Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht
Sebastian ihr. »Ich sah ihn davonrasen, und es wirkte nicht so, als ob er plante wiederzukommen.«
»Wir passen nicht alle in eine Kutsche. Ich habe Kritanu und Barth zu mir nach Hause geschickt.« Sie war noch nicht so weit, ihm eine umfassende Erklärung zu geben, und man musste es Sebastian zugutehalten, dass er nicht fragte.
»Vielleicht wäre es am besten, wenn ich den Marquis nach Hause bringe und du den Earl und Gwendolyn begleitest.« Bei Sebastians Vorschlag musste Victoria ein Lächeln unterdrücken.
Dann konnte sie es nicht mehr zurückhalten, und sie schaute spitzbübisch zu ihm auf. »Weil du dem Marquis im Mondschein nicht traust … oder mir?«
Ihre Bemerkung ließ Sebastian wiederum überrascht lächeln. »Er kann es gern versuchen, wenn er möchte … Ich mache mir keine Sorgen, dass dieser große, unzivilisierte Hornochse dich mit seinem Charme blenden könnte, Victoria. Er ist nicht Manns genug für dich.« Er sah sie verschmitzt an, wobei sein Lächeln im Mondlicht plötzlich hitzig und verheißungsvoll wirkte. »Ich vermisse das Zusammensein mit dir.«
»Victoria!«
Gwens Stimme unterbrach den Moment, und Victoria wusste nicht recht, ob sie nun enttäuscht oder erleichtert war. Sebastian würde sich nicht mehr lange zurückhalten lassen … und heute Nacht … nun, heute Nacht wusste sie einfach nicht, ob sie Lust darauf hatte. Sebastian war ziemlich geschickt darin, für Ablenkungen der angenehmsten Art zu sorgen. Ein widerstrebendes Lächeln zuckte um ihren Mund … das verblasste, als sie wieder begann, sich Sorgen um Max zu machen. »Ja, Gwen?«
»Sagst du mir, was da eigentlich passiert ist?« Ihre Freundin war ganz aufgeregt – offensichtlich hatte der Schock über den Angriff nachgelassen und das, was sie gesehen hatte, war endlich zu ihr durchgedrungen. »Wer waren diese Leute? Warum sahen ihre Augen so seltsam aus?«
Ach, wie sehr sehnte Victoria sich nach der goldenen Scheibe ihrer Tante Eustacia! Die Scheibe, mit der man bestimmte Erinnerungen bei Menschen, die nichts von den Untoten wissen sollten, löschen konnte. Und das betraf die meisten Menschen auf der Welt.
»Was soll ich ihr sagen?« Sie sah Sebastian an, und er musste wohl erkannt haben, was sie dachte.
»Ich werde die beiden nach Hause bringen. Du kannst mit dem Marquis fahren, damit er wohlbehalten heimkommt. Der arme Teufel. Ich bedaure ihn jetzt schon fast für alle Versuche, die er vielleicht unternimmt.« Sein Lächeln blitzte auf, und er wirkte sehr selbstsicher, von sich überzeugt und sexy.
Die Absprache kam ihr sehr entgegen – St. Heath’s R ow lag näher an ihrem Zuhause. Sie konnte James absetzen und dann schnell zu Tante Eustacias Haus zurück, um sich davon zu überzeugen, dass mit Max alles in Ordnung war.
»Danke, dass du Gwen nach Hause bringst. Du bist so viel besser im Geschichten erzählen als ich. Ich bin mir sicher, dass sie dir beinahe alles glauben würde, was du erzählst«, erwiderte sie mit einem honigsüßen Lächeln.
»Mit Schmeicheleien, meine Liebe, erreichst du alles bei mir.« Er zog sie in seine starken Arme, an seine warme Brust und legte seinen Mund besitzergreifend auf ihre Lippen.
Der Kuss dauerte lange genug, um ihr den Atem zu nehmen, sodass sie erst einmal tief Luft holen musste, als er sie wieder losließ. Es war ein perfektes Verschmelzen von Lippen und Zunge gewesen, dem das Versprechen auf mehr innewohnte.
Und natürlich war es eine eindeutige Botschaft an James Lacy, dass Victoria bereits versprochen war.
Kapitel 17
In dem der Duft von Rosen auf einen unerfreulichen Abend hindeutet
V ictoria vergaß nicht für einen Moment, dass sie immer noch nicht wusste, wer der Vampir war, der bei Tage umging … und dass der Mann, der neben ihr in der lädierten, quietschenden Kutsche saß, sehr wohl der fragliche Untote sein konnte.
Es konnte auch George sein, Sara oder sonst jemand oder alle.
Sie glaubte nicht wirklich, dass es Max sein könnte, aber er hatte sie gelehrt, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Oh Gott. Max.
Victoria merkte, dass sie schon wieder dabei war, sich die Nägel in die Handballen zu bohren. Sie mochte sich gar nicht vorstellen, wie er sie anschauen würde, wenn sie sich das nächste Mal gegenüberstanden – wenn es überhaupt je dazu kommen sollte. Als sie sich dazu entschlossen hatte, ihm das salvi zu geben, war das die voreingenommene, befangene R eaktion auf eine sehr reale Befürchtung gewesen.
Sie konnte den Gedanken nicht
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