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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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fiel das Licht vom Fenster direkt auf sie und das lavendelfarbene Nachthemd, das sie anhatte. Der zarte Batist und der tiefe, mit Spitze verzierte Ausschnitt verbargen nichts von ihrem Körper. »Es tut mir schrecklich leid, dass ich deinen Sinn für Ästhetik beleidigt habe, Max. Ich wusste gar nicht, dass du einen hast.« Sie zuckte die Achseln und zog die Decke hoch. »Aber schließlich habe ich dich ja auch nicht in mein Schlafzimmer eingeladen.«
    »Wohl wahr. Sei dir meiner tiefen Dankbarkeit gewiss.« Er verbeugte sich überheblich, und sie fragte sich, ob er sich nun dafür bedankte, dass sie die Decke bis zum Schlüsselbein hochgezogen hatte oder weil sie ihn nicht in ihr Schlafzimmer eingeladen hatte. »Ich sollte dich übrigens für dein Durchhaltevermögen loben.«
    »Mein Durchhaltevermögen?«
    »Dinner mit dem frisch eingetroffenen Marquis, nächtliches … äh … Amüsement im Schlafzimmer der Marquise in der gleichen Nacht, und am nächsten Tag dann gleich weiter, neues Schlafzimmer, neues Haus. Wirklich sehr leistungsstark. Viel Kommen und Gehen. Deshalb hielt ich es für nötig, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und dafür zu sorgen, dass Vioget heute Abend anderweitig beschäftigt ist.« Wieder sah sie seine weißen Zähne aufblitzen. »Ich störe nur ungern irgend jemanden bei irgendetwas.«
    »Wie zuvorkommend von dir, Max. Was hast du mit Sebastian gemacht?«
    »Oh, du brauchst dir um die Sicherheit des Mannes keine Sorgen zu machen. Er hat sich nur gerade an die Fersen einer Frau geheftet, die aus der Entfernung eine verblüffende Ähnlichkeit mit dir hat.«
    »Und was macht diese Frau?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, sie hat ein R endezvous in Vauxhall Gardens.« Wieder leuchtete sein Lächeln auf. »Ich glaube, Vioget war nicht besonders erfreut.«
    Victoria verbarg ihr Grinsen. Es geschah Sebastian nur recht, wenn er eine falsche Fährte verfolgte – besonders nach seiner unbekümmerten Verlautbarung heute im Salon, wo der Zeitpunkt und das Publikum natürlich mit Bedacht gewählt worden waren. »Vielleicht wäre jetzt der passende Moment, um mir zu erklären, warum du unbedingt in mein Schlafzimmer eindringen musstest. Aber, Max, eines möchte ich dir zuvor noch sagen«, meinte sie und legte dabei endlich den herablassenden Tonfall ab, den sie die ganze Zeit über beibehalten hatte. »Ich bin froh, dass du wohlauf bist. Und … bestimmt weißt du schon von Briyani.«
    Er nickte, und sie sah, dass seine Schultern nach vorn sackten. »Ich habe gestern Abend auch mit Kritanu gesprochen.«
    »Mit Kritanu auch?« Victoria merkte, dass wieder Ärger in ihr aufstieg.
    »Sei nicht böse auf ihn«, besänftigte Max sie. »Ich habe ihm gesagt, dass ich mit dir sprechen würde … und wie du ja weißt, hat er zurzeit ganz andere Sorgen.«
    »Wie ich sehe, nimmst du Sebastian nicht in Schutz, weil er es versäumt hat, mich über deine Anwesenheit in London in Kenntnis zu setzen.«
    »In der Tat; es ist beunruhigend, dass er nicht sofort zu dir gerannt ist, um dich darüber zu informieren, obwohl er doch wusste, dass es mich ärgern würde. Er hatte gedroht, es zu tun.«
    »Deine Verlobte ist auch hier. Hat er dir das erzählt?« Auch wenn Max’ Verlobung mit Sara nur vorgetäuscht gewesen war – zumindest nahm Victoria an, dass sie vorgetäuscht war –, hatte sie doch nie der Versuchung widerstehen können, ihn damit aufzuziehen.
    »Vioget hielt es nicht für angebracht, mir das zu erzählen … aber vielleicht wusste er es auch gar nicht.«
    Victoria schüttelte den Kopf. »Er weiß es sehr wohl, denn sie und George Starcasset waren beide da, als er meiner Mutter heute Nachmittag mehr oder weniger unsere Verlobung verkündet hat. Und – es tut mir schrecklich leid, Max – du bist aus dem R ennen. Sie scheint ihre Zuneigung nun Gwendolyns Bruder George zu schenken.«
    »Ich bin am Boden zerstört.«
    »Mir tat die Frau leid, weil du ihr vorgemacht hast, du würdest sie lieben«, schalt Victoria ihn.
    »Habe ich das?« Max klang amüsiert.
    »Jedenfalls hast du diesen Eindruck vermittelt, als ich dich im Hause des Conte R egalado sah.« Sie war auf einen arg zerzausten Max gestoßen, der offensichtlich gerade ein Tête-à-tête mit Sara gehabt hatte.
    »Das muss einen ziemlichen Eindruck bei dir hinterlassen haben, Victoria, denn du erwähnst den Vorfall fast jedes Mal, wenn wir miteinander reden.«
    »Du sahst lächerlich aus mit deinen zerzausten Haaren und dem zerdrückten

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