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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Angewohnheit, auf alles, was er tat oder sagte, mit Misstrauen zu reagieren.
    Ganz bestimmt hatte er, als sie vor zwei Jahren zum Venator geworden war und sie zusammen hatten arbeiten müssen, bewusst versucht, sie zu verunsichern. Und letzten Herbst dann, als er vorgegeben hatte, zur Tutela zu gehören, hatte er sich ihr gegenüber noch unhöflicher und höhnischer als sonst benommen, um zu verhindern, dass sie allzu viele Fragen stellte.
    Aber vielleicht respektierte er sie jetzt, da Eustacia tot war und er Gelegenheit gehabt hatte, über gewisse Dinge nachzudenken, inzwischen wirklich als Venator. Jedenfalls fühlte sie sich trotz seiner ungehobelten Art insgeheim erleichtert, dass er zurückgekehrt war.
    Dann merkte Victoria, dass er von der Tür weggetreten war und sie ansah. »Sie haben sich in einem Raum versammelt, bei dem es sich wohl um den Ballsaal handelt«, informierte er sie leise. »Ich schleiche mich näher heran, um zu hören, was gesagt wird. Ich habe eine Treppe gesehen, die nach oben zu einer Galerie führt.Von dort hat man wahrscheinlich einen besseren Blick auf das, was da unten vor sich geht.«
    »Ich laufe hoch und finde heraus, was es dort unten zu sehen gibt.« Victoria steuerte bereits auf die Tür zu, als Max sie am Oberarm festhielt.

    »Halte dich links, und bleib in Deckung, dann findest du die Treppe.«
    Sie nickte, dann drehte sie sich noch mal zu ihm um. »Falls wir uns verlieren, treffen wir uns am Dienstboteneingang.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, folgte sie seinem Rat, indem sie die Tür öffnete, die dank der Tatsache, dass sie als unauffälliger Zugang zum Dienstbotentrakt gedacht war, in die dunkelste Ecke des Raumes dahinter führte. So fiel es ihr nicht weiter schwer, sich flink und lautlos an der Wand entlang zu der Treppe zu schleichen, die in einen balkonartigen Erker eine Etage höher mündete.
    Auf dem Weg dorthin bemerkte sie, dass vor dem Ballsaal noch ein Vestibül lag, von dem aus sich drei Torbogen zu dem größeren Raum hin öffneten.
    Es hatten sich nicht allzu viele Menschen dort versammelt, maximal zwanzig bis dreißig Personen. Sie alle hielten funkelnde Kelche, die in dem düsteren Saal, der nicht von Laternen oder Wandfackeln, sondern ausschließlich von einer Unmenge von Kerzen beleuchtet wurde, irgendwie fehl am Platz wirkten. Da es keine Hintergrundmusik gab und zudem nur leises Stimmengemurmel ertönte, haftete dem Ganzen etwas Gespenstisches an. Die Einrichtung war karg: Auf einem kleinen Tisch standen die Getränke, von denen sich die Gäste vermutlich bedient hatten, und ein weiterer langer Tisch auf der anderen Seite des Raums war mit etwas bedeckt, bei dem es sich um Schriftrollen zu handeln schien.
    Victoria erreichte die Treppe ohne Zwischenfälle, aber als sie anschließend die Hand auf das staubige Geländer legte, stieß sie dabei gegen eine kleine Metallvase, die von der Dunkelheit
verborgen gewesen war. Sie fiel von der untersten Stufe klirrend zu Boden. Victoria fing sie auf, bevor sie noch ein zweites Mal aufprallen konnte, dann jagte sie mitsamt der Vase die Treppe hinauf.
    Oben angekommen, blieb sie stehen und sah nach unten, während sie sich im Stillen für ihre Unvorsichtigkeit schalt. Sie hielt den Atem an, während sie wartete, ob sie entdeckt worden war.
    Nach einem langen Moment bemerkte sie unter sich zwei Personen, die zielstrebig auf die Stelle zuliefen, wo die Vase umgestürzt war. Eine von ihnen deutete nach oben in die Finsternis, in der Victoria sich versteckte, doch die andere schüttelte den Kopf. Während sie noch ein Stück weiter nach hinten zurückwich, beobachtete sie, wie die beiden Männer sich berieten und sich nervös nach allen Seiten umsahen. Aber da sie die Vase mitgenommen hatte, konnten sie die Quelle des Lärms, den sie gehört hatten, nicht ausmachen, deshalb kehrten sie schließlich in den Ballsaal zurück.
    Victoria stellte die Vase in sicherem Abstand zu ihren Füßen ab, dann blickte sie sich um und stellte fest, dass sie sich auf einem von Gardinen verhangenen Balkon befand, von dem aus man den Ball hätte beobachten können, wenn denn einer stattgefunden hätte. Da das einzige Licht durch die halb zugezogenen Vorhänge der Balkonbrüstung hereinfiel, war sie von Dunkelheit umgeben und damit vor Entdeckung von unten geschützt. Wie überaus praktisch.
    So praktisch, dass sie sich zwangsläufig fragte, wozu man diese Galerie wohl benutzt hatte, als das Haus noch bewohnt gewesen war.

    Nachdem sie

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