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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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das ihn auf die Präsenz von Vampiren aufmerksam gemacht hätte, die Michalas ebenso leicht witterte, wie er atmete. Es stimmte also: Seine Fähigkeiten waren erloschen.
    Es war Lilith gelungen, ihm alles zu nehmen.
    Die Untote lehnte bequem vor ihnen an der Wand; vermutlich
war sie dort postiert, um den Gang zu bewachen. Als Max nun in Sicht kam, richtete sie sich mit vor Interesse rot funkelnden Augen zu voller Größe auf.
    Er blieb gelassen. Er war gebissen worden, bevor und nachdem er zum Venator geworden war; genauso wie er zuvor und danach Vampire erschlagen hatte. Dennoch nagte es an ihm, dass er Briyani und Michalas zur Unterstützung hatte mitnehmen müssen. Gleichzeitig war es ein kluger und logischer Schachzug gewesen - und er hatte Victoria bei Gott mehr als einmal darüber belehrt, dass die Pflicht eines Venators darin bestand, das Richtige zu tun, und nicht das, was er eigentlich wollte.
    Deshalb ließ er es nun zu, dass die Vampirfrau auf ihn zukam, ihn bei den Schultern packte und versuchte, ihn mit den Augen zu hypnotisieren. Sie war nicht sehr stark, was angesichts der Tatsache, dass Regalados Anhänger jung und unerfahren waren, nicht überraschend schien. Ihr Atem roch sauber, also hatte sie nicht erst kürzlich getrunken; das machte es ihm wesentlich leichter, sie dazu zu animieren, ihn in den Hals zu bei ßen. Er täuschte vor, vollständig unter ihrem Bann zu stehen, und bot ihr mit zur Seite gelegtem Kopf seinen Hals an.
    Möglicherweise hatte man die Wache haltende Untote angewiesen, jedes potenzielle Opfer zu Akvan oder Regalado zu bringen, doch da sie schon länger nicht mehr getrunken hatte und Max ihr sein Blut so bereitwillig offerierte, zögerte sie nicht.
    Ohne auch nur einen Funken von Liliths verführerischer Geschmeidigkeit rammte sie ihm die Fangzähne so grob in den Hals, dass Max vor Überraschung leicht zusammenzuckte.
Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er jetzt schwächer war. Schwach und verloren. Er war schwach, und seine Sicht trübte sich.
    Er tastete nach seinem Pflock, fühlte das vertraute Gewicht in seiner Hand und zog ihn unter seinem Mantel hervor, während das Blut aus seinem Körper strömte. Die Frau saugte so gierig und ungestüm, dass er, wenn er nicht bald handelte, das Bewusstsein verlieren würde oder, schlimmer noch: von den anderen gerettet werden müsste.
    Es war weder sein kräftigster Stoß noch sein treffsicherster, trotzdem empfand Max rasende Befriedigung, als er die Untote pfählte, indem er ihr den Eschenpflock in den Rücken trieb.
    Ihm war schwindelig, sein Hals schmerzte und tropfte, aber er war noch immer auf den Füßen. Er blinzelte den dunklen Nebel vor seinen Augen weg und sah Briyani, der mit seinem Pflock in der Hand dastand, als wäre er gerade erst um die Ecke gekommen. Michalas wartete, seinen Pflock ebenfalls angriffsbereit gezückt, direkt hinter ihm.
    Max, der sich über die Besorgnis auf ihren Gesichtern ärgerte, drehte sich um und wollte sich schon wieder in Bewegung setzen, als Briyani ihm die Hand auf den Arm legte.
    »Warte.« Die Sanftheit, die in seiner Stimme und seiner Berührung lag, ließ Max vor Zorn mit den Zähnen knirschen, aber er wusste, dass der Komitator Recht hatte.
    Das gesalzene Weihwasser auf seinen offenen Wunden war ein ebenso qualvoller wie notwendiger Schock, und Max war froh, dass sein Freund gehandelt hatte. Es würde die Blutung verlangsamen und allmählich auch dem unablässigen Pochen der Wunde ein Ende setzen.

    »Ihr müsst jetzt umkehren und auf mich warten«, erklärte Max, den Schmerz ignorierend. »Es nützt mir nichts, wenn man euch entdeckt, deshalb versteckt euch, so wie wir es besprochen haben. Ich werde zu gegebener Zeit zurückkehren. Oder eben nicht.«
    »Ich werde dich begleiten«, sagte Briyani entschlossen. »Du kannst nicht allein gehen.«
    »Ich kann, und ich werde. So lautet unsere Vereinbarung.« Max fixierte ihn mit seinem schärfsten Blick, um ihn zur Einsicht zu bringen.
    Briyanis strahlend weiße Zähne blitzten in einem humorlosen Lächeln auf. »Das war deine Vereinbarung, nicht meine. Michalas und ich haben das Ganze besprochen; er wird warten, und ich werde mit dir kommen. Ganz gleich, ob nun an deiner Seite oder hinter dir; du kannst dir sicher sein, dass ich da sein werde.«
    »Ich bin kein Kind, das man am Gängelband führt.«
    »Und ich bin kein Hund, den man herumkommandiert.«
    Während Max Briyani noch immer finster anstarrte und Lilith insgeheim dafür

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