicher und nicht als Venator zu vernichten. Doch darüber nachzudenken, was er nach seinem Aufwachen wohl noch über sich wissen oder nicht wissen würde, war mehr als beunruhigend.

    Wayren zog sich einen Stuhl heran, dann öffnete sie das kleine, mit einem Siegel versehene Behältnis. Der Geruch der Salbe durchdrang auf ebenso faszinierende wie schreckliche Weise die Luft. Mit großem Unbehagen spürte Max, wie sich ihm der Magen umdrehte, als ihm bewusst wurde, dass in dem Aroma eine leise Note jenes Rosendufts mitschwang, der Lilith stets umgab.
    Er schloss für einen kurzen Moment die Augen und wünschte sich, dass es einen anderen Ausweg gäbe. Dass er diese Wahl nicht treffen, diese Aufgabe nicht erfüllen, diesen Becher nicht leeren … dass er dieses Leben nicht aufgeben müsste, das er sich auf den Trümmern seiner Schuld und Selbstverachtung so mühsam errichtet hatte.
    Wayren wusste es, verdammt sollte sie sein. Sie wusste, dass dies das Letzte war, das er je hatte tun wollen. Zu dem er je bereit gewesen wäre.
    Bei Gott, sie kannte ihn viel zu gut. Und er sie.
    Er hoffte, dass Victoria seinen Rat in Bezug auf Lilith beherzigen würde. Dass sie alles über ihre Feindin in Erfahrung bringen würde, um einen Weg zu finden, sich vor deren Bösartigkeit und Heimtücke zu schützen, um ihr nicht ebenfalls in die Falle zu gehen.
    Ein helles Schimmern erregte seine Aufmerksamkeit, und er tauchte bewusst wieder aus den Tiefen des Zorns und Bedauerns empor in die Gegenwart und damit zu Wayren, die gerade etwas vor sein Gesicht hielt.
    Er erkannte die kleine, goldene Scheibe, die an einer spinnwebendünnen Kette vor ihm kreiselte. Wayren hatte eine Laterne so platziert, dass der Anhänger in ihrem Lichtschein funkelte
und glitzerte. Die Erinnerung an Eustacia, die ihn nun überkam, war bittersüß und ungeschönt.
    Aber dennoch war es tröstlich, das Pendel anzustarren, während Wayren mit kehliger Stimme irgendwelche beruhigenden Worte murmelte. Er versuchte sich zu entspannen, einfach loszulassen … und tatsächlich war es gar nicht so schwierig, wie er geglaubt hatte.
    Kühle, sichere Finger streichelten über seinen Nacken und die Wölbung seiner Schulter; der Geruch nach Rosen wurde so stark, dass ihm übel wurde. Er bemühte sich, nicht zu tief einzuatmen, während er die goldene Scheibe beobachtete und sich zunehmend leichter fühlte.
    Leichter als je zuvor.
    Dann plötzlich überfiel es ihn: dieses scheußliche, bösartige Zerren der beharrlichen, schlangenartigen Tentakel, die ihn zu bezwingen versuchten, ihn ersticken wollten …
    Sie war hier, ihre blauen Augen von einem glühenden, blutroten Ring umgeben. Ihr Haar war ein kupferfarbener Heiligenschein um ihr bleiches, blau geädertes Gesicht. Er konnte die feinen Male auf ihren Wangen sehen, die fünf Zeichen, die von ihrer Schläfe zu ihrem Kinn einen Halbmond bildeten. Die blassen Lippen … die eine warm, die andere kalt wie der Tod …
    Max wehrte sich, kämpfte darum, sich zu befreien, so wie er es schon früher getan hatte. Er versuchte, vom tiefen Grund eines Ozeans nach oben zu tauchen, eines Ozeans, der blau und glimmend rot war, der ihn nach unten zog und zu ertränken drohte. Jeden Moment würden sich diese heißen und kalten Lippen auf seine legen, dann das geschmeidige Eindringen von
messerscharfen Eckzähnen in sein Fleisch … ihre Hände kühl und kraftvoll an seiner Haut -
    »Max … Max!« Eine Stimme durchdrang sein Delirium. Er versuchte, ihr zuzuhören. »Max!« Und dann vernahm er in dem Strudel aus Finsternis und Verderbtheit auf wundersame Weise wieder das kehlige Murmeln, den besänftigenden Sprechgesang. Sie durchdrangen den düsteren Nebel, die entsetzlichen Erinnerungen, die ihn in ihrem Bann gefangen hielten, und Max glitt zurück in den goldenen Lichtschein und den sanften Zustand der Entspannung.
    Da war noch eine Sache … eine letzte Sache, die er wissen musste.
    »Victoria«, flüsterte er mühsam, indem er seine

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